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Ben: schreibe mir ruhig, wenn du fertig bist. Ich hole dich gerne ab♡
Danke <3. Ich halte dich auf dem laufenden: Du
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Ich steckte mein Telefon in meine Tasche und atmete einmal auf bevor ich an der Tür klingelte. Meine Mom erwartete mich wohl, denn nach einigen Sekunden machte sie schon die Tür auf und lächelte mich an.
Ich hatte mich schon die ganze Zeit gefragt wo sie die Zeit über wohnte. Als ich erfuhr, dass sie im Zweithaus ihres neuen Mannes wohnte, wollte ich nicht mehr so neugierig sein.
"Hallo. Komm ruhig rein.", sagte sie und machte mir Platz. Ich bedankte mich leise und trat in das neu renovierte Haus ein. Es war um einiges moderner und aufgeräumter als Dads Haus, aber es fühlte sich nicht wie ein Zuhause an. Es fühlte sich eher wie so ein typisches Vorzeige und Prahlen Haus an.
"Ich bin glücklich, dass du dich nochmal gemeldet hast. Ich dachte nicht, dass du noch mal reden willst. Hast du über alles nachgedacht?", fragte sie mich und lief vor mir ins Wohnzimmer, was auch gleichzeitig Esszimmer und Küche war.
Ich hatte viel nachgedacht und habe auch viel herausgefunden. Mehr als ich eigentlich sollte.
"Das habe ich.", sagte ich knapp und wollte mich nicht so ganz hinsetzen. Alles war weiß und war schlicht gehalten. Ich wusste nicht woher meine Mom das Geld hatte, aber ihr neuer Mann war daran wohl nicht unschuldig.
"Das freut mich. Wir können ja auch mal zusammen shoppen gehen, dann musst du nicht immer mit den gleichen Sachen herum laufen.", sagte sie und lächelte mich wieder an. Sie wusste nicht, dass das Lächeln ihr gleich vergehen. Ich lehnte das Angebot dankend ab um mich neben sie auf die Couch zu setzen.
"Ich will nicht lange bleiben. Ich wollte dir erstmal nur sagen über was ich nachgedacht habe.", sagte ich und schaute in ihr Gesicht. Sie hatte immernoch keinen blassen Schimmer, denn sie schaute mich einfach nur lächelnd an.
Ich wusste nicht wie ich an das Thema heran gehen soll. Ich entschied mich dafür es ihr einfach ins Gesicht zu sagen. Ohne Lügen, Ausreden und ohne es schön zu reden.
"Ich will keinen Kontakt mehr mit dir haben und will, dass du zurück aufs Festland gehst."
Ich konnte genau sehen wie sich das Gesicht von meiner Mom mit jeden weiteren Wort immer mehr änderte. Sie wusste am Anfang nicht ob ich es ernst meinte, aber als ich nichts mehr sagte, wusste sie, dass es mein voller ernst war.
"Warum? Hat dein Dad dir wa-"
Ich ließ sie nicht ausreden sondern schmiss ihr die Briefe vor die Hände. Das sollte alles für sie klar machen.
"Es ist was du alles gesagt hast.", fing ich an und sah in ihrem Gesicht wie sie langsam realisierte was sie gemacht hatte. Ich sah dennoch keine Reue in ihrem Gesicht.
"Ich will von dir nichts darüber hören. Es war alles klar genug was du geschrieben hast. Ich war schon immer etwas stutzig warum du plötzlich hier her gekommen bist, aber das hat alles klar gemacht. Ich habe keine Worte für deine Taten und ich will auch keine mehr dafür finden, weil ich nichts mehr damit zu tun haben will. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Ich lasse dir zwei Tage Zeit diese Insel zu verlassen, sonst lasse ich dich entfernen. Bevor du fragst: ja ich habe das Recht dazu und vielleicht hättest du dich auch über die negativen Aspekte informieren sollen, denn die sind viel hässlicher als du es dir vorstellen kannst. Setzt du auch nur einen Fuß auf diese Insel, wirst du dir wünschen das nie getan zu haben."
* * *
"Du hast immer deine eigene Meinung über alles, aber ich wusste davon nichts. Ich habe wie du gesehen hast die Briefe nicht gelesen und sie hat mir davon auch nichts erzählt.", sagte Dad und setzte sich auf einen der Stühle im Esszimmer. Ich setzte mich gegenüber von ihn hin und atmete etwas auf.
"Ich glaube dir. Ich vertraue dir.", sagte ich und brachte Dad zum lächeln. Er hatte es verdient das zu hören. Er musste wohl auch keine einfachen Wochen gehabt haben.
"Ich bin stolz auf dich. Es war wahrscheinlich nicht leicht für dich, aber du hast es gut gemeistert.", sagte er und brachte mich dieses Mal zum lächeln. Ich war auch stolz auf mich. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich das schaffen würde."Mal schauen wann ich das alles so gut vergesse, dass ich nicht den ganzen Tag daran denken muss.", sagte ich und zuckte etwas mit meinen Schultern. Dad wollte gerade noch was sagen, als es an der Tür klopfte. Mein Blick huschte auf die Uhr und ich wusste, dass es Ben sein musste.
"Guten Tag.", sagte Ben und kam lächelnd mit meinen Vater ins Esszimmer. Er drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen und setzte sich neben mich.
"Wie geht es dir Ben?", fragte Dad und setzte sich wieder auf seinen Platz. Ben nickte ihn kurz zu und lächelte."Soweit so gut. Die Vorbereitungen auf den Frühlingsball nehmen gerade etwas Zeit in Anspruch, aber bis jetzt läuft alles gut. Du bist bist herzlich eingeladen.", sagte Ben lächelnd und lenkte nach seinen letzten Satz den Blick von meinem Vater auf mich.
"Du bist herzlich willkommen. Solange du Mom nicht mitbringst.", sagte ich und brachte ihn kurz zum lachen.
"Keine Sorge. Ich halte mein Wort."* * *
Ben und ich blieben nicht lange bei meinem Vater und machten uns daraufhin langsam auf dem Weg zurück ins Internat. Ben war wieder etwas verkleidet. Er hatte wohl immernoch keine Lust auf seine Wachen.
"Kommst du nochmal mit rein oder hast du immernoch Angst vor Linda?", fragte ich ihn und sah von weiten schon das Tor vom Internat. Ben antwortete noch nicht darauf und seine Schritte wurden auch immer langsamer.
"Ich habe nachgedacht. Ich will es nicht machen.", sagte Ben und brachte mich dazu endgültig stehen zu bleiben. Was hatte er gesagt?"Was?", fragte ich ihn ungläubig und drehte mich zu ihn um. Ben kam etwas näher auf mich zu und strich mir kurz über meine Ellenbogen.
"Es muss andere Wege geben um das Problem zu lösen. Da muss ich nicht auf verliebt tun. Die Dinge werden ihren Lauf nehmen. Man kann daran nicht viel ändern.", sagte er und schaute mich an. Ich machte meinen Kopf etwas schräg und lächelte leicht."Ich stehe hinter dir und helfe dir. Du solltest das Problem aber offen mit allen ansprechen. Vielen überlegen aufs Festland zu gehen. Wenn sie aber wissen, dass sie nicht mehr zurück kommen können, werden sie es sich nochmal überlegen.", sagte ich und brachte Ben dazu mir zu zu nicken.
"Ich weiß. Ich sage es ihnen noch.", sagte er und schaute mich an. Ich nickte ihn lächelnd zu und ging die letzten Zentimeter auf ihn zu um ihn zu küssen. Ben legte seinen Hände an meine Wangen und erwiederte meinen kurzen Kuss. Als ich seine Ringe spürte, fielen mir die Worte von Maria und Charlotte wieder ein.
"Wann wolltest du mir eigentlich erzählen, dass wir verlobt sein müssen, damit ich gekrönt werden darf?", fragte ich ihn und lächelte ihn leicht an. Ben fühlte sich etwas ertappt, denn er strich mir lächelnd über meine Wange.
"Du hast dir damit die Überraschung selber verdorben.", sagte Ben und brachte mich etwas zum lachen. Ich stellte mich wieder etwas auf und Zehenspitzen und drückte ihn wieder ein kurzen Kuss auf die Lippen.
"Ich hoffe es wird nicht kitschig.", sagte ich und nahm seine Hand um ihn mit mir zu ziehen."Ich wollte eigentlich ein Bad aus Rosenblättern und große leuchtenen Buchstaben machen.", sagte Ben und fing an zu lachen, als ich ihn kurz schlug. Er legte seinen Arm um meine Schultern und lief mit mir über den Schulhof.
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Genç Kurgu𝐀𝐝𝐞𝐥𝐢𝐧𝐚 𝐥𝐞𝐛𝐭𝐞 𝐞𝐢𝐧 𝐫𝐮𝐡𝐢𝐠𝐞𝐬 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧. 𝐁𝐢𝐬 𝐳𝐮 𝐣𝐞𝐧𝐞𝐫 𝐍𝐚𝐜𝐡𝐭, 𝐚𝐥𝐬 𝐬𝐢𝐞 𝐚𝐮𝐟 𝐁𝐞𝐧 𝐭𝐫𝐢𝐟𝐟𝐭. "Aber wie stellst du dir das vor? Ich weiß, dass wir ein Kompromiss hatten, aber wir können nicht für immer ign...