Eine ganze Weile verbrachte das Paar schließlich noch mit kuscheln und küssen im warmen Bett. Am liebsten wollten sie sich gar nicht voneinander lösen, jedoch gehörte zu ihrer Heimkehr auch die Rückkehr zu einem normalen Tagesablauf.
Gerade, als Biggi und Thomas dabei waren zu einer weiteren Runde Frühsport über zu gehen, klopfte es plötzlich an die Zimmertür. Wobei klopfen gar kein Ausdruck dafür war, denn eher hämmerte es regelrecht gegen die Tür. Biggi zuckte zusammen und Thomas, der über ihr lag, erschreckte sich ebenfalls. "Paaaps?!", hörten sie schließlich die ihnen nur allzu bekannten Stimmen der Mädels und erneut klopfte es.
Letztendlich versuchten sie auch die Tür zu öffnen, die Biggi jedoch vorhin in weiser Voraussicht abgeschlossen hatte.
"Paps, bist du wach?! Es gibt Frühstück!", rief Laura und Biggi und Thomas sahen sich irritiert an, ehe sie das Kichern anfingen. Jedoch unterdrückten sie es soweit, dass die Mädels sie nicht hören konnten. "Hach, wie hab ich das vermisst!", flüsterte Thomas seufzend. "Nur das Timing ist jetzt nicht so der Bringer.", fügte er hinzu und Biggi grinste.
"Tja, es ist eben oft nicht leicht Vater zu sein. Nicht wahr, Paps?", fragte sie frech. "Stimmt, aber ich liebe es.", antwortete Thomas und beugte sich hinunter, um Biggi zu küssen.
Erneut vernahmen sie die Rufe der beiden Kinder. "Wir müssen aufstehen.", meinte Thomas. "Nein, Hase. Du musst aufstehen und ich muss duschen.", berichtigte Biggi ihn sofort. "Und am besten gehst du gleich raus, ansonsten treten die kleinen Rabauken noch die Tür ein und wie willst du ihnen erklären, was hier vor sich geht?", erkundigte sich die Pilotin. "Wir machen ganz einfach Partnergymnastik am Morgen.", erwiderte Thomas selbstbewusst. "Ahja, interessant.", antwortete Biggi und musste einfach lachen. "Paaaaps!", kam es erneut ungeduldig von draußen. "Na geh schon.", sagte Biggi. "Ich warte bis ihr weg seid, geh duschen und komm dann nach."
So jedenfalls hoffte Biggi, dass keiner Verdacht schöpfen würde, was sie und Thomas betraf. "Wenn ich jetzt aufstehe, dann müssen wir bis heute Abend wieder so tun, als wäre zwischen uns rein gar nichts. Ist dir das klar?", wollte Thomas wissen.
Biggi biss sich auf die Unterlippe. "Ich weiß.", sagte sie und Traurigkeit überkam sie. "Ich wünschte, ich wäre nicht so ein Feigling.", flüsterte sie und Thomas nahm Biggi sofort in den Arm. "Das hat nichts mit feige zu tun, Schatz. Du bist einfach verunsichert, das ist alles und auch wenn ich es anfangs nicht verstehen konnte, jetzt tue ich es."
Biggi schielte zu Thomas hinauf. "Du bist mir also nicht mehr böse?", fragte die Pilotin und Thomas schüttelte den Kopf. "Absolut nicht. Aber ich hoffe, dass wir es ihnen schon irgendwann erzählen. Ich muss mich heute den ganzen Tag zurück halten, dich ab zu knutschen. Das wird bestimmt nicht einfach.", befürchtete Thomas. "Nein, das wird es nicht. Aber ich bin froh, dass du nicht mehr sauer auf mich bist. Ich.. ich hoffe du weißt, dass ich dich liebe. Das tue ich wirklich und.." Thomas legte seinen Zeigefinger auf Biggis Mund, um sie zum Schweigen zu bringen.
"Shh.. es ist nicht notwendig, dass du dich rechtfertigst.", stellte der Pilot klar und küsste Biggi zärtlich. "Ich liebe dich!", sagte er und küsste sie erneut, ehe er aufstand. Denn die Mädels gaben keine Ruhe und deshalb begann Thomas, sich wieder an zu ziehen. Biggi sah ihm dabei vom Bett aus zu und fragte sich, warum sie ausgerechnet so einen gut aussehenden Mann verdient hatte. Sie war etwas enttäuscht, als er sich die Klamotten über streifte, aber es musste sein. Sie waren nicht mehr allein in den Bergen und hier hatte Thomas nun mal seine Verpflichtungen, wie zum Beispiel die eines Vaters.
Als er fertig angezogen war, kehrte er nochmal zu Biggi zurück. "Wir sehen uns unten.", sagte er und gab ihr einen letzten Kuss, bevor er schließlich zur Tür ging und sich hinaus zu den Mädels begab. Dabei achtete er darauf, dass diese keinen Blick ins Zimmer erhaschen konnten.
Biggi hörte, wie Lisa und Laura sich freuten ihren Papa zu sehen. Die Pilotin ließ sich zurück ins Kissen fallen und lauschte dem Lachen der Mädchen und ihrem Papa, das immer leiser wurde, je weiter sie sich vom Zimmer entfernten.
Biggi wartete noch einige Augenblicke ab, bis sie sicher war, dass die Luft tatsächlich rein war. Erst dann stand sie auf, zog sich an und öffnete die Tür. Der Flur lag verlassen da und Biggi schlich in ihr Zimmer, um dort frische Kleidung zu holen. Balu folgte ihr auf Schritt und Tritt.
Nachdem Biggi alles gefunden hatte, begab sie sich ins Badezimmer, um zu duschen.
Thomas und die Mädels saßen derweil schon unten am Tisch. Karin und Michael hatten sich ebenfalls schon dort eingefunden, weshalb also nur noch Biggi fehlte. "Biggi schläft noch?", fragte Karin, die sich gerade Saft nach schenkte. "Ja.", antwortete Thomas zu voreilig, was Laura jedoch gleich dementierte. "Nein, wir haben nach geschaut. Biggi war nicht in ihrem Zimmer.", meinte das Mädchen. "Vielleicht ist sie ja duschen oder so.", wandte Thomas so beiläufig wie möglich bei. "Nein, auch nicht. Zumindest wo wir gerade oben waren, war das Bad leer und Balu war auch nicht da.", berichtete nun Lisa. "Dann ist sie vielleicht mit ihm Gassi gegangen oder.. Was auch immer. Sie wird schon wieder auftauchen und Balu genauso."
Thomas bemerkte die Blicke der anderen jedoch sofort. "Was?", fragte er. "Sie wird sich wohl kaum in Luft aufgelöst haben. Macht euch keine Gedanken, es gibt bestimmt eine ganz logische Erklärung für ihre Abwesenheit.", meinte der Pilot.
"Du hast Biggi also heute noch nicht gesehen?", erkundigte sich Karin überrascht, was jedoch gespielt war. In Wahrheit wussten alle Anwesenden was vor sich ging und nachdem Thomas und Biggi sich aufführten wie Deppen, wollten sie dem nun ein Ende bereiten.
"Nein.", antwortete Thomas. "Nachdem wir dich heute Nacht im Bad getroffen haben, sind wir auch wieder ins Bett. Ich hab keine Ahnung wo sie steckt." Karin seufzte. "Thomas.. glaubst du wirklich, wir haben euch nicht gehört? Wir wissen, dass sie bei dir im Zimmer war.", offenbarte die Ärztin Thomas nun. "Und wir wissen auch, was da zwischen euch läuft.", fügte Michael hinzu. Thomas, der gerade dabei war einen Schluck Kaffee zu trinken, verschluckte sich daraufhin erstmal ordentlich.
Michael, der neben Thomas saß, klopfte seinem Freund den Rücken. "Kein Grund, an einem Schlückchen Kaffee zu ersticken!", meinte der Arzt und lachte. Karin und die Mädels stimmten mit ein und Thomas hatte sich nach ein paar Augenblicken auch wieder gefangen.
"Wie.. Was meinst du mit ihr wisst es?!", fragte Thomas. "So wie es gesagt wurde.", antwortete Karin. "Wir wissen, dass Biggi und du.. naja, du weißt schon. Die Einsamkeit in den Bergen genutzt habt, um endlich zu erkennen, dass ihr beide mehr seid als nur gute Freunde.", erklärte die werdende Mutter. "Das könnt ihr doch gar nicht wissen, wir.. ihr.. woher.."
Thomas fand einfach nicht die richtigen Worte, weshalb Karin beschloss, ihm einfach alles zu berichten. "Thomas, ich hab euch gesehen.", begann sie. "Auf der Basis, draußen beim Heli. Ihr wart da, um einen Rundflug zu unternehmen. Erinnerst du dich?", fragte Karin und Thomas nickte. "Ich bin ein bisschen später dazu gekommen, da wart ihr schon längst da und Max hat mir erklärt, dass ihr mich auf keinen Fall sehen dürft. Er hat versprochen, dass die Sache geheim bleibt. Also bin ich drinnen geblieben und zusammen haben wir euch.. Naja.. wie soll ich es sagen ohne das es klingt, als hätten wir euch gestalkt?", fragte Karin und musste grinsen, denn sie hatte das Bild noch genau vor Augen.
"Sagen wir einfach, wir haben zufällig aus dem Fenster geschaut und euch gesehen, wie ihr herum gealbert habt wie zwei frisch verliebte Teenager. Und dann habt ihr euch geküsst, was für Max ein ziemlicher Schock war, immerhin hat er doch jahrelang versucht euch zu verkuppeln." Nun ergriff auch Michael das Wort. "So war es, ja. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie er es immer wieder versucht hat und es nie geschafft hat. Dabei war das Einzige, was es gebraucht hat, offenbar nur ein paar Wochen Isolation in den Bergen.", meinte er.
"Als Karin nach Hause kam, hat sie mir von ihrem Erlebnis berichtet und die Mädels haben mitgehört. Wir haben uns aber darauf geeinigt, euch damit nicht zu überrumpeln und es für uns zu behalten. Wir dachten, ihr würdet es uns schon selbst sagen. Nur.. Thomas, ihr führt euch echt auf wie die letzten Deppen!", stellte Michael nun klar.
Thomas versuchte dann den anderen zu erklären, dass es mehr an Biggi als an ihm lag und das er nicht derjenige war, der sich dazu entschlossen hatte ihre Beziehung vorerst geheim zu halten. Allerdings war ihnen das ja offensichtlich nicht gelungen und deshalb stand für Thomas fest, dass diese Heimlichtuerei ein Ende haben musste.
Allerdings wusste er noch nicht so genau, wie er Biggi darauf vorbereiten sollte, dass sie aufgeflogen waren. Viel Zeit zum Überlegen hatte er nun allerdings nicht mehr, denn Biggi kam nur einen Augenblick später in die Küche. Frisch geduscht und angezogen setzte sie sich an ihren Platz am Tisch, der nach wie vor derselbe wie vor ihrem Weggang war.
"Guten Morgen.", sagte sie und schien die neugierigen Blicke der anderen Anwesenden nicht zu bemerken oder vielleicht blendete sie diese auch einfach nur aus. "Guten Morgen.", erwiderten alle, bis auf Thomas. Dieser nahm in der Zwischenzeit bereits die Kaffeekanne zur Hand, um Biggis Tasse zu füllen. Zunächst wollte die Pilotin protestieren, ließ es dann allerdings doch bleiben.
"Danke.", sagte sie und nahm die Milch an sich, während Thomas die Kanne wieder abstellte. "Gern geschehen, Schatz.", antwortete Thomas und realisierte erst danach, dass er das nun tatsächlich laut ausgesprochen hatte. Es war mittlerweile so normal geworden, Biggi so zu nennen, dass er es einfach tat ohne großartig darüber nachzudenken. Jedoch waren sie nun nicht mehr alleine in den Bergen und Thomas sah Biggi den Schrecken im Gesicht an. Offensichtlich konnte sie das gerade nicht fassen und Thomas kam sich so vor, als hätte er ein Schwerverbrechen begangen.
"Ich meine, äh.. Biggi.", verbesserte er sich schnell. Nun mischte sich allerdings Karin ein, die genug von dem Theater hatte. "So müsstest du sie nennen, wenn ihr beide kein Paar wärt. Aber nachdem ihr das ja seid, finde ich Schatz mehr als angemessen. Tut uns bitte allen den Gefallen.. hört mit diesem Getue auf und küsst euch endlich, anstatt euch weiterhin zu verhalten wie verklemmte Volltrottel! Das ist ja nicht auszuhalten!", stellte die Ärztin klar und Michael, sowie auch die Mädels, mussten daraufhin grinsen.
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We belong together...
FanfictionDie Geschichte setzt an die Folge "Flucht ohne Wiederkehr" an, in der Thomas bei einer Explosion in einem Bergwerk ums Leben kommt und Michael zurück in den Zeugenschutz muss. Seitdem ist ein Jahr vergangen und von allen Beteiligten ist es Biggi, di...