Kapitel 36

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Ich konnte nicht von Ben erwarten, dass er sich meldete. Ich hoffte dennoch jeden Tag aufs Neue, dass etwas kam. Meine Hoffnungen verblassten, als wir schon am Nikolaus Tag angekommen waren. Fast eine Woche nichts von ihm.

"Ich glaube eine Party wird dir echt gut tun. Kannst du dich noch an die Party vor zwei Jahren errinern? Die hat echt Spaß gemacht.", sagte Luana und schminke sich weiter. Währendessen die anderen schon fast fertig waren, saß ich immernoch mit meiner Jogginghose auf meinem Bett.

"Das gute ist, dass ich einfach gehen kann, wenn ich keine Lust mehr habe. Der Weg ist nicht lang.", sagte ich und lächelte etwas ironisch die anderen an. Ich folgte Charlotte mit meinen Augen, die sich im nächsten Moment neben mich setzte.

"Versuche wenigstens etwas abzuschalten. Es würde dir echt gut tun. Weißt du was auch hilft? Nicht alle fünf Minuten auf sein Handy zu starren und auf eine Nachricht zu warten.", sagte Charlotte und hielt mir ihre Hand hin. Ich zögerte etwas, aber legte ihr mein Handy in die Hand.

Charlotte konnte die ganze Sache positiv sehen. Tessa und Charlotte sahen sich trotzdem. Tessa war es egal, was ihre Mutter sagte. Ich wünschte Ben würde genauso darüber denken. Aber es sah immer unwahrscheinlicher aus.

"Vielleicht habt ihr recht. Wer bin ich überhaupt, dass ich so lange jemanden hinter her trauer?", sagte ich und brachte Charlotte dazu mich etwas zu umarmen. Luana zog ihren Eyeliner zuende und drehte sich mit ihren Stuhl zu uns um.
"Ich finde es schön, dass du dich unentschieden hast. Wir haben zehn Minuten Zeit dich umzuziehen und dich fertig zu machen."

* * *

Caleb wusste wie man Parties schmeißt. Das musste man ihn lassen. Vielleicht war er einfach froh, dass alles bald vorbei war. Genau deswegen gab er sich damit so viel Mühe. Ein anderer Grund fiel mir nicht ein.

"Kannst du bitte stolz auf mich sein, dass ich noch ziemlich nüchtern bin?", sagte Caleb und fing an zu lächeln, als ich meine Augen rollte.
"Was willst du dafür haben? Applaus?", fragte ich ihn und fing selber etwas an zu lachen, als er mir zu nickte. Er bekam von mir genau ein klatschen. Ein einziges.

"Du kriegst mehr, wenn es heute so bleibt.", sagte ich und Caleb schaute mich mit einem gespielten geschmerzten Blick an.
"Tut mir leid dich zu enttäuschen, aber das wird nicht klappen. Es war eigentlich mein Ziel so viel zu trinken, dass ich morgen früh nichts mehr weiß.", sagte er und verwirrte mich etwas. Warum war das sein Ziel?

"Warum tut man sowas?"
"Damit ich nicht mehr weiß, was ich gemacht habe. Außerdem wie du meintest: Was im Internat passiert, bleibt im Internat.", sagte er und brachte mich kurz zum lächeln. Stimmt. Das waren meine Worte.

"Vielleicht sollte ich mir deine Idee klauen. Vielleicht vergesse ich dann, was die ganze Woche passiert ist.", sagte ich und nahm Caleb seine Flasche weg um etwas zu trinken. Er nahm sie mir im selben Moment aber wieder weg und schüttelte mit seinen Kopf.

"Frusttrinken ist das schlimmste was du machen kannst. Da merkst du nämlich nicht wie viel du schon getrunken hast. Lass den scheiß.", sagte er und hielt seine Flasche etwas höher, als ich sie wieder nehmen wollte. Er schüttelte wieder mit seinen Kopf und lächelte etwas, als ich ihn mein Mittelfinger zeigte.

"Vertrau mir. Ich bewahre dich vor peinlichen Sachen und bestimmt auch Sachen, die du sonst bereust.", sagte er und brachte mich dazu ihn zu zu nicken. Er hatte recht. Ich würde nur wieder dumme Sachen machen.

* * *

Es dauerte nicht lange bis der Alkoholpegel einen neuen Wert erreichte. Es wunderte mich etwas, dass es nicht mal so lange dauerte. Selbst Caleb wurde schneller betrunken als ich es dachte. War ich echt einer der einzigen, die noch voll bei Verstand war?

"Scheiß Party stimmts?", erkannte ich eine Stimme, als ich etwas am offenen Fenster von Calebs Zimmer saß. Die Luft im Flur war einfach nur eklig und außerdem war es mir auch etwas zu laut. Ich war einfach nicht in Party Stimmung heute.

"Das kannst du laut sagen.", sagte ich und machte etwas Platz, sodass sich Tommy zu mich setzten konnte. Er hatte seinen Joint schon wieder im Mund. Heute konnte er tun was er wollte. Mir war es echt egal.

"Eigentlich wollte ich etwas Zeit mit Maria verbringen, aber sie hängt irgendwie die ganze Zeit an Caleb.", sagte Tommy etwas verwirrt und hielt mir dem Joint hin. Ich schüttelte mit meinen Kopf und brachte ihn dazu mit seinen Schultern zu zucken, bevor er nochmal drang zog.

"Mich wundert das ehrlich nicht. Echt viele haben etwas zu viel getrunken.", sagte ich und zuckte mit meinen Schultern. Tommy lachte kurz und legte seinen Joint dann zur Seite. Er atmete noch einmal aus und schaute mich daraufhin an.

"Danke übrigens, dass du ihn besorgt hast. Wie schwer war es die Menschen dort zu manipulieren?"

Ich atmete nochmal kurz auf und stellte mich etwas gerade hin, bevor ich meine Sonnenbrille aufsetze und mein Handy ans Ohr hielt. Ich machte die Tür auf und fing an zu reden.

"Cait mein Schatz, natürlich komme ich zu deiner Babyfeier. Ich nehme Caleb mit, die Jungs haben sich ja schon ewig nicht mehr gesehen.", sagte ich etwas laut und nahm jeden möglichen Alkohol den ich finden konnte. Ich legte sie in den Einkaufskorb und stellten diesen ohne ihn auszupacken auf den Tresen. Der Kassierer schaute mich etwas genervt an, aber scannte die Sachen, als ich ihn ein genervten Gesichtsausdruck schenkte.

"Ich muss dir dann echt so viel erzählen, vorallem muss ich dir echt meinen neuen Firmenwagen zeigen.", sagte ich und stoppte kurz das Fake Gespräch.
"Können Sie das in eine Tüte tun? Danke.", sagte ich und lächelte ihn etwas übertrieben an, bevor ich Tommys Karte zum bezahlen an das Kartenlesegerät legte.

"Total schwer. Fast der ganze Alkohol ist geklaut.", sagte ich ironisch und brachte uns beide kurz zum lachen.
"Weißt du Adelina, obwohl wir beide nicht viel zu tun hatten, werde ich dich echt vermissen. Vorallem jetzt wo wir uns in den letzten Wochen besser kennengelernt haben.", sagte Tommy und brachte mich etwas zum lächeln. Es waren wahre Worte von ihm. Es machte mich glücklich.

"Erwartest du, dass ich das gleiche sage?"
"Du kannst mich mal.", sagte Tommy und brachte uns beide kurz zum lachen. Unsere Gesprächrunde wurde durch Charlotte unterbrochen, die auf uns beide zu kam.
"Wollt ihr beide hier noch länger faul herum sitzen oder etwas feiern?", sagte Charlotte und wartete nicht mal auf meine Antwort, bevor sie mich mit sich zog. Tommy kam uns nach und schrie kurz etwas undeutliches in den Flur. Niemand verstand war er sagte, aber die meisten im Flur schrien einfach etwas zurück.

Charlotte und Ich gingen auf Luana und Maria zu und wir fielen uns einfach ohne was zu sagen lachend in unsere Arme. Ich wusste nicht wie ich so eine tolle Freundesgruppe verdient hatte. Ich würde alles aufgeben um nur die drei um mich zu haben. Ich könnte mir mein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Ich wollte es nicht.

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