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Ich bin tatsächlich neben Liara auf dem Stuhl eingeschlafen. Ich sehe zu ihr. Ihre Augen sind immer noch zu aber bewegen sich unter den Lidern unruhig. Sie wacht auf. Ich stehe auf und beuge mich ein wenig über sie. Sie bewegt ihren Kopf und ihr Mund öffnet sich. „Paul", haucht sie, ihre Augen sind immer noch geschlossen. Doch dann wiederholt sie meinen Namen wieder und etwas lauter. Ich lege meine Hand auf ihre Schulter und sehe mich nach Dr. Yueh um, doch er ist nicht da. Niemand außer ich ist da. Liara fängt an zu zappeln und ich beschließe sie wach zu rütteln.

„Liara!", sage ich immer und immer wieder. Und dann öffnet sie mit starrem Gesicht ihre Augen. „Paul!", sagt sie wie erleichtert, setzt sich blitzschnell auf und drückt sich an mich. Sie hat ihre Arme um meinen Hals geschlungen und ihr Gesicht gegen meine Brust gepresst. Ihre Atmung geht schnell und ihr Körper ist verkrampft.
Weil ich etwas überfordert bin, lege ich meine Hand auf ihren Hinterkopf und hoffe, dass sie sich beruhigen kann.
„Du lebst", haucht sie immer und immer wieder erleichtert und dann entfernt sie sich von mir.

Ich sehe sie verwirrt an. „Was hast du gesehen?", frage ich und setze mich wieder auf den Stuhl. Liara sieht sich einmal im Raum um und kommt mir mit ihrem Gesicht näher. „Das können wir nicht hier besprechen", flüstert sie und dann kommen auch schon Dr. Yueh und unsere Mütter herein.
„Liara!", Harah läuft mit schnellen Schritten auf sie zu und umarmt ihre Tochter. „Geht's dir gut?", fragt sie Liara.
Sie nickt und sieht mich mit diesem Blick an, dass ich kein Wort sagen soll.

Ich beschließe mit meiner Mutter aus dem Raum zu gehen, damit sie mit Dr. Yueh alleine sein können.
„Paul, was hat sie gesagt?", meine Mutter zieht mich auf die Seite und sieht mich ernst an. Diesen Blick habe ich noch nie bei ihr gesehen. So ernst und ohne Gefühl. Ich schüttle meinen Kopf. „Nichts. Sie hat nichts gesagt. Sie ist gerade aufgewacht als ihr rein seid", Lüge ich.

Meine Mutter spürt, dass ich ihr nicht die Wahrheit sage, doch bevor sie mich mit ihrem Blick noch weiter unter Druck setzt, entziehe ich mich ihrem Arm und gehe in mein Zimmer.
Es ist spät am Abend und ich habe seit heute morgen nichts gegessen. Ich habe Hunger.
Ich lasse mir von Shadout etwas zu essen in mein Zimmer bringen. Währenddessen, höre ich mir etwas über die Fremen an. Um sie besser verstehen zu können, falls wir sie finden.

Nach einiger Zeit klopft es mehr oder weniger hektisch gegen meine Tür. „Ja?", sage ich und die Tür wird schnell geöffnet und genauso schnell von Liara geschlossen. Ihr Blick ist hektisch und ich stehe auf.

- die Fremensprache werde ich in Aserbaidschanisch in Google Übersetzer eingeben -

„Siz Fremish və ya", sagt sie und ich nicke.
(Du sprichst fremisch oder)

„Dinlə, mən görmə qabiliyyətimdə Arrakisə hücum gördüm və bunun Bene Gesserit bacıları ilə əlaqəsi var idi.", sie spricht sehr leise und sieht sich immer wieder im Raum um, ob jemand da ist oder uns belauscht.
(Hör zu, ich habe in meiner Vision einen Angriff auf Arrakis gesehen und dass es was mit den Bene Gesserit Schwestern zutun hat)

„Bene Gesserit ilə?", wiederhole ich verwirrt.
(Mit den Bene Gesserit?)
Liara nickt leicht und kommt mir noch einen Schritt näher. Sie nimmt meine Hand um mir zu verdeutlichen, dass sie es ernst meint, was sie jetzt sagt.
„Artıq heç kimə etibar edə bilmərik.  Artıq analarımız belə deyil.  Bene Gesseritlərin öz gündəliyi var və onlar bunu bilirlər.  Onların arxasındadırlar.", sie sieht mir tief in die Augen.
(Wir können niemandem mehr vertrauen. Nicht mal mehr unseren Müttern. Die Bene Gesserit verfolgen ihre eigenen Ziele und das wissen sie. Dahinter stehen sie.)

Es ist mausestill im Zimmer. Man kann nicht mal unseren Atmen hören. Aber etwas ganz leises, vibrierendes. Ich gucke hinter Liara und da sehe ich ein Insekt, welches wie elektrisch sich im Raum umsieht.

Ein Jägersucher.
Mein Herz bleibt gefühlt stehen aber genau als er auf Liara zufliegt und sie stechen möchte, gehe ich einen Schritt auf sie zu, strecke meinen Arm aus, balle meine Hand zu einer Faust und zerquetsche den Jägersucher, indem ich mich mit Liara auf den Boden schmeiße.

Mit meiner anderen Hand konnte ich ihren Kopf vor dem Boden beschützen. Dennoch stöhnt sie schmerzerfüllt auf, als wir am Boden landen.
Sie sieht nach rechts, auf dem kaputten Jägersucher neben ihrem Kopf und dann wieder zu mir. Nur wenige Zentimeter liegen zwischen meinem und ihrem Gesicht.
Ihre Stirn ist in Falten gelegt aber ihre Lippen lächeln mich erleichtert an.

„Wer den Jägersucher steuert muss in der Nähe sein", sage ich, stehe auf und reiche ihr meine Hand um ihr beim Aufstehen zu helfen.
„Sizə dedim ki, biz burada heç kimə etibar edə bilmərik", sagt sie noch als wir schnellen Schrittes mein Zimmer verlassen und zu meinem Vater rennen.
(Ich hab dir ja gesagt wir können hier niemanden trauen).

„Alle Einheiten, sucht überall. In den Gängen, in den Wänden ÜBERALL", mein Vater ist außer sich vor Wut. „Und du bist sicher, dass er dich nicht getroffen hat?", vergewissert er sich bei Liara. Sie schüttelt den Kopf. „Nein, Paul hat ihn getötet, bevor er mich traf", antwortet sie und mein Vater sieht mich an. „Großartig gemacht, Paul". Ich nicke ihn nur zu. „Wir müssen sofort wissen, wieso ein Jägersucher die Tochter der Herzogin töten wollte", sagt mein Vater zu Thufir Hawat und dieser möchte eine Nachricht über sein Headset vermitteln, doch Liara unterbricht ihn.

„Stop!", sagt sie. „Der Jägersucher hat mich in Pauls Zimmer angegriffen, es gibt keine Garantie dass er nicht Paul treffen wollte".
Dieser Satz verändert die Lage und die Aggressivität meines Vaters nochmals so drastisch, dass er wieder in sein Headset brüllt, wie sehr wir die Person finden müssen, die ihn gesteuert hat.

„Ihr beide geht in den Lao", befiehlt uns mein Vater und stumm nickend, folgt mir Liara. „Was ist der Lao", fragt sie. „Ein Raum der aus Panzerwänden besteht. Quasi der Sicherste Ort hier im Schloss", ich drücke auf den Aufzug der uns dahin bringen soll. „Auch sicher vor Würmern?", Liara steht gegenüber von mir und sieht mich an. Ich schüttle den Kopf. „Nein, ein Wurm ist das einzige was uns immer noch töten könnte".

„Mit dir muss ich eh keine Angst haben zu sterben".

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