Zwei Wochen später..
Biggi hatte sich inzwischen damit abgefunden, bald Mama zu werden und fing sogar an sich auf das Baby zu freuen. Enrico und auch die anderen wussten davon noch nichts. Nur Ralf und Karin wussten nach wie vor von der Schwangerschaft. Biggi hatte es Ralf selbst nochmal anvertraut, bei einem Gespräch unter vier Augen.
Sie verbrachte viel Zeit mit ihm. Karins Plan hatte augenscheinlich funktioniert. Biggi ging es viel besser, seitdem er hier war. Sie redeten viel über die früheren Zeiten und besuchten regelmäßig die Gräber ihrer Freunde.
Auch Ralf hatte noch ziemlich am Tod von Gabriele, seiner großen Liebe, zu knabbern. Das war ihm auch hier erst wieder richtig bewusst geworden. Er wollte hier auch nicht mehr weg. Er hatte in Amerika gekündigt und wollte sich in Österreich wieder ein Leben aufbauen. Jenny wollte in Amerika bleiben, deshalb überließ er ihr die Wohnung. Vorerst wohnte er genau wie Biggi ebenfalls bei Karin in der Villa, aber eine eigene Wohnung wollte er demnächst wieder haben. Er hatte sogar schon etwas in Aussicht. Biggi arbeitete wieder, allerdings hatten Peter und Enrico getauscht. Die Zusammenarbeit zwischen Biggi und Enrico war seit ihrer Trennung eine Katastrophe, weshalb Peter den Wechsel in die Wege geleitet hatte. So fühlte sich Biggi auch auf der Basis wieder wohler.
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Bei Michael und Thomas tausende Kilometer weit weg ging es weniger ruhig zu. Denn Alina, der One-Night-Stand von Thomas, machte den Männern Probleme. Beinahe täglich tauchte sie auf, denn sie wollte mehr für Thomas sein als eine einmalige Affäre. Nur blockte der immer wieder ab und war kurz vorm durchdrehen. Michael war ebenfalls total genervt.
Er saß gerade am Computer, als es klingelte. "Wenn die das wieder ist, dann bring ich ihn um!", motzte er und stand auf. Er schaute gleich durch den Spion in der Tür und wie erwartet war der Besuch für seinen Freund. "Thomas!", schrie Michael durchs Haus. Es dauerte nicht lange, da tauchte Thomas an der Treppe auf.
"Was schreist du eigentlich so?", fragte er genervt. "Du hast Besuch und ich schwör dir, dass wenn du sie jetzt nicht endgültig abservierst tu ich es!", stellte Michael klar. "Is ja gut!", antwortete Thomas und kam die Treppe runter. Michael ging wieder an seine Arbeit, Thomas öffnete die Tür.
"Wie oft willst du es eigentlich noch hören?! Du sollst mich in Ruhe lassen, ich will nichts von dir! Verschwinde!" Doch Alina dachte gar nicht daran. "Wir müssen reden!", stellte sie klar. "Es gibt nichts zu reden!", erwiderte Thomas. "Ich will nichts von dir, das war eine einmalige Sache und fertig!" Allerdings holte Alina nun etwas aus ihrer Tasche.
"Diese einmalige Sache ist nicht ohne Folgen geblieben.", sagte sie und gab Thomas ein Bild. Genauer gesagt ein Ultraschallbild. "Ich bin schwanger.", sagte sie und legte sich eine Hand auf den Bauch. "Du bist.. warte mal, das kann überhaupt nicht sein!" Denn selbst wenn Thomas betrunken gewesen war, an Verhütung hatte er gedacht. "Offenbar doch, siehst du ja. Ich war heute Morgen beim Arzt und der hat mir das bestätigt. Und du kannst dich nicht vor der Verantwortung drücken. Entweder du stehst zu mir und dem Kind und wir werden eine Familie oder ich verklage dich auf Unterhalt. So einfach ist das.", erklärte Alina. "Du hast Zeit bis heute Abend 20 Uhr, dann will ich eine Entscheidung. Komm dorthin, wo wir uns kennengelernt haben und teile sie mir mit." Sie ging näher auf Thomas zu und küsste ihn einfach. Er war wie erstarrt und wehrte sich nicht einmal dagegen, er konnte nicht. Aber am liebsten hätte er sie von sich geschubst. Alina drehte sich dann einfach um und ging zu ihrem Auto. Thomas kehrte ins Haus zurück und ging gleich zu Michael ins Arbeitszimmer.
"Und? Ist sie endlich endgültig weg?", fragte der Arzt. "Is alles klar? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.", fiel Michael auf. "Ich hab Scheiße gebaut!", sagte Thomas. "Die abzuschleppen war eindeutig scheiße, deshalb hoffe ich ja das es sich erledigt hat.", meinte Michael. Jedoch legte Thomas ihm einfach das Bild hin. "Alter.. Das ist jetzt nicht dein Ernst!", rief Michael, als er erkannt hatte was Thomas ihm da präsentierte.
Auf den ersten Blick glaubte Michael wirklich, dass er hier ein aktuelles Ultraschallbild vor sich hatte. Allerdings atmete er erleichtert auf, nachdem er es sich genauer angesehen hatte. "Du hast so ein Glück das sie lügt, mein Freund.", meinte er zu Thomas. "Wie jetzt?", fragte Thomas. "Es ist zweieinhalb Wochen ungefähr her das ihr miteinander.. du weißt schon. Das Kind auf dem Bild hier ist um die fünf Wochen alt und da steht auch kein Name. Der wurde offensichtlich hier oben abgeschnitten.", erklärte Michael. "Deine Süße ist nicht schwanger, die versucht sich nur wichtig zu machen. Auf dem Ultraschall würde man jetzt noch nicht so viel bis gar nichts sehen, einen positiven Test könnte es geben. Aber das Bild gehört definitiv nicht ihr."
Thomas war nun auch erstmal erleichtert. "Einen Arzt als Freund zu haben ist manchmal gar nicht so verkehrt.", meinte er. "Aber sie ist nicht meine Süße, damit das klar ist. Peter hatte doch damals dasselbe Problem.", erinnerte sich Thomas. "Wie hat der die Alte damals dazu gebracht, die Wahrheit zu sagen?", fragte er Michael. "Mit einem Schwangerschafttest, den sie machen sollte als er bei ihr war. Sie hat sich geweigert und Peter war aus dem Schneider.", antwortete Michael. "Wo kriegt man so ein Ding? Apotheke stimmt's?" Thomas konnte gerade nicht klar denken. "Apotheke oder Drogerie, ja.", bestätigte Michael. "Okay, dann bis gleich." Thomas hatte beschlossen genau das zu tun, was Peter damals getan hatte. Denn er wollte sich ganz sicher sein, dass diese Frau kein Kind von ihm erwartete.
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In Österreich war es inzwischen fast 17 Uhr. Biggi, Karin, Ralf und Peter waren auf dem Weg zu Enricos Wohnung, die bis vor kurzem auch Biggi gehört hatte. Sie fuhren mit drei Autos, da sie heute Biggis Sachen aus der Wohnung holen wollten und zwar alles auf einmal. Enrico war arbeiten, deshalb würden sie ihr Vorhaben ungehindert ausführen können. Zumindest glaubten sie das, bis Biggi die Wohnungstür öffnen wollte und feststellen musste das ihr Schlüssel nicht mehr ins Schloss passte. Enrico hatte inzwischen die Schlösser austauschen lassen, ohne sie darüber zu informieren.
"Das hat der jetzt nicht gemacht!", meinte Biggi sauer und versuchte es nochmal. Aber der Zugang zur Wohnung wurde ihnen verwehrt. Biggi holte ihr Handy hervor. "Der wird nicht ran gehen.", befürchtete Ralf. "Ich rufe auch nicht ihn an.", antwortete Biggi. Sie suchte die Nummer eines Schlüsseldienstes, dessen Hilfe sie bereits schon mal in Anspruch genommen hatte. Da hatte sie damals in ihrer Wohnung die Schlüssel liegen lassen.
"Wir könnten auch zur Basis fahren und die Schlüssel holen. Oder wir fragen beim Vermieter.." Doch Biggi fiel Karin ins Wort. "Der Schlüsseldienst soll die Tür aufmachen und Enrico bekommt die Rechnung, so einfach ist das. Wenn er die Schlösser austauschen lässt, obwohl ich noch hier gemeldet bin und offiziell noch hier wohne ist das sein Problem!"
Biggi ließ sich nicht davon abbringen den Schlüsseldienst zu rufen, der eine halbe Stunde später da war um die Tür aufzumachen. Biggi ließ die Rechnung auf Enrico ausstellen und der Mann ging wieder. Die vier konnten in die Wohnung und begannen Biggis Sachen zu packen. Kartons hatten sie genügend mitgebracht. Eigentlich wollten sie fertig sein, bevor Enrico Heim kam. Aber es gab so viel zum Einpacken, dass sie zwei Stunden später noch nicht wieder draußen waren und Enrico früher Feierabend hatte weil nichts los gewesen war. Allerdings hatten sie es fast geschafft, noch drei Kisten mussten verladen werden.
Als Enrico die Autos vor dem Haus stehen sah und dann Peter sah, der eine Kiste schleppte, war ihm gleich klar was vor sich ging. Er eilte hinein und traf gerade Karin und Biggi im Flur. Sie standen oben an der Treppe wo Karin versuchte Biggi den Karton abzunehmen, weil er für sie angeblich zu schwer sei. Enrico ging nach oben.
"Was geht hier eigentlich ab?!", fragte er aufgebracht. "Hallo, Enrico.", antwortete Biggi nur und wollte mit der Kiste an ihm vorbei gehen. Doch Enrico stellte sich ihr in den Weg. "Was machst du hier?!", fragte er weiter. "Nach was sieht's denn aus? Ausziehen! Die Rechnung für den Schlüsseldienst zahlst übrigens du!" Karin ergriff die Initiative und nahm Biggi zunächst den Karton ab. "Du sollt nicht zu schwer heben.", sagte sie. "Und dich aufregen schon gar nicht."
Biggi sah Karin sauer an, auch wenn sie wusste das die Ärztin vollkommen Recht hatte. Karin übergab die Kiste an Peter, der gerade wieder hinauf kam. "Was meint sie damit?", fragte Enrico, denn Karins Aussagen hatten ihn nachdenklich werden lassen. "Kannst du's dir nicht denken?", fragte Biggi. Enrico hatte eine Vermutung, wollte es aber aus Biggis Mund hören. "Nein, ich will das du es mir sagst!", forderte Enrico seine Ex-Freundin auf. "Im Moment hab ich dir gar nichts mehr zu sagen."
Ralf kam mit der letzten Kiste aus der Wohnung. "Das ist der letzte Karton.", teilte er ihnen mit. "Dann können wir gehen.", meinte Biggi. "Ich regel das mit dem Vermieter, darum musst du dich nicht kümmern. Nicht, dass du irgendeinen Blödsinn erzählst. Ich bin nicht alleine schuld an unserer Trennung, ich hoffe das ist dir klar." Als Biggi zur Treppe gehen wollte, stellte sich Enrico ihr in den Weg. "Du bist schuld, du ganz allein! Du hast uns aufgegeben, nicht ich! Du hast mich nie richtig geliebt, du warst es ganz allein!", schrie Enrico sie an. "Gut, dann glaub das von mir aus. Ich weiß, dass es nicht so ist. Und die Anderen übrigens auch. Du hast mich mit der Familiengründung unter Druck gesetzt. Du hast mir nicht zugehört, mich nicht verstanden! Und mir vorzuwerfen ich hätte dich nicht geliebt und ich wäre alleine an allem schuld.. Enrico, wie tief bist du eigentlich gesunken?!", spottete Biggi. "Es ist doch so!", schrie Enrico und kam Biggi näher.
Karin ging dazwischen. "Enrico, es reicht jetzt!", stellte sie klar. "Lass uns einfach gehen und dann hat sich das erledigt!" Karin hatte sich schützend vor Biggi gestellt. "Ich hab gelesen, was in ihr vorgeht! Die ganze Zeit über war sie in einen anderen verliebt und das auch noch obwohl er tot ist! Ich hab's in ihrem Tagebuch gelesen, Karin!" Und natürlich wusste sie von von wem er sprach.
"Biggi, geh zum Auto.", sagte Karin ruhig. Biggi konnte ihr Entsetzen nicht verbergen, wollte Karin aber gehorchen. Jedoch wurde sie von Enrico festgehalten. "Du bleibst hier und wir reden!" Biggi riss sich los. "Nein!", schrie sie und sah nicht das sie der Treppe ziemlich nah gekommen war. Sie verlor den Halt und fiel rückwärts hinunter.
Die Anderen mussten hilflos dabei zusehen, wie Biggi sich mehrfach auf der Treppe überschlug und schließlich unten auf die harten Fliesen knallte. Ralf und Peter waren kurz vorher rein gekommen, auch sie hätten nichts tun können. Biggi blieb erstmal reglos liegen.
"Biggi!", rief Karin entsetzt und stürmte die Treppe hinunter. Auch Peter und Ralf kamen ohne lange zu überlegen zu Hilfe, nur Enrico blieb dort stehen wo er war. Karin drehte Biggi vorsichtig auf den Rücken. Die Hände hatte sie über ihren Bauch gelegt. "Biggilein, hörst du mich?", fragte Karin. "Aua!", jammerte Biggi, als sie langsam wieder zu sich kam. Die Bewusstlosigkeit hatte nur kurz angedauert. "Peter, ruf sofort 'nen Rettungswagen!", befahl Karin.
"Mein Baby!", war das nächste, was Biggi sagte. "Baby?!", fragte Peter. "Ja, Baby! Sag denen wir haben hier eine Schwangere in der neunten Woche, die gestürzt ist!" Doch Peter war total verwirrt. "Biggi?! Baby?! Schwanger?!" Nun mischte sich Ralf ein. "Mach nicht so lange rum, ruf an!", ging Ralf seinen Freund an. Und endlich rannte er nach draußen, um sein Handy zu holen.
"Karin.. Mein Baby!", schluchzte Biggi verzweifelt. "Ganz ruhig, dem Baby geht es sicher gut. Ich schaue jetzt erstmal, ob du dir irgendwas geprellt oder gebrochen hast. Im Krankenhaus machen wir gleich einen Ultraschall und dann wissen wir mehr.", versprach Karin ihrer Freundin. "Nimm bitte mal deine Hände da weg, damit ich dich da abtasten kann." Biggi weigerte sich, weshalb Ralf ihre Hände von ihrem Bauch nahm. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hatte sie eine leichte Gehirnerschütterung und Rippenprellungen, zumindest konnte Karin das nach ihrer kurzen Untersuchung vermuten. Enrico, der das was geredet worden war mitbekommen hatte, rannte nun ebenfalls hinunter. "Kann ich was tun?", fragte der Vater des ungeborenen Kindes, der nun wusste das seine Vermutung richtig gewesen war. "Weg..", schluchzte Biggi. "Er soll weg gehen!"
Ralf versuchte Biggi zu beruhigen, die sich auf keinen Fall mehr bewegen durfte als nötig und Aufregung war sowieso das schlimmste gerade. "Findest du nicht, du hast schon genug getan?!", fragte Karin erzürnt. "Verschwinde, ansonsten garantiere ich für nichts!"
Bis der Krankenwagen eintraf vergingen ungefähr zwölf Minuten. Sie nahmen Biggi mit in die nächste Klinik, sie hatte darauf bestanden das Karin mit fuhr. Und da sowieso ein Notarzt gebraucht wurde, war das kein Problem. In der Klinik wurde erst Biggi untersucht, die wie erwartet Rippenprellungen und eine Gehirnerschütterung hatte. Anschließend machte man einen Ultraschall.
Karin wich Biggi während der ganzen Prozedur nicht von der Seite und versuchte ihre weinende Freundin zu beruhigen. "Was ist wenn es.." Biggi wollte den Satz gar nicht mal beenden. "Ist es nicht.", antwortete Karin. "Das Baby ist da drin gut geschützt. Du bist zwar richtig blöd gefallen, aber die kleinen Kerlchen sind da drin wirklich gut gepolstert.", versicherte Karin ihr und hoffte das es wirklich so war wie sie sagte. Der Arzt, der Biggi untersuchte, war wieder Karins alter Studienfreund. "Karin hat Recht. Sehen sie, das Herz ihres Babys schlägt kräftig und es gibt keine Anzeichen dafür, dass es verletzt wurde." Biggi sah es ganz genau und weinte nun vor Freude und Erleichterung. "Sie dürfen wieder mit nach Hause. Allerdings verordne ich ihnen hiermit strenge Bettruhe und Arbeitsverbot. Es ist jetzt ganz wichtig, dass sie sich erholen und Stress gänzlich vermeiden. Morgen Nachmittag würde ich sie gerne nochmal sehen, um sicher zu gehen. Aber fürs erste dürfen sie gehen." Der Arzt druckte Biggi noch das Bild aus, dann gingen sie nach draußen.
Biggi konnte sich kaum rühren, so sehr tat ihr alles weh. Sie konnte nicht fassen, dass Enrico ihr Tagebuch gelesen hatte. Und sie konnte auch nicht glauben, dass ihr Baby diesen Sturz überlebt hatte. Das grenzte an ein Wunder. Karin fuhr mit Biggi nach Hause, wo Ralf ungeduldig wartete. Er war stinksauer auf Enrico, den er heute zum ersten Mal gesehen hatte. Karin brachte Biggi sofort hoch in Thomas' Zimmer, wo sie sofort einschlief.
Dann ging sie hinunter zu Ralf. Sie machten aus, dass er Morgen auf Biggi auf passte, während Karin zur Arbeit ging. Karin und Ralf machten sich dann noch etwas zu essen, während die Mädels und Biggi bereits schliefen.
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Gegen 20 Uhr amerikanischer Zeit parkte Thomas vor der Bar, in der er Alina kennengelernt und mit nach Hause genommen hatte. Das bereute er inzwischen zutiefst, genau wie die ganzen Affären mit den anderen Frauen. In einer Apotheke hatte er einen Schwangerschaftstest gekauft, den er mit hinein nahm. Zuerst in der Jackentasche versteckt. Alina wartete bereits auf ihn. Sie saß an der Bar und er setzte sich auf den Barhocker daneben.
"Ich wusste, dass du kommst!", freute sie sich und wollte ihn bereits mit einem Kuss begrüßen. Thomas drückte sie aber sofort von sich und holte den Test hervor. "Was soll das?", fragte Alina. "Den wirst du jetzt auf der Stelle machen und dann werden wir ja sehen, ob du wirklich schwanger bist. Wenn ja will ich außerdem noch einen Vaterschaftstest.", stellte Thomas klar. "Du glaubst ich lüge dich an?!", fragte Alina empört. "Ich weiß das du lügst.", berichtete Thomas sie. "Mach den Test und überzeug mich vom Gegenteil. Beziehungsweise beweis mir, dass du überhaupt schwanger bist und dann finden wir noch raus ob ich überhaupt der Vater bin."
Alina zögerte und ihr wurde klar, dass es aufgeflogen war. "Okay..", sagte sie schließlich. "Ich bin nicht schwanger.", gab sie zu. "Dann hat sich das hier erledigt.", antwortete Thomas und stand auf. Alina hielt ihn fest. "Ich kann dich nicht überzeugen, es mit mir zu probieren?", fragte Alina beinahe schon verzweifelt. "Weil ich hab mich in dich verliebt und.." Thomas wollte sie nicht aussprechen lassen. "Daraus wird nie etwas werden, akzeptier das. Ich hab auch jemanden, den ich nicht haben kann. Es tut weh, aber ich hoffe du findest jemanden mit dem du glücklich werden kannst." Thomas befreite sich und ging nach draußen zu seinen Auto.
Alina war einfach nur sauer, aber sie ging nicht hinterher. Thomas fuhr nach Hause oder besser gesagt in seine Unterkunft. Zu Hause konnte er das einfach nicht nennen und Michael genauso wenig. Dem erzählte Thomas gleich wie das Treffen verlaufen war und er schwor sich, ab jetzt keine andere Frau mehr mit nach Hause zu nehmen um die andere zu vergessen. Es half sowieso nichts. Auch wenn das bedeuten konnte, dass er bis zum Rest seines Lebens alleine blieb.
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Ralf und Karin hatten die Nacht beide nicht viel geschlafen. Sie saßen bereits am Tisch und warteten auf die Mädels. Biggi hatte sich nach einem kurzen Anflug von Übelkeit wieder ins Bett verkrochen und bekam nicht mit wie die drei anderen weiblichen Bewohner das Haus verließen. Sie erwachte ein paar Stunden später mit Kopfschmerzen und glaubte sich kaum bewegen zu können. Aber die Freude darüber, dass es ihrem Baby gut ging, ließ sie das gleich vergessen.
Sie ging hinunter, wo Ralf gerade im Aufbruch war. Er hatte eine Einladung für eine Wohnungsbesichtigung bekommen und das sehr kurzfristig. Er musste sofort los. "Ist das in Ordnung für dich?", fragte Ralf Biggi, die sich an den Küchentisch setzte. "Aber klar. Mach dir um mich keine Gedanken, mir geht's gut.", versicherte die Pilotin ihm. "Wirklich?", hinterfragte Ralf. "Aber natürlich und deine Wohnung ist wichtiger." Ralf fühlte sich trotzdem nicht ganz wohl dabei, wurde aber regelrecht von Biggi aus dem Haus gescheucht. Sie fühlte sich soweit gut, sie musste sich nur schonen. Deshalb legte sie sich auf die Couch.
"Wir zwei kriegen das auch alleine hin.", sagte Biggi zu ihrem ungeborenen Baby und strich sich über den Bauch. Inzwischen war er schon ein wenig gewachsen. Biggi malte sich die Zukunft mit dem Kleinen wunderschön aus. Zum ersten Mal seit langem hatte sie wieder das Gefühl, dass sie gebraucht wurde. Dass ihr Leben einen Sinn hatte und sie wollte dieses Kind so sehr. Die Unsicherheit war zwar noch immer da, aber nicht mehr so stark wie vorher. Und das mit Enrico würde sich regeln lassen. Als Biggi Hunger bekam, stand sie auf und lief in die Küche.
Beim Aufstehen war ihr schon so komisch schwindelig gewesen und sie musste sich ab herumstehenden Möbelstücken festhalten um nicht umzukippen. Sie glaubte, dass es besser werden würde, sobald sie etwas zu sich genommen hat. Das Schwindelgefühl wurde aber immer schlimmer und plötzlich verspürte sie zusätzlich noch stärkere Schmerzen im Unterbauch als vorher.
Die leichten Schmerzen hatte sie auf den Sturz geschoben. Sie versuchte sich noch am Küchentisch festzuhalten, fiel dann aber bewusstlos zu Boden. Dort breitete sich langsam eine Blutlache aus.
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We belong together...
Fiksi PenggemarDie Geschichte setzt an die Folge "Flucht ohne Wiederkehr" an, in der Thomas bei einer Explosion in einem Bergwerk ums Leben kommt und Michael zurück in den Zeugenschutz muss. Seitdem ist ein Jahr vergangen und von allen Beteiligten ist es Biggi, di...