Kapitel 40

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Biggi blieb kurz die Luft weg, da dieser Kuss ihr wortwörtlich den Atem raubte. Er fühlte sich noch schöner an als der erste, obwohl das eigentlich kaum möglich war. Und diesmal ließ sie Thomas gewähren und dachte gar nicht daran, sich ihm zu entziehen.
Der Kuss dauerte eine halbe Ewigkeit und Biggi öffnete ihre Augen erst, als er vorüber war. Daraufhin blickte sie genau in die von Thomas, der noch immer über ihr lag und sie unsicher an lächelte. Biggi strich ihm erneut über die Wange und lächelte ebenfalls.
"Nochmal!", flüsterte sie und ihr Wunsch wurde ihr sofort erfüllt. Diesmal wartete Thomas nicht ab, sondern legte seine Lippen sofort wieder auf Biggis. So ging das noch einige Minuten weiter, bis Thomas' Gewicht für Biggi jedoch zunehmend unangenehmer wurde und er sich schließlich neben sie legte. Sie war dazu noch nicht wieder kräftig genug, aber trotzdem konnten sie sich immer noch ansehen.
"Hast du keine Angst, dass du dich jetzt angesteckt haben könntest?", fragte Biggi Thomas. "Nein, ganz und gar nicht. Und selbst wenn, war's das wert.", antwortete Thomas und strich Biggi eine kurze Strähne aus dem Gesicht. Er beugte sich vor, um sie abermals zu küssen.
"Schlaf jetzt.", sagte Thomas sanft und Biggi kuschelte sich fest an ihn. Thomas nahm sie bereitwillig in den Arm und ließ sie es sich bequem machen. "Daran könnte ich mich übrigens auch gewöhnen.", murmelte Biggi und gähnte. "Ach, auf einmal?", fragte Thomas amüsiert. "Definitiv.", nuschelte Biggi kaum hörbar und war gleich darauf eingeschlafen.
Thomas lächelte. Er war überglücklich und konnte einfach nicht anders, als sich über das was eben geschehen war zu freuen. Sicher war noch nichts und deshalb würde er mit einem erneuten Liebesgeständnis auch noch warten, aber es war wenigstens ein Anfang. Der Anfang von etwas Wunderbarem, das spürte Thomas schon jetzt und nach einer Weile schlief er ebenfalls und überglücklich mit Biggi im Arm ein.
Allerdings konnte Thomas nicht durch schlafen, da Balu sich alle paar Stunden meldete, da er raus musste. Einerseits war Thomas froh, dass er sich bemerkbar machte. Auf der anderen Seite wollte er am liebsten liegen bleiben. Dennoch stand Thomas jedes Mal auf und schaffte es immer, ohne Biggi aufzuwecken. Sie schlief ohnehin friedlich und träumte nicht mehr.
Thomas hatte sich gerade erst wieder hingelegt. Draußen wurde es langsam hell und er hoffte auf noch ein oder zwei Stunden Schlaf. Aber kurz darauf meldete sich Balu erneut. "Es kann nicht sein, dass du schon wieder raus musst.", murmelte Thomas. "Leg dich hin und schlaf, das mach ich jetzt nämlich auch wieder."
Da Balu in seinem Gesicht herum schnüffelte und es abschleckte, vergrub Thomas es im Kissen. Er hatte Biggi wieder fest in den Arm genommen und war wieder kurz davor einzuschlafen, als er Balu verdächtig laut schnuppern hörte. Thomas seufzte und sah sich um. Er entdeckte Balu neben der Tür und dort standen auch seine Schuhe. Diese wurden von Balu genauestens beschnuppert und plötzlich hob der Welpe das Beinchen.
"Oh Nein!", entfuhr es Thomas und eilig befreite er sich aus dem Bett. Dadurch wurde Biggi wach. "Was schreist du denn so?", fragte sie müde. "Nein, nein, nein!", rief Thomas nur und überhörte Biggis Frage. Er rannte zu Balu und schnappte ihn. Thomas öffnete die Tür und trug Balu mit ausgestreckten Armen hinaus vor die Hütte. Biggi sah auch nur diese Szene, wie Thomas Balu panisch packte, ihn mit ausgestreckten Armen von sich hielt und hinaus trug. "Da ist das Klo!", stellte Thomas klar und Biggi verstand was wohl passiert sein musste. Sie konnte nicht anders, als zu lachen.
Thomas kam gleich darauf wieder rein und warf einen Blick auf seine Schuhe. Sie waren trocken. "Puh, das war knapp!", meinte er erleichtert. "Guten Morgen!", sagte Biggi amüsiert und Thomas realisierte erst jetzt, dass sie wach war. Er war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, seine Lieblingsschuhe vor einem noch inkontinenten kleinen Fellknäuel zu retten.
"Du bist ja schon wach.", stellte Thomas fest. "Meinst du das grade wirklich ernst? Bei dem Radau, den du hier veranstaltest, kann man ja nicht schlafen!", entgegnete Biggi. "Entschuldige, aber dein Hund hätte mir gerade fast die Schuhe versaut.", erklärte Thomas und genau jetzt kam Balu wieder herein gerannt. "Mein Hund, ja?", fragte Biggi grinsend. "Ja, deiner. Ganz allein deiner.", antwortete Thomas. "Unserer.", berichtete die Pilotin ihn. "Es war schließlich deine Idee ihn zu kaufen und wenn du nicht aufstehst, muss er dich ja irgendwie dazu motivieren."
Balu setzte sich demonstrativ neben Biggi und beide sahen sie Thomas an. "Schon verstanden, ihr zwei habt euch gegen mich verschworen.", sagte Thomas. "Vielleicht ein bisschen.", gab Biggi zu und streichelte Balu über den Kopf. "Hätte ich das gewusst..", meinte Thomas seufzend. "Was dann?", fragte Biggi. "Hätte ich ihn trotzdem gekauft, ihr sollt euch ja verstehen. Nur Balu, meine Schuhe sind verbotenes Terrain.", erklärte Thomas dem Welpen, der unschuldig den Kopf zur Seite legte, als würde er nicht wissen was der große Mann eigentlich von ihm wollte.
"Wie wär's mit Frühstück?", wollte Thomas nun wissen. "Wäre ich definitiv dabei!", erwiderte Biggi und auch Balu gab einen zustimmenden Laut von sich. "Was soll ich machen?", lautete Thomas' nächste Frage. "Michreis!", kam es sofort von Biggi und biss sich sofort auf die Zunge. Das hatte geklungen wie ein Befehl. "Für mich Milchreis, bitte.", wiederholte sie nun ein wenig gesitteter und Thomas lachte. "Kriegst du!", meinte er belustigt.
Aber erstmal ging er zu Biggi, um ihr erstmal richtig einen guten Morgen zu wünschen. Dafür küsste er sie. "Guten Morgen!", sagte er und Biggi lächelte. "Guten Morgen nochmal.", erwiderte sie und Thomas ging dann erstmal in die Küche um Frühstück zu machen. Biggi und Balu durften derweil noch im Bett bleiben und kuscheln.

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