Kapitel 49

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Rund vier Stunden später schreckte Biggi hoch und sah sich verwirrt um. Sie saß noch immer draußen auf der Bank und war komplett durchgefroren. Sie war doch tatsächlich hier draußen in der Kälte eingeschlafen.
Es war nun finstere Nacht. Biggi erinnerte sich an die Bilder, die gerade wieder durch ihre Gedanken geflimmert waren und durch die sie aufgewacht war. Sie fragte sich, wann das mit den Alpträumen endlich aufhörte.
Die junge Frau rieb sich die Beine, die durch die Kälte und die eher unvorteilhafte Position auf der Bank ziemlich steif geworden waren und stand kurz darauf auf. Sie nahm ihre leere Tasse und ging zur Tür, um aufzuschließen.
Drinnen flackerte noch das Feuer im Kamin, aber Thomas schien zu schlafen und Balu lag noch immer dort wo sie ihn abgelegt  hatte. Sie machte die Tür zu, stellte die Tasse ab und zog sich dann um. Ein altes T-Shirt war das einzige, was sie im Halbschlaf gerade fand.
Kurz überlegte Biggi, ob sie sich vielleicht in einem der anderen Zimmer schlafen legen sollte. Aber sie zitterte am ganzen Körper und nur neben dem Feuer würde ihr wieder warm werden. Die Seite neben dem Kamin war frei, Thomas lag ganz am äußeren Rand auf der anderen Seite. Müde schleppte sich Biggi zum provisorischen Bett auf dem Boden und kroch unter die Decke. Sie blieb ebenfalls ganz außen liegen, sodass ein gewisser Abstand zu Thomas vorhanden war. Näher traute sie sich nicht an ihn heran. Es sagte auch keiner der beiden ein Wort.
Thomas schlief nämlich nicht und auch Biggi konnte nicht einschlafen. Beide waren sie zu stolz um den ersten Schritt zu machen, dabei belastete die Situation sie beide gleichermaßen und insgeheim hofften beide, dass sie den Streit bald beilegen konnten.
Biggi zitterte nach wie vor und sie war dann doch fast wieder eingeschlafen, als sie plötzlich eine Hand an ihrem Rücken spürte. Es war eine vorsichtige und zaghafte Berührung, die jedoch gleichzeitig auch sehr zärtlich und liebevoll war. Thomas hatte es nicht mehr ausgehalten, Biggi noch länger zu ignorieren, vor allem da sie anscheinend erbärmlich fror. Biggi musste nun einfach lächeln. Sie griff nach hinten und ihre Finger trafen dort auf die warme Hand von Thomas. Langsam verkeilten sich ihre Hände ineinander und Biggi drehte sich nun wortlos zu Thomas um.  Der Pilot zog seine Freundin daraufhin sanft in seine Arme. So verringerte sich der Abstand zwischen ihnen auf ein Minimum. Biggi ließ es einfach zu, schmiegte ihren Kopf an Thomas' Brust und genoss die Wärme, die von ihm ausging. Die Pilotin konnte nicht anders, als ein wohliges Seufzen von sich zu geben.
Jedoch waren sich beide einig, dass sie gerade nicht mehr reden wollten, denn dafür waren sie zu erschöpft und deshalb schlief das Paar schließlich eng aneinander gekuschelt ein.

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