Kapitel 39

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Ich lief mit Ben den langen Gang etwas entlang und könnte meinen Blick nicht von ihm lösen. Was hatte er vor? Ben bemerkte meinen Blick und fing an zu lächeln.

"Willst du mir jetzt auch mal verraten, was du vorhast?", fragte ich ihn und er schüttelte seinen Kopf. Ich verdrehte etwas meine Augen und fing an zu lächeln, als Ben seinen Arm um meine Schultern legte.

Warum Ben mit mir im Schloss war, wusste ich nicht. Er nutzte aber den Moment aus, als seine Eltern nicht da waren um mit mir hier zu sein. Obwohl er meinte, dass er keine Scheu davor hat seine Mutter zu konfrontieren, wusste ich, dass der Moment noch nicht gekommen war.

"Du weißt, dass ich auch einfach gehen kann?", sagte ich und zog etwas meine Augenbrauen hoch. Ben schaute mich kurz an und schüttelte daraufhin mit seinen Kopf.
"Du wirst es aber nicht machen, weil du viel zu neugierig bist und du heraus finden willst, was hinter dieser Tür ist.", sagte er und blieb mit mir vor dieser Tür stehen. Was war hinter dieser Tür und wieso machte Ben so einen aufstand?

Ben drückte mir im nächsten Moment einen Schlüssel in die Hand und wollte, dass ich die Tür öffnete. Ich schaute ihn etwas verwirrt an, aber steckte ohne weiteren Kommentar den Schlüssel in das Loch. Ich schloss die Tür auf und fand mich in einen noch ziemlich leeren großen Raum wieder. Ich ging etwas näher hinein und sah einige Türen an den Seiten. Es war nicht groß, aber es sah gemütlich aus.

"Was ist das?", sagte ich und strich über die lange weiße Kommode, die an der großen Couch stand.
"Unser neues Zuhause."

Ich drehte mich zu Ben um und schaute in sein lächelndes Gesicht. Hatte er das gerade echt gesagt?

"Was?", fragte ich ihn nochmal und folgte ihn mit meinen Augen wie er näher auf mich zu kam. Er legte seine Hände kurz auf meine Schultern, bevor er mir über meine Wangen strich.
"Es ist unser neues Zuhause. Es ist nicht wirklich groß, aber für uns beide wird es erstmal reichen.", sagte er und lächelte mich immernoch an.

"Meinst du das ernst?", fragte ich ihn und nahm einer seiner Hände, die an meiner Wange lag. Er schaute mich kurz an und nickte daraufhin.
"Kein Stress Adelina. Mach die Schule erstmal inruhe zu Ende und lass es uns langsam angehen. Natürlich auch nur wenn du es auch willst.", sagte er und schaute mich an.

"Keine Sorge, so schnell wirst du mich nicht mehr los.", sagte ich und brachte Ben dazu mich erleichtert anzulächeln.
"Also machen wir es?", fragte er mich und nahm mein Gesicht zwischen seine Händen.

"Wir machen es.", sagte ich und drückte lächelnd meine Lippen auf seine.

* * *

"Soll ich ehrlich sein? Es sieht echt scheiße aus."

"Soll ich ehrlich sein? Mach dein scheiß dann alleine.", sagte ich und ging etwas genervt die Leiter herunter. Wieso musste ich das überhaupt machen? Es war immerhin immernoch die Idee von Caleb den Essensraum zu schmücken.

"Ich brauche dich. Ich bin überhaupt nicht begabt in sowas.", sagte er und versuchte sich wieder bei mir einzuschleimen. Ein einziges Lächeln von ihm reichte ihn um mich wieder herum zu kriegen. Ich hasste ihn.

Ich schüttelte kurz mit meinen Kopf und ging daraufhin wieder auf die Leiter. Caleb hielt mir einige weitere Dekoration hin, sodass ich diese aufhängen konnte.

"Hast du was für morgen geplant?", fragte Caleb mich und gab mir einige kleine Kugeln, die ich auf die obere Hälfte des Baumes hängen sollte.
"Ich bin morgen früh bei meinem Dad und den Abend bin ich mit Ben unterwegs. Wenn du also etwas von mir willst, musst du das um den Mittag herum machen.", sagte ich und ging von der Leiter, als ich diese nicht mehr brauchte um die Deko anzuhängen.

"Wie wärs mit herein feiern oder willst du etwa pünktlich um 20:00 schon im Bett liegen und schlafen?", fragte Caleb und lenkte meinen Blick auf sich.
"Ja, du zerstörst meinen einzigen Geburtstagwunsch damit.", sagte ich ironisch und Caleb verstand es direkt.

"Tut mir leid du kommst da leider nicht drum rum. Ich habe nicht umsonst Kuchen für dich gemacht.", sagte er und brachte mich dazu mit meinen Augen zu rollen. Er hatte nicht echt ein Kuchen gemacht?

"Du hast nicht echt ein Kuchen gemacht oder?", fragte ich ihn, aber als er nicht antwortete wusste ich, dass er echt einen gemacht hat. Ich schüttelte mit meinen Kopf und schaute im gleichen Moment wie Caleb zur Tür, als sich diese öffnete.

"Habt ihr genauso wenig eine Ahnung was ihr den ganzen Tag machen sollt? Ich habe echt keine Ahnung.", sagte Linda und kam kopfschüttelnd zu uns. Caleb und Ich schauten uns kurz an und schüttelten dann mit unseren Köpfen. Wir machen das jedes Jahr seit drei Jahren. Wir können uns beschäftigen.

"Keine Sorge, ich habe die perfekte Beschäftigung für dich."

* * *

Ohne Caleb hätten Linda und ich uns schon längst die Köpfe abgetrennt. Caleb war sowas wie ein Schutzschild. Er stieß jegliche Streitenergie von sich und war die Ruhe in Person.

"Ich finds immernoch echt unfair warum ihr überhaupt so ein großes und cooles Zimmer habt. Ich will auch gerne so eine schöne Sitzecke haben.", sagte Caleb und lehnte sich mit seinen Rücken an die Bettkante meines Bettes. Warum wir überhaupt auf den Boden saßen, wusste ich nicht. Es war aber echt gemütlich.

"Für was brauchen Tommy, Jason und du viel Platz?", fragte ich ihn und schaute im nächsten Moment zu Linda, die immernoch neugierig durch das Zimmer lief. Sie blieb an einer kleinen Wand stehen, an der einige Polaroidbilder hingen. Eines viel ihr dabei besonders ins Auge.

"Wann war das?", fragte sie und hielt es mir hin. Ich nahm es ihr ab und fing etwas an zu lächeln, als ich es sah. Es war echt klar, dass sie ausgerechnet dieses in ihre Hände nahm. Ich hatte nichts mehr zu verlieren. Ben und Ich haben Entscheidungen getroffen.

"Heute früh. Ben und Ich ziehen zusammen in einen kleinen Teil des Schlosses. Wenn seine Eltern ausziehen und ins kleinere Schloss ziehen, will er seiner Schwester die Wohnung überlassen. Unser Platz ist etwas kleiner und gemütlicher. Ben mag es so welche Fotos zu machen und er nutzte den Moment aus um eins in diesen besonderen zu machen.", sagte ich und hatte nun auch die Aufmerksamkeit von Caleb.

"Ihr werdet zusammen ziehen?", fragte er mich und brachte mich etwas zum lächeln. Ich nickte ihn zu und schaute zu Linda, die sich zu uns setzte. Sie hatte nicht den Eindruck, dass es sie störte. Was sie über die ganze Sache hinweg? Freute sie sich etwa für mich?

"Wir lassen uns Zeit. Ich will erstmal in Ruhe die Schule beenden. Aber wir gehen es schonmal langsam an und richten ein. Das zukünftige Königspaar muss es ja schön haben.", sagte ich und lächelte immer noch. Caleb brauchte etwas um meine Worte zu verstehen, aber Linda verstand sie sofort.

"Du wirst Königin?", sagte sie leicht geschockt und brachte nun auch Caleb dazu mich so anzusehen. Ich schaute beide kurz an und nickte.
"Ja, ich habe mich dazu entschieden. Wenn es heißt, dass ich mein Leben mit Ben leben darf, dann ist mir alles wert. Vielleicht wird es doch nicht so schlimm wie ich es mir vorstelle.", sagte ich und zuckte etwas mit meinen Schultern.

"Wann ist deine Krönung? Mit Ben zusammen?", fragte Caleb und war immernoch etwas aus der Fassung. Er hätte wohl nicht gedacht, dass ich meine Meinung nochmal änder.
"Bei unserem Abschluss. Ben versucht es heraus zu zögern, sodass wir es zusammen machen. Wir wissen aber noch nicht ob es klappt.", sagte ich und schaute in das lächelnde Gesicht von Linda.

"Ich freue mich für dich. Obwohl ich nicht oft den Anschein gemacht habe, seid ihr beide füreinander gemacht. Ihr habt es euch verdient.", sagte sie und brachte mich genauso zum lächeln. Sowas von Linda zu hören ist auch sehr ungewohnt. Mein Blick fiel im nächsten Moment auf Caleb, der plötzlich einen kleinen Kuchen mit Kerzen in der Hand hatte.

"Letzte Worte bevor dein nächster wichtiger Lebensabschnitt anfängt?", sagte er und lächelte mich an.
"Geht ihr um 00:01, sodass ich schlafen kann?", fragte ich und spürte im nächsten Moment etwas Sahne in meinem Gesicht.

"Happy Birthday Adelina."

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