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Jimin

Die ganze Nacht liegen wir wach in den Armen des jeweils anderen. Beziehungsweise liege ich in seinen Armen, während ich mich an ihn Kralle. Meine Augen brennen, mein Körper tut weh, der Schmerz in der unteren Region... mein Körper fängt wieder an zu zittern, als mich die Erinnerungen wieder einholen. Als ich wieder diesen Schmerz spüre und wie ich hilflos dastand und nichts machen konnte. Bis er kam. Die Person, weswegen ich da war.

„Es ist vorbei", flüstert Tae leise in mein Ohr und streicht durch mein Haar, seine Lippen wandern vorsichtig über meine Wange. Es ist vorbei, ja, aber Erinnerungen löschen sich nicht einfach. Ich Hatte keine Kontrolle über die Situation, es hat mich so panisch gemacht, dass mein ganzer Körper steif wurde. Was den Schmerz nur noch schlimmer gemacht hat. „Wieso.."?, wimmere ich einfach meinen einzigen Gedanken aus, der die ganze Zeit in meinem Kopf schreit.

Wieso, wieso, wieso?

„Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht ignorieren dürfen. Es ist meine Schuld, dass dir das passiert ist."

Ich antworte nicht, ist es seine Schuld? Ist er schuld daran, dass ich so angefasst wurde? Ist er schuld daran, dass ich leichtsinnig war?

Ja

Aber auch nein. Namjoon hat mir gesagt, ich soll abhauen, aber ich bin geblieben. Er hat mich gewarnt und ich habe es ignoriert.

Es ist passiert und ich kann es nicht mehr rückgängig machen. Ich fühle mich jetzt eigentlich ziemlich sicher und geborgen in Taehyungs Armen. Das ich ihn wieder bei mir habe lässt mich erleichtert aufatmen, diese Last auf mir fällt weg. Ich fühle mich so, als würde ich gerade schweben, was ein komisches Gefühl ist. Da ich mich dennoch nicht aufgefangen fühle. Weil ich Angst habe seine Hand zu nehmen, die er mir hinstreckt.

Erschrocken hebe ich meinen Blick, reiße mich damit aus meinen Gedanken. Mit großen Augen muss ich feststellen, dass Tae leise schnieft und sogar einzelne Tränen seine Wange hinter laufen. Er... weint?

Vorsichtig lege ich meine Hand an seine Wange, hebe seinen Kopf etwas an, damit er mich ansieht. Damit ich in sein Gesicht sehen kann. Er sieht gerade so verletzt aus. So... zerbrechlich und schwach. „Taehyung", hauche ich, weiß nicht, was ich tun soll. Er fängt immer lauter an zu schluchzen, bricht schließlich in Tränen aus. Völlig überfordert greife ich um seinen Kopf und drücke ihn gegen meine Brust, während er fest um meinen Körper greift. Stumm streichle ich durch sein Haar, unsere Rollen haben sich getauscht.

Zwei gebrochene Menschen, die sich einander halten... was ist bloß falsch mit dieser Welt?

Trust me || 𝙰 𝚅𝚖𝚒𝚗 𝚂𝚝𝚘𝚛𝚢 ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt