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Das Abendessen verlief schweigend und direkt danach, bin ich in mein Zimmer gegangen, um ein Fremenkit vorzubereiten. Denn falls Liaras und meine Visionen sich bewahrheiten und wir in kommender Zeit Krieg haben und somit in der Wüste überleben müssen und keinen Destillanzug haben, ist der Krieg unser geringstes Problem, da wir keine drei Stunden ohne auszutrocknen überleben würden. 

Ich höre leises Klopfen. Sofort schiebe ich das Kit unter meine Kommode und laufe auf die Tür zu, um sie zu öffnen. 

Liara steht zum Glück davor und ich lasse sie schweigend ins Zimmer gehen. “Hast du dein Kit schon gemacht?”, frage ich sie und ziehe mens unter der Kommode wieder hervor. “Ja, habe ich. Ich habe es unter meinem Bett versteckt.”, sagt sie und setzt sich auf mein Bett. Ich packe noch eine Flasche Wasser ein, dann ist das Kit auch schon randvoll. 

Dann schiebe ich es wieder unter die Kommode. 

“Was ist mit den Destillanzügen?”, fragt Liara und setzt sich in den Schneidersitz. “Wir können nur hoffen, dass wir die noch anziehen können. Schließlich passen sie nicht ins Kit”, ich gehe zu meinem Schrank, nehme den Destillanzug heraus und lege ihn neben das Kit. 

“Paul?”

Ich sehe zu Liara. “Wohin gehen wir, wenn wir angegriffen werden?”, sie sieht mich ernst an. Sie weiß, dass der Krieg alles andere als schön sein wird. Dass es viele Tote geben wird. 

Ich setze mich zu ihr aufs Bett und sehe sie an. “Dann suchen wir die Sietches und versuchen uns den Fremen anzuschließen.”, ich lehne mich mit meiner Hand an der Matratze ab. Liara grinst mich an. “Und dann lernen wir wie sie auf Würmern reiten?”, ihr Lächeln erwärmt mein Herz. “Genau und dann wie man Destillanzüge und Parakompässe herstellt”, erwidere ich und Liara sieht lachend auf ihre Fingern, mit denen sie spielt. 

Ihre Stimmung wird langsam wieder ernst und sie sieht mich wieder mit ihrem leicht besorgtem Blick an. 

“Und dann leben wir gemeinsam bei den Fremen?”

Ich nicke ihr aufmunternd zu. “Das werden wir.”



Wir redeten so lange noch miteinander, bis wir beide auf dem Bett eingeschlafen sind. Uns beiden ließ die Unruhe auf die bevorstehenden Wochen nicht los. Auch jetzt hat sie mich erneut geweckt. Liara neben mir schläft friedlich und ich ziehe vorsichtig die dünne Decke auf der sie liegt hervor und lege sie sanft über sie. Selbst schlafend sieht sie hübsch aus. Ich lege mich auf die Seite - zu ihr gedreht - stämme meinen Kopf auf meine Handfläche und sehe ihr einfach beim Schlafen zu. In meinem Kopf kreisen die Gedanken wie ein Karussell.  Werde ich meiner Mutter je wieder vertrauen können, falls sich herausstellt, dass sie mit den Bene Gesserit gemeinsame Sachen macht? 

Wie werden Liara und ich flüchten, zu Fuß? Mit einem Hovercraft? Wahrscheinlich beides. 

Werden wir die Fremen überhaupt finden? 

Was haben meine Visionen zu bedeuten? Ich habe unendlich viele Fragen und niemand kann mir antworten. Liara hat genauso viele Fragen wie ich, wir beide wisse eigentlich so viel und trotzdem so wenig.
Wer wird uns angreifen? Die Harkonnen? Der Imperator selbst?
Ich beschließe mich wieder in Schlafposition hinzulegen, doch mein Instikt sagt mir, dass ich Liaras Fremenkit holen soll.
Ich stehe also leise auf und gehe mucksmäuschenstill aus dem Zimmer rüber in ihrs. Ich hole das Kit unter ihrem Bett hervor und verlasse ihr Zimmer wieder. Doch gerade, als ich den kurzen Weg des Gangs nehmen möchte, um zu ihr rüber zu gehen, erkenne ich ein seltsames Licht am Himmel.

Ich laufe etwas den Gang entlang zu dem großen Fenster und dann kann ich es klar und deutlich sehen.

Hunderte von Schiffen landen auf der Stadt.
Sie sind da.
Der Krieg ist da.

Die Harkonnen.





Uhhhh ich hoffe, es ist etwas spannend geworden:)

Dunes chosenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt