Schönen, guten Tag, Ladies and Gentlemen (wir wollen hier ja niemanden diskriminieren xD)!! Heute ist mein Geburtstag und weil ich so ein Partylöwe bin, gibt es zur Feier des Tages ein neues Kapitel. Ich sag nur Davies-Power hoch 10!! Viel Spaß dabei. Ich hoffe, es gefällt euch.
Hochachtungsvoll,
R
Stumm saß ich allein auf der alten, hölzernen Bank und malte mit einem Stöckchen Muster in die puderige weiße Schicht auf dem Boden vor mir. Es hatte die letzten Tage viel geschneit und so hatte sich eine gleichmäßige Schneedecke über dem Gelände ausgebreitet. Das Freddie und Celeste geküsst hatten schwebte mir immer noch durch den Kopf. Es ging mir nah und es fühlte sich komisch an, dass Freddie scheinbar doch etwas mehr für sie empfand, als ich zu wissen geglaubt hatte. Als ich so vor mich hin grübelte, hörte ich plötzlich Stimmen hinter mir. Neugierig drehte ich meinen Kopf in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Zuerst konnte ich nicht viel erkennen außer ein Rascheln in einer der vielen Hecken, doch dann stürmte Lucille Redwood, die verwöhnte Reinkarnation der Arroganz, dahinter hervor. Sie schien den Tränen nah zu sein. ,,Du bist echt so ein Arsch, Jasper! Kann man es dir überhaupt jemals recht machen?", kreischte sie aufgelöst. Interessiert, da ich seinen Namen gehört hatte, beobachtete ich das Schauspiel weiter. Lucille richtete sich ihre etwas verwuschelte Hochsteckfrisur, während Davies ebenfalls hinter der mannshohen Hecke hervor ins Licht der Laterne, die am Wegrand stand, trat. Er sah wie sofort. ,,So spannend, dass du uns die ganze Zeit anstarren müsstest, ist das hier auch nicht, Morrin.", sagte er blasiert. Ich verdrehte nur die Augen und sah wieder auf den Fluss. Ich hörte nur beiläufig, wie Redwood sich heulend entfernte. Allerdings hörte ich auch Schritte immer näher kommen. ,,Wie süß! Das ist doch wohl nicht etwa für mich?", fragte Davies amüsiert. Ohne es wirklich zu merken, hatte ich mit meinem Stock ein Herz in den Schnee gezogen. ,,Nein", fauchte ich. Er ließ sich neben mich auf die Bank fallen. ,,Na wenn du schon nicht für mich Herzchen in den Schnee ritzt, dann kann's ja wohl nur für deinen Proleten-Prinz Charming sein." ,,Es ist für niemanden!", zickte ich. Davies setzte sich gerade auf und rieb sich neugierig die Hände. ,,Uhhh, gibt's etwa Ärger im Paradies?", fragte er schelmisch. ,,Könntest du bitte aufhören das Leben mit einem Märchen zu vergleichen? Es ist es nicht. Wenn du um Mitternacht irgendwo deinen Schuh verlierst, bist du sturzbesoffen und nicht Aschenputtel." Enttäuscht lehnte er sich zurück. ,,Na gut. Wenn du es mir nicht erzählen willst, muss ich wohl auf die Gerüchte warten, die es geben wird, wenn ihr beide euch trennt.", sagte er leichthin. ,,Er ist sowieso nicht der Richtige für dich, Tinkerbell." Ich schaute ihn verwirrt an. ,,Wie kommst du darauf?" Er zuckte mit den Schultern. ,,Er ist ein Blender. Merkt doch jeder." Ich lachte. ,,Na wenn du das sagst.", antwortete ich und sah dann wieder auf den Fluss. Ich spürte, wie Davies mich eine Weile ansah. ,,Ist dir nicht kalt?", erkundigte er sich leise und ich fühlte im selben Moment seine warme Hand an meinem nackten Rücken. Ich fror tatsächlich und ich war heilfroh als Davies mir sein Sakko um die Schultern legte. ,,Danke", sagte ich sanft. Er war erstaunlich nett, dafür dass er sonst immer so ein Arsch war. ,,Aber frierst jetzt nicht du?", fragte ich misstrauisch, da er jetzt nur noch in einem dünnen Hemd da stand. ,,Ach ich kann mich warmhalten." Er grinste verschwörerisch und ich erstarrte zur Salzsäule als sich seine Hand plötzlich meiner Brust näherte. Ich war kurz davor sie grob wegzuschlagen, als ich bemerkte, wie er einen silbernen Flachmann aus der Innentasche des Sakkos fischte. ,,Jetzt hast du aber einen Schreck gekriegt, was?", sagte er grinsend ehe er einen großen Schluck aus seinem, wie ich jetzt sah, gravierten Flachmann nahm, kurz das Gesicht verzog, aber dennoch gleich weiter trank. ,,Wäre allerdings etwas komisch, wenn man bedenkt, dass ich das alles schon von dir gesehen hab.", fuhr er fort. Es war mir immer noch wahnsinnig unangenehm darüber nachzudenken, dass ich mit ihm geschlafen hatte, aber dass er so unverblühmt darüber sprach, war noch zehnmal schlimmer. Nachdem er einen kurzen Hustenreiz unterdrückt hatte, hielt er mir die kleine Metallflasche hin. Ich beäugte das Gefäß und ihn skeptisch. ,,Was ist da drin?", fragte ich argwöhnisch. ,, Feinster schottischer Whiskey. 500 Pfund die Flasche. Hab' ich aus dem ,,Aktenschrank" von meinem Onkel geklaut.", meinte er. Nebenbei machte er bei dem Wort Aktenschrank kleine Gänsefüße in der Luft. ,,Was meinst du mit ,,Aktenschrank"?" Ich machte seine Geste nach. Er lachte. ,,Was denkst du wohl, meine ich damit? Da ist 'ne Bar drin. Is' doch klar." Er ließ sich von der Bank in den weichen Schnee gleiten. Er sah mich dich ganze Zeit unentwegt an. ,,Weißt du eigentlich, wie schön du heute Abend aussiehst?", fragte er geistesabwesend. Alles klar. Das war eben nicht sein erster Schluck vom Whiskey gewesen. Er war definitiv schon ziemlich angeheitert, dass er mir so eindeutig Komplimente um die Ohren schmiss. Aber irgendwie fühlte ich mich unglaublich geschmeichelt. ,,Na los, setzt dich zu mir.", grinste er und klopfte auf den Boden neben sich. ,,Das ist doch viel zu kalt." Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Davies war auf seltsame Art und Weise niedlich, wenn er betrunken war. ,,Dann trink doch endlich. Dann spürst du die Kälte nicht.", ermutigte er mich. ,,Oder gib mir den Flachmann zurück." 'Na schön, Alles oder Nichts', dachte ich, bevor ich den Flachmann an meine Lippen führte und dann den Kopf in den Nacken legte. Es brannte erst ein wenig, aber dann kam ein süßer Geschmack, der sehr angenehm war. Außerdem hatte Davies Recht, mir wurde wirklich sofort wärmer, als der Whiskey meine Kehle runterlief. Ich ließ mich auf dem Schnee neben ihm nieder. Eine Weile unterhielten wir uns und sahen zum klaren Sternenhimmel hoch. Irgendwann begann er wieder mich anzustarren. ,,Du bist echt ziemlich hübsch, Morrin. Du könntest so viel höher in der Nahrungskette stehen, wenn du dich nicht immer mit den falschen Leuten umgeben würdest. Du könntest wirklich bedeutende Bekanntschaften machen, aber deine bonzigen Freunde sind ja so abstoßend prollig." Ich sah ihn amüsiert an. ,,Sagte der, der eine goldene Rolex am Handgelenk trägt und 500 Pfund teuren Whiskey aus einem mit dem Familienwappen gravierten Flachmann trinkt...", konterte ich grinsend. Er zeigte mit seinem Finger locker auf mich. ,,Touché", gestand er schmunzelnd. ,,Außerdem hab' ich kein Interesse dran, auf die dunkle Seite der Macht zu kommen.", sagte ich ernster. ,,Hab ich dir nicht schon mal gesagt, dass ich nicht böse bin?" ,,Doch hast du, aber du hast mich nicht überzeugen können.", antwortete ich auf seine verbitterte Frage hin. ,,Komm schon. Seitdem wir uns regelmäßig unterhalten, bin ich doch schon viel erträglicher geworden, oder nicht? Ich verhänge keine Strafen mehr über dich und deine Freunde, ich pöbel auch nicht mehr so viel rum. Und ich hab dem Schulleiter diesen Zettel nicht gegeben, der dich, Peter Pan und seinen Bruder verraten hätte.", verteidigte er sich. ,,Ja, weil du mich ins Bett kriegen wolltest, was du ja dann auch geschaft hast. Aber es ist schön zu wissen, dass du den großartigen Verdienst, dich zu einem weniger korrupten Arschgesichts gemacht zu haben, mir zuschreibst." ,,Das war nicht geplant und tu gefälligst nicht so, als hätte es dir nicht genauso viel Spaß gemacht, wie mir." Ich verstummte. Er hatte recht. Mal wieder. Es hatte mir Spaß gemacht. Viel mehr, als ich zugeben mochte. Ich antwortete nicht mehr, ließ seinen Satz einfach verklingen, als hätte ich ihn gar nicht gehört und sah wieder zum Himmel. Auch Davies wurde ruhig. ,,Wo wir grad beim Thema sind: was sind das für Narben?" Ich stockte. Oh Gott!! Vor dieser Frage hatte ich mich gefürchtet auch wenn ich beichten musste, dass ich es offenbar vollkommen verdrängt hatte, dass Davies sie vor ein paar Tagen gesehen haben musste. ,,Das geht dich einen Scheiß an, Davies!", fauchte ich. ,,Nein, du irrst dich. Es geht mich was an. Es würde jeden etwas angehen, der das gesehen hat. Ich mache mir Sorge auch wenn das komisch klingt.", sagte er ernst. ,,Lass mich gefälligst zufrieden! Du hast nichts damit zu tun. Halt dich besser aus meinem Leben raus!", schrie ich fast. Abwehrend hob Davies die Hände. ,,Schon gut. Schon gut. Aber wenn du's mir nicht erzählen willst, dann rede wenigstens mit deinen Freunden darüber, wenn du das nicht schon längst getan hast, in Ordnung?" Er schien wirklich besorgt zu sein und ich spürte, wie mir ganz warm ums Herz wurde und ich wusste, dass das nicht dem guten Whiskey zu verdanken war und das machte mich wütend. ,,Nichts ist in Ordnung! Ich will nicht, dass du dich hier einmischst! Es geht dich nichts an und du hast mir auch nicht zu sagen, wie ich mein Leben zu leben hab!", kreischte ich wieder hysterisch. ,,Du hast ja Recht, Mia. Es tut mir leid. Bitte beruhige dich." Er versuchte sein Glück, mich zu beschwichtigen, aber es klappte nicht so richtig. ,,Nenn mich nicht Mia! Das dürfen nur meine Freunde!", zickte ich ihn wieder an. ,,Sind wir das nicht irgendwie?", fragte Davies schmunzelnd. Ich lachte kurz auf. Dann brach ich plötzlich in Tränen aus. Ich wusste auch nicht, was mit mir los war. Entweder hatte der Whiskey so viel Bums, dass ich schon von einem Schluck mächtig betrunken wurde, oder ich hatte im Moment Mordsstimmungsschwankungen. Vorsichtig und zögerlich nahm Davies mich in den Arm und ich hatte nichts Besseres zu tun, als mich heulend in die warme Umarmung zu schmeißen. Bitterlich weinte ich, während Davies mich behutsam in seinen starken Armen hin- und herwiegte wie ein Kind und dabei beruhigend auf mich einsprach. Als ich mich soweit wieder beruhigt hatte, erzählte ich ihm von meinen Problemen mit Jeff. Naja, eigentlich waren das keine echten Probleme. Ich war in der Beziehung das Einzigproblematische. Als ich im Nachhinein drüber nachdachte, schien es mir unerklärlich zu sein, dass ich mich bei Davies über meine Beziehungsprobleme ausweinte. Er war der Letzte, den das was anging. Aber es tat gut, mir meinen Kummer von der Seele zu reden. Und Davies hörte zu. Während ich mein ihm mein Leid klagte, ließen wir den Whiskey zwischen uns beiden rumgehen und als der Flachmann leer war, war es 3 Uhr morgens. In 11 Stunden würde der Zug nach Livingston abfahren. Die Winterferien würden beginnen. Der Ball war seit 2 Stunden vorbei und wir würden eine Menge Ärger kriegen, wenn uns jemand fand. Vermutlich hatte ich Jeff den ganzen Abend versaut, weil er die gesamte Zeit ganz krank vor Sorge nach mir gesucht hatte. Ich bekam leichte Schuldgefühle. Ganz leichte. Auf einmal sprang ich erschrocken auf, als mir klar wurde, was für gottverdammten Scheißärger wir kriegen würden! Das stellte sich jedoch als Fehler heraus und ich geriet furchtbar ins Taumeln und drohte zu Fallen, doch bevor ich hart auf den Schnee aufschlagen konnte, fingen Davies Arme mich auf. Gemeinsam torkelten wir zwei zur Schule zurück und schlichen uns benommen durch die Gänge. Wir mussten ein paar Mal anhalten, weil Davies dachte, er müsse sich übergeben. Insgesamt brach er nicht ein einziges mal. Auch mir war kotzübel, aber ich verdrängte es und konzentrierte mich eher darauf, meinen Schnapsbruder davon abzuhalten, lauthals Weihnachtslieder durch die Flure zu grölen. Ich brachte Davies, nach seinen Anweisungen zu seinem Zimmer und blieb solange dort stehen bis ich ihn sicher durch die Tür hatte gehen sehen. Dann machte ich mich auf den Weg zu meinem Schlafsaal. Ich war langsam und benebelt, sodass ich mich, als ich mein Zimmer endlich erreicht hatte, einfach so auf mein Bett fallen ließ; nachdem ich mein Kleid ausgezogen hatte, und dann sofort in einen tiefen Schlaf fiel.
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Love's a desperate thing
Teen Fiction,,Wenn ich Lust auf etwas Versautes hätte, könnte ich mir das fast überall holen. Dafür brauche ich dich nicht.", stellte er kühl fest. Dieses arrogante, schmierige Gehabe bereitete mir Übelkeit. Das war mir dann doch zu viel und ich entschied, dass...