Kapitel 19

1K 30 0
                                    

Mein Blick schweifte von Luana zu Charlotte herüber. Ich spürte Marias Blick aus meinem Augenwinkel und schaute auch sie kurz an. Wieso sagte niemand von den dreien was?

"Ich weiß nicht Adelina.", sagte Luana etwas kritisch und kreuzte ihre Beine. Charlotte nickte und stimmte Luana zu. Meine Hoffnung blieb bei Maria. Maria schaute mich kurz an und schaute dann zu Luana und Charlotte.

"Ich muss ehrlich sein: Du wirst damit jeden die Show stehlen und Caleb und Ben werden es bereuen dich ziehen gelassen zu haben.", sagte Maria und brachte uns alle zum lächeln. Ich atmete erleichtert auf und ging von dem kleinen Podest herunter.

Ich stellte mich vor den Spiegel und schaute mich an. Ich wollte dieses Mal was anderes probieren und hatte ein fliederfarbiges Kleid an. Laut Ben passte die Farbe perfekt zu meinen braunen Haaren. Ich bewegte es etwas und ließ das Tüll sich bewegen. Durch den Spiegel sah ich, dass meine Freundinnen auf mich zu kamen.

"Wir werden so gut aussehen und den besten Abend unseres Lebens haben.", sagte Luana und umarmte mich etwas von der Seite. Ich lächelte sie durch den Spiegel an und drehte mich wieder um, als wir uns voneinander lösten.

"Bruno und Ich haben übrigens unsere Probleme geklärt. Wir gehen zusammen zum Ball. Er hat mich gestern gefragt.", verkündete Luana uns und strahlte über beide Ohren. Ich freute mich für sie. So langsam ging alles bergauf bei uns allen.
"Das freut mich Lu. Ihr beide werdet der Hingucker des Balles sein.", sagte ich und setzte mich mit meinem Kleid auf die lange weiße Couch. Die drei teilten sich neben mich auf und nahmen genauso Platz.

"Wie sieht es bei dir aus? Fragst du Caleb rein freundschaftlich ob ihr zusammen geht?", fragte mich Luana und lenkte die Blicke von Maria und Charlotte genauso auf mich. Ich zuckte mit meinen Schultern. Ich musste das erstmal mit Ben klären.

"Rein aus Schikane müsste ich mit Charlotte zum Ball gehen um Linda zu ärgern, aber wenn ich es richtig mitbekommen habe, ist sie auch vom Ball ausgeladen worden. Ich muss Caleb einfach mal fragen, vielleicht hat er auch schon ein Date.", sagte ich und zuckte wieder mit meinen Schultern, aber Maria widersprach direkt meine Aussage.

"Er hat noch niemanden. Tommy und Ich haben darüber geredet. Caleb hat nicht mal wirklich Lust hinzugehen, aber er muss. Vielleicht ist es für euch beide gut, wenn ihr zusammen geht.", sagte Maria, aber sie verlor mich schon bei ihrem zweiten Satz.
"Du gehst mit Tommy?", fragte ich sie und war noch verwirrter als sie mir mir nickte.

"Ich wusste nicht wem ich sonst fragen soll. Immerhin haben wir zusammen Anatomie und wir verstehen uns gut. Wusstet ihr, dass er sich einfach an den gleichen Unis wie ich beworben hat? Was ist das bitte für ein krasser Zufall?", sagte Maria und lachte etwas. Luana und Ich schauten uns mit den gleichen Blick an und dachten an das gleiche. Wenn sich dort mal nicht zwei gefunden haben.

* * *

"Ihr habt den Anfang gut gemacht, aber ihr solltet die Beschriftungen richtig lesen. Dort steht eine vier und keine fünf.", sagte Charlotte und füllte das Reagenzglas mit der fünf in das große Glas. Caleb und Ich blieben etwas auf Abstand, aber waren erstaunt als nichts schlimmes passierte. So einfach war es also?

"Das wars?", fragte Caleb verwirrt und schaute sich das Glas an. Charlotte nickte ihn zu und drückte ihn das leere Reagenzglas in die Hand, bevor sie ihre Brille abnahm und sich ihre Handschuhe auszog.
"Danke.", sagte er und holte mich etwas näher heran, damit ich es genauso sehen konnte. Ich nickte und lächelte Charlotte an.

"Vielen Dank. Caleb und Ich waren einfach echt zu doof das ordentlich zu machen.", sagte ich und lachte etwas, als Caleb mich mit einem schiefen Kopf ansah. Ich schenkte ihn ein kurzen Luftkuss und lächelte ihn daraufhin an.
"Wenn ihr meine Hilfe nicht mehr braucht, dann gehe ich mal wieder. Wenn ihr mich sucht, ich bin in der Bibliothek.", sagte sie und lächelte uns beide an, bevor sie den Chemieraum verließ. Ich merkte, dass Caleb Charlotte etwas lang hinter her sah.

"Vergiss es. Sie steht nicht auf dich.", sagte ich und füllte die nächste Flüssigkeit in das Glas. Ich spürte Calebs verwirrten Blick an mir.
"Woher willst du das wissen?", fragte er mich und lenkte meinen Blick auf sich. War das gerade eine ernst gemeinte Frage von ihm.

"Hörst du mir eigentlich zu wenn ich mit dir rede oder schaltest du direkt ab, wenn ich meinen Mund öffne?", fragte ich ihn und schüttelte etwas mit meinen Kopf.
"Das zweite.", sagte er und streckte mir kurz seine Zunge heraus. Er entschuldigte sich direkt und schaute mich wieder an, sodass ich weiter reden sollte.

"Charlotte steht nicht auf Jungs. Wirklich gar nicht. Sie ist nicht wie ich.", sagte ich und zerstörte wohl Calebs letzte Hoffnungen. So ganz wollte er mir aber auch nicht glauben oder er tat einfach nur so um das nächste Thema sensibel anzusprechen.

"Kann ja auch sein, dass sie dir nicht alles sagt. Du bist auch nicht 100% ehrlich zu deinen Freundinnen.", sagte er und lenkte meinen Blick wieder auf sich. Dieses Mal war er schon ein leicht genervter.

"Wenn du was zu sagen hast, dann sage es einfach heraus Caleb."
"Wann hast du eigentlich vor deinen Freunden von Ben zu erzählen oder sollen sie es erst bei seiner Krönung erfahren?", sagte er und legte die Sachen, die er in der Hand hielt auf den Tisch. Was war eigentlich gerade sein Problem?

"Fängst du damit jetzt auch an?"
"Tut mir leid, dass ich mich um dich sorge. Du kannst gerne auf Wolke sieben mit Ben schweben und das alles, aber denkst du micht, dass die anderen ein Recht darauf haben es zu erfahren?  Ich weiß, dass ihr alles so lange heraus zögern wollt wie es nur geht, aber du musst langsam auch anfangen zu begreifen, dass dich irgendwann die Realität einholt. Du kannst nicht für immer in deiner Blase leben und den Fakt ignorieren, dass du nun Mal Königin wirst, wenn es so zwischen euch bleibt.", sagte Caleb. Ich wusste nicht woher diese Gedanken plötzlich von ihn kamen, aber er war nicht die Person mit der ich darüber reden wollte.

"Du tust so als wäre es was verbotenes Ihnen davon nichts zu erzählen. Wir haben alle Geheimnisse Caleb, du hast auch welche von denen ich nichts weiß.", sagte ich und schüttelte meinen Kopf. Ich versuchte die Aufgabe weiter zu machen, aber Calebs Worte machten mich einfach nur sauer, sodass ich mich nicht konzentrieren konnte.

"Wie würdest du dich fühlen, wenn Luana dir verschweigen würde, dass sie was mit jemanden hat, der zufälligerweise auch König wird obwohl sie dir oft gesagt, dass zwischen ihr und dieser Person nichts ist?", fragte mich Caleb und ließ nicht nach.

"Luana würde mir sowas nicht verschweigen."
"Es geht ums Prinzip Adelina."

Ich legte etwas aggressiv meine Brille auf den Tisch und schaute Caleb an. Was wollte er jetzt überhaupt von mir?

"Du hast kein Recht dich in mein Leben einzumischen. Wir sind schon lange kein Paar mehr und ich bin dir nichts mehr schuldig. Lass mich leben wie ich will und misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein. Ich mache es auch nicht mit deinen. Kann zwischen Ben und mir erstmal wirklich was ernstes und offizielles sein, bevor ich es jemanden sage? Nur weil Ben in deiner Anwesenheit seine Klappe nicht halten konnte heißt es nicht, dass du das Recht hast dich einzumischen. Wärt ihr nicht verwandt wüsstest du ein scheiß. Spiel dich also nicht auf und tu nicht so als wüsstest du alles. Können wir mit Chemie nun weiter machen?"

favorite crime ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt