Kapitel 60

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Bens Worte gingen mir nicht mehr aus den Kopf. Ein falsches Wort und er kappt die Verbindungen zu Aredon. Für immer.

Das alles hörte sich stark nach einer Erpressung an. Wenn du nicht meine Tochter zur Königin machst, dann wirst du die Hälfte der Einwohner von Aredon verlieren, weil sie nie wieder zurück dürfen, wenn sie wieder kommen wollen. Wie beschissen ist diese ganze Situation?

Die Situation beschäftigte nicht nur mich die halbe Nacht, sondern Ben, Isabella und Maxen genauso. Wenn wir eine Lösung brauchen, dann nur zusammen.

"Ich kann es nicht verantworten, dass weggezogene Aredaner nie wieder her kommen dürfen. Sie werden mich hassen.", sagte Ben und lief etwas nervös durch das Wohnzimmer. Wir saßen alle im gleichen Boot. Wir wären alle Schuld, wenn es passieren würde.

"Du denkst aber nicht echt daran Linda zur Königin zu machen oder?", fragte Maxen und sah nun auch meinen verwirrten Blick. Er sollte seinen Sohn nun etwas besser kennen um zu wissen, dass er so welche Entscheidungen nie treffen würde.

"Ich verstehe sowieso nicht wie das möglich sein kann. Der Typ erpresst dich und er kann das einfach machen? Du bist der König. Du hast das sagen über ihn.", sagte ich verwirrt und lehnte mich nach hinten.

"Ich bin der König von Aredon. Von der Insel auf der wir uns gerade befinden. Obwohl ein kleiner Teil des Festlandes auch zu Aredon gehört, habe ich nur das volle Sagen über die Insel. Deswegen haben wir einem Premierminister, der sozusagen der König für das Stück Land ist. Ich weiß, es ist etwas unlogisch und auch dumm, aber so sind die Gesetze.", sagte Ben und setzte sich wieder neben mich.

Dann änder die Gesetze?

"Dann änder doch einfach das Gesetz?", fragte ich ihn und brachte ihn etwas zum lachen.
"So einfach geht das nicht. Die Dauer um ein Gesetz zu ändern beträgt mindestens zwei Jahre.", sagte Ben und lehnte sich nach hinten. So langsam gingen uns die Ideen aus.

"Du willst das nicht hören, aber vielleicht gibt es keine Lösung auf das Problem. Wir müssen damit leben, dass Henry Tosny die Grenzen zu macht. Vielleicht sollten wir dies als Startpunkt nehmen und dort wieder anfangen.", sagte Maxen und bekam die volle Aufmerksamkeit von Ben zurück. Wir sollten aufgeben?

"Du willst, dass wir aufgeben und jeden im Stich lassen? Ich kann es nicht übers Herz bringen Familien wegen so einer banalen Sache zu trennen.", regte sich Ben etwas auf und schaute mich an. Ich schaute ihn einfach nur an und schaute dann zu Maxen, der das Wort wieder ergriff.

"Fällt dir was besseres ein?", fragte er und es herrschte Stille zwischen uns vieren. Mir fiel eine letzte Sachen ein, aber ich wusste nicht, ob es klappen würde.

"Ich hätte eine letzte Idee. Ich glaube aber nicht, dass sie dir gefallen wird.", sagte ich und schaute Ben an. Es über meine Lippen zu bringen, würde genauso schwer sein wie von Ben zu erwarten, dass er dies machte.

"Du musst mit Linda reden. Vielleicht sogar etwas mehr als reden.", sprach ich heraus und brachte es etwas falsch heraus, denn Ben kam direkt auf die falsche Idee von mir.
"Du erwartest jetzt nicht von mir, dass ich mit Linda schlafe oder? Denn das werde ich auf keinen Fall tun.", sagte er und schüttelte seinem Kopf. Maxen und Isabella schauten mich genauso verstört an. Das war nicht das, was ich sagen wollte.

"Gehe mit ihr auf ein Date, verwöhne sie mit Blumen und Schmuck, was weiß ich. Das Einzige was Linda will, ist anzugeben. Andere eifersüchtig zu machen. Mich eifersüchtig zu machen. Gibst du ihr das und ich drücke etwas auf die Tränendrüse wird sie das haben was sie schon immer wollte. Sie will nicht mal mehr Königin werden. Sie will mir einfach nur unter die Nase reiben, dass sie besser ist als ich. Machst du das, wird sie zu ihrem Vater rennen und alles fallen lassen. Problem gelöst.", sagte ich und lächelte etwas leicht in die Runde. Es herrschte eine Stille.

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