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Irulan kommt sofort zu uns und sieht besorgt zu Liara. Ihre Stirn legt in Falten und sie betrachtet Liaras Kopfhaut die nur noch kaum Haare trägt.

Sie fasst in ihr Nachtkästchen und holt eine kleine Flasche mit einer Pipette heraus. Die Flüssigkeit sieht ölig aus und hat einen orangen Stich. „Das lässt ihr Haar 10x so schnell wachsen wie normalerweise. Wenn sie ein für eine Woche täglich aufträgt, wird sie schon fast schulterlange Haare haben."
Sie verteilt es tröpfchenhaft auf Liaras Kopf die aufschreit. Trotzdem macht Irulan weiter. „Ich weiß es tut weh, aber es wird sich lohnen. Versprochen, Liara."
Die Art wie Irulan Liaras Namen ausspricht, gibt mir Hoffnung. Ich glaube ihr, dass sie es gut meint.

„Woher hast du solche Mittel?", frage ich sie und streichle über Liaras Finger, die ich halte. Irulan holt ein weiteres Fläschen heraus. „Ich habe Naturheilkunde nebenbei studiert. Das hier ist für ihre Haut.", sagt sie nebenbei und verteilt auch dies auf Liaras verbrannter Haut. Liara stöhnt wieder schmerzerfüllt auf aber fällt dann wieder in Ohnmacht.

„Ich entwickle Heimmittel seitdem ich 12 Jahre alt bin. Wieso denkst du wohl sehe ich so aus?"
In der Tat sieht alles an ihr makellos aus. Wenn ich sie mit mir oder Liara vergleiche....
Unsere Haut ist narbig und von der Sonne mit Pigmentstörungen übersäht. Die Zeit auf Arrakis hat unserem Aussehen viel abverlangt.

Liara hustet und gelangt so erneut unsere Aufmerksamkeit. Sie setzt sich so gut sie kann auf und öffnet ihre Augen, während sie hustet.
„Liara", sage ich zu ihr und helfe ihr auf.

„Paul", bringt sie schwer atment heraus und presst mich an sie. Ich erwidere ihr Umarmung und küsse sie auf ihre Stirn. „Was haben sie mit dir gemacht?", frage ich sie und betrachte ihre neuen Narben.
„Sie haben mich gefoltert", sagt sie leise und stumme Tränen fließen über ihre Wangen.

Wut baut sich in mir auf. „Wie haben sie dich gefoltert?", fragt Irulan vorsichtig.

Liara sieht Irulan an. Kurz scheint sie verwirrt von ihr zu sein. Doch dann spricht sie weiter. „Sie haben mich ausgetrocknet und aufgepeitscht. Sie haben mich ins Feuer geworfen und getränkt."

„Und wieso haben sie das getan?"

„Sie wollten sehen ob ich die Eine für sie bin. Um mein Adrenalinwert nach oben zu puschen und antworten zu kriegen mussten sie mir schmerzen hinzufügen.", sie schluckt und ich streiche ihr über den Rücken.
Ich liebe sie. Das sollte sie wissen. Als wäre es abgesprochen, lässt uns Irulan alleine.
Liara nippt an ihrem Tee.
Ich nehme ihr Gesicht in meine Hände und sehe ihr in die mittlereweile blauen Augen.

„Ich liebe dich."
Ihre Augen leuchten. „Und ich wer nie wieder zulassen, dass man dich nochmal anrührt."

„Aber du musst Irulan heiraten.", ist ihre monotone Antwort.
Ich lehne mich zurück und sehe sie überrascht an. „Was?"
„Ich bin zwar nicht die Eine", sagt sie. „Doch durch das Foltern und das Wurmgift, dass ich trinken musste, hat sich mein Verstand erweitert. Ich habe es gesehen."

Mein Herz sackt. „Du hast gesehen, dass ich sie heiraten werde?"
Sie schüttelt leicht den Kopf. „Nein aber ich habe alle Auswirkungen und Gespräche gesehen."

Ich schließe die Augen.
„Wir müssen es verhindern."
Ich öffne sie wieder. Liara sieht mich entschlossen an. Irgendwas ist anders. Sie ist nicht mehr zerbrechlich. Sie ist stark.
„Ich werde nicht zulassen, dass du jemand anderes außer mich heiratest.", sagt sie. „denn ich liebe dich."

Da sie es nun erwidert hat und mein Herz wieder mit Hoffnung erfüllt ist, presse ich endlich meine Lippen auf ihre.
Egal was passiert. Ich werde Liara heiraten. Keine andere. Niemals.






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