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Durch ihr lautes Gebrüll und auch meines, welches zu ihr immer wieder verzweifelt sagt, dass sie sich beruhigen soll, kommen einige Fremen ins Zimmer gestürmt.

Auch Javier ist unter ihnen. Als sie sehen, dass ich nicht der Grund für ihre Schreie bin, nehmen sie den Blick von mir und stürzen sich auf Liara.
Javier hat einen Blick auf seinem Gesicht, dass man meinen könne, er hätte nur auf diesen Augenblick gewartet.

Und so greift er in die Gesäßtasche seiner du gelbbraunen Leinenhose, holt eine Ampulle mit flüssigem Spice heraus und schüttet es auf ihre Stirn, noch bevor ich ihn davon abhalten kann.

Liaras point of view

„Er wird sterben, er wird sterben, er wird sterben", schreit mich die Stimme an und ich werde von innen zerfleischt. Mein ganzer Körper steht so unter Schmerzen, dass ich gar nicht bemerke, wie mir Javier eine Flüssigkeit über den Kopf schüttet. Doch ab da, fühlt sich mein Kopf taub an.
Ich spüre wie sich das brennende Gefühl in meinem Brustkorb zurückzieht und ich langsam aber sicher eine normale Atmung zurück gelange.

„Paul", hauche ich nur, mit Tränen in den Augen.
Er sieht mich wie immer besorgt an. Mit der Falte zwischen seinen Augenbrauen. Die Lippen leicht geöffnet. Er legt seine Hand auf meine Schulter um mich zu stützen. Oder sich selbst zu stützen.

Javier mustert mich. Er weiß irgendetwas. Das spüre ich. Er ist nicht ehrlich mit uns.
Wir müssen hier weg.

Wir müssen hier weg.

Javier und Jamis mustern sich. Dann murmeln sie etwas. Die anderen Fremen hören ihnen zu und verlassen dann sie auf Kommando das Zimmer.
Ich fange Pauls Blick und versuche ihm mit meinen Augen zu zeigen, dass hier etwas nicht stimmt.

Er nickt. Ganz leicht. Nur für mich erkennbar. Er spürt es auch.

„Sagt uns was hier vor geht", befiehlt Paul dominant. Javier setzt sich gegenüber von uns aufs Bett und Jamis stellt sich wie einen Soldaten neben ihn. Javier stützt sich auf seinem rechten Knie ab. Er seufzt erst, doch dann spricht er.

„Liara, Paul. Wir dürfen euch eigentlich nicht davon erzählen. Doch bevor ihr etwas unüberlegtes tut, werden wir euch berichten, was das alles hier zu bedeuten hat."

Misstrauisch rücke ich näher an Paul. Er legt seine Hand auf meinen Oberschenkel. Die Stelle darunter wird ganz heiß.

„Paul, du bist dazu berufen der neue Imperator zu werden. Arrakis zu retten. Uns Fremen zu retten", seine blauen Augen starren Paul an. Seine braunen Locken umschmiegen sein kantiges Gesicht perfekt. Er riecht gut. Nach Zitrone.

Paul setzt sich etwas gerader hin. Ihm stockt der Atmen. Sein Griff um meinen Oberschenkel wird fester.
„Und wie soll das gehen?"

„Du wirst die Tochter des Imperators heiraten müssen."

Mein Herz zerbricht. „Und was ist mit mir?", frage ich und versuche nicht all zu sehr zu zittern.

„Ihr werdet die neue Anführerin der Fremen."

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