XDVII.

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Meine Finger umklammerten das Eisengitter.

Mit der anderen Hand hielt ich mich an Ava fest.

Sanft fuhr ihr Daumen über meinen Handrücken, als könnte sie mein Herzrasen spüren.

Vermutlich konnte sie das auch.

Ich versuchte, mich zusammenzureißen.

In den letzten Monaten hatte sich so viel verändert.

Meine Mutter wäre stolz auf mich gewesen.

Ich hatte eine wundervolle Frau an meiner Seite, mit deren Hilfe ich mein Leben neu beginnen konnte.

Ich musste nur noch diesen einen letzten Abschnitt aus meinem Leben bewältigen.

Das war ich ihr schuldig.

Millimeter für Millimeter lösten sich meine Finger von den Metallstreben, bis ich schließlich komplett ohne Halt da stand.

Einzig und allein Ava neben mir hielt mich.

Ich setzte einen Fuß vor den anderen.

Ich hatte gedacht, es würde etwas in mir auslösen, wenn ich das erste Mal seit 3 Jahren einen Fuß über die Grenze setzte.

Doch es fühlte sich ganz normal an.

Langsam beschleunigte ich meine Schritte.

Ich wusste nicht, ob es gruselig war, dass ich den Weg ganz automatisch fand, obwohl ich nur einmal hier gewesen war.

Links.

Rechts.

Rechts.

Links.

Rechts.

Links.

Links.

Ava konnte nichts machen.

Meine Beine gaben unter mir nach und ich sank zu Boden.

Evelyn Evans

*1979
✞︎2017

In ewiger Erinnerung,
Deine, Dich Liebende Tochter Lenny.

GODDESS IV                                                          Ein Leben ✔︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt