Kapitel 73

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Als ich für einen kurzen Moment alleine im Raum saß, konnte ich über alles noch einmal nachdenken.

Ich war mit der Schule fertig. Ich werde nun hier leben. Ich werde eine wichtige Person für Aredon. Ich werde Königin.

Hätte mir jemand vor gut einem Jahr gesagt, dass ich Königin werde, hätte ich die Person wahrscheinlich ausgelacht. Ich war über mich selber gewachsen. Ich hätte nie gedacht, dass ich meine Meinung mal ändern würde, aber ich musste wohl nur die richtigen Leute dafür finden. Ich musste nur die richtige Person für mein Leben finden.

Ich versuchte meine Aufregung etwas zu verstecken, als es an der Tür klopfte. Nach einigen Sekunden ging die Tür auf und ich sah die Gesichter von Charlotte,Luana und Maria. Die drei lächelten mich kurz an und kamen dann in das kleine Zimmer.

"Alles gut?", fragte Maria und ich nickte ihr lächelnd zu. Sie setzte sich im nächsten Moment neben mich. Charlotte und Luana nahmen sich zwei Stühle und setzten sich vor uns beide hin.

"Ich habe das Gefühl vor Aufregung gleich weinen zu müssen, aber das wird wohl normal sein.", sagte ich und lachte etwas nervös.
"Da bist du nicht die einzige. Ben und dein Vater können nicht still sitzen und laufen die ganze Zeit durch deb kleinen Ballsaal.", erzählte Charlotte und brachte mich wieder etwas zum lächeln.

Wieso wunderte mich das kein bisschen?

"Können wir eigentlich weiter Adelina zu dir sagen oder müssen wir meine Hoheit sagen?", fragte Luana und nahm mir etwas die Aufregung. Genau deswegen liebte ich die drei so sehr. Ich konnte immer auf sie zählen.

"Ihr bekommt eine Sondergenehmigung und könnt mich weiter Adelina nennen.", sagte ich und brachte die drei zum lächeln. Charlotte und Luana standen im nächsten Moment von ihren Plätzen auf und setzten sich zu Maria und mich auf die Fensterbank um mich in den Arm zu nehmen.

"Wir sind so stolz auf dich. Du schaffst das.", sagte Maria und legte ihren Kopf auf meine Schulter. Ich lächelte etwas und legte meinen Kopf auf ihren ab.

* * *

Ich richtete etwas mein luftiges blaues Kleid und schaute hoch, als ich Schritte wahrnahm. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, als ich Ben sah. Er hatte seinen Umhang an und seine Krone auf und kam lächelnd auf mich zu.

"Du kannst noch wegrennen.", sagte er und brachte mich etwas zum lachen. Er kam näher auf mich zu und umarmte mich etwas.
"Ich bin mir sicher. Das ist wohl einer der einzigen Sachen bei denen ich mir wirklich sicher bin.", sagte ich und brachte ihn wieder zum lächeln.

"Das freut mich zu hören.", sagte er und schaute kurz wieder in den Raum hinein, bevor er mich wieder ansah. Zu meinen Glück fand meinen Zeremonie nur mit ein dutzend Menschen statt und nichts wurde nach außen übertragen. Das alles nahm mir genauso wenig meine Aufregung.

"Findest du auch es fühlt sich so an als würden wir jetzt schon heiraten?", fragte Ben und lachte etwas. Keine Sorge. Ich hatte das gleiche Gefühl.

"Keine Sorge.", fing ich an und legte meine Hände an seinen Nacken.
"Nicht mehr lange bis wir auch das abhaken können und dann offiziell und für immer miteinander verbunden sind.", sagte ich und drückte ihn ein kurzen Kuss auf die Lippen. Ben lächelte mich kurz an und küsste mich nochmal, bevor er sich endgültig von mir löste.
"Wir sehen uns gleich vorne.", sagte er und lächelte mich nochmal an, bevor er wieder hinein ging. Auf dem Weg zurück traf er auf meinen Vater, der sich auf dem Weg zu mir machte.

"Du siehst wunderschön aus.", sagte er und umarmte mich etwas. Ich lächelte ihn an und schaute dann über seine Schulter in den Raum, wo alle ihre Plätze einnahmen.
"Bereit?", fragte er mich und lenkte seinen Blick wieder auf mich.

* * *

"Wir haben uns hier versammelt um unser Land mit einer neuen Königin zu bescheren. Wir haben uns hier versammelt um Aredons Tradition weiterzuführen und unser Königspaar willkommen zu heißen.", fing der Pfarrer an und brachte Isabella dazu aufzustehen. Wir beide tauschten uns kurz einige Lächler aus.

Während Isabella ihre endgültigen letzten Worte als Königin hielt, merkte ich wie meine Aufregung wieder hoch stieß. Ich atmete leise ein und aus und spürte im nächsten Moment Bens Hand in meiner. Wir beide schauten uns kurz an und er nickte mir beruhigend zu. Ich lächelte ihn an und schaute wieder zu Isabella, die ihre Krone ablegte.

Es war nun wirklich so weit. In weniger als fünf Minuten würde Ich Königin sein.

Isabella ging ein Stück zur Seite und umarmte Ben und mich kurz, bevor sie sich auf der anderen Seite neben Maxen stellte. Der Pfarrer nickte mir im nächsten Moment zu und brachte mich dazu mich vor ihn zu stellen. Mein Blick huschte zu Maria, Charlotte und Luana die mit tränigen Augen in der ersten Reihe saßen.

Ich lächelte die drei kurz an und konzentrierte mich dann voll und ganz auf den Pfarrer vor mir.

"Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.", las der Pfarrer vor und ließ etwas Rauch aufsteigen. Er machte seine Bibel zu und legte sie so auf den Altar, sodass Ich einer meiner Hände dort heraus legen konnte.

"Erheben wir uns nun und heißen unseren neuen Königin zusammen Willkommen.", sagte er und brachte die dutzend Menschen dazu aufzustehen. Ben wechselte genauso seine Position und stellte sich hinter mich. Ich musste mir nun selber meine Tränen in diesen Moment verdrücken und sah aus meinen Augenwinkel wie selbst Ben sich unter seine Augen wischte.

"Ich, Adelina Lucía Sullivan, nun Adelina Lucía Sullivan von Aredon und rechtmäßige Königin von Aredon.", fing der Pfarrer an und brachte mich dazu die Worte zu wiederholen.

"schwöre im Namen meiner Familie und auf dem Namen Aredon, dass ich diese ehrenwerte Aufgabe als Königin als eine ernstvolle und verantwortungsbewusste Aufgabe annehme und alles tue was in meiner Macht steht um die Sicherheit aller Menschen auf Aredon zu gewähren.", sagte ich und atmete einmal durch, bevor ich die letzten wichtigen Worte wiederholte. Nun gab es kein zurück mehr.

"Möge Gott mir die Kraft geben mich durch schwierige Aufgaben zu lotsen und möge Gott mir Fehler verzeihen. Amen.", sagte Ich und schaute zu meinen Vater, der mich stolz anschaute und genauso am weinen war. Durch seinen Anblick kamen meine ersten Tränen genauso raus und ich wischte sie leicht lachend weg. Ich atmete einmal durch und drehte mich dann zu Ben um, der die Ehre hatte mich offiziell zur Königin zu machen.

Er schaute mich lächelnd an und nahm sich die Krone in die Hand.
"Bereit?", fragte er mich und ich nickte ihn lächelnd zu.
"Adelina Lucía Sullivan von Aredon:  Herzlichen Willkommen im Hause Aredon.", sagte er und setzte mir die schimmernde Krone auf.

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