GODDESS IV Ein Leben ✔︎

12. Dream

Früher hatte ich genau wie alle anderen den einen Traum.

Diesen einen Traum, den alle jungen Mädchen irgendwann einmal haben.

Der perfekte Mann, eine perfekte Hochzeit, 2 Kinder und ein hübsches Haus.

Ein toller Job und am besten einen Hund.

Ein perfektes Leben.

Meine Mutter hatte mich bei alldem unterstützt, obwohl ich mir rückblickend sicher war, dass sie eine gewisse Ahnung hatte, dass dieser Traum für mich nie zutreffen würde.

Und nun war tatsächlich alles anders.

Langsam löste ich mich von Ava und sah sie an.

Ich konnte kaum glauben, dass ich in diesem Moment mit dieser Frau hier stand.

"Es tut mir alles so leid, Lenore!", war das erste, was sie schließlich von sich gab.

"Das brauch es nicht, ich habe mich auch nicht viel besser verhalten... Ich hätte schon viel eher Mut beweisen können", beruhigte ich sie.

"Vermutlich hätten wir das beide ein wenig eher tun können..." Nun schlich sich ein leichtes Schmunzeln auf ihre Lippen.

"Willst du vielleicht mit runter kommen? Dann könnten wir den Tee auf dem Sofa trinken..."

"Sehr gerne", beantwortete ich ihre Frage. Schon griff sie nach meiner Hand und zog mich hinter sich her aus dem Raum.

5 Schritte später konnte ich nur überrascht meine Arme um ihren Hals schlingen, als sie mich urplötzlich hochhob und die Treppe hinunter trug.

Im Wohnzimmer setzte sie mich auf ihrer Couch ab. "Ich hole schnell den Tee, warte kurz", mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen wandte sie sich ab und ging hastig in Richtung Küche.

Ich sah ihr hinterher. Mir wurde plötzlich bewusst, dass ich kaum etwas über sie wusste.

Eigentlich gar nichts. Außer das, was die ganze Welt wusste.

"Was ist los?", wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.

Ich schüttelte kurz den Kopf, um wieder in der Realität anzukommen.

"Nichts", murmelte ich. "Mir ist nur gerade klar geworden, dass wir nichts übereinander wissen."