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Wir werden in den Speisesaal geführt und und wird jede fremische Spezialtät auf den Tisch gestellt. Wir können kaum aufhören uns zu bedanken. Liara und ich sterben fast vor hunger. "Ich fühle mich total unwohl, so vergöttert zu werden", sagt sie leise, damit nur ich es höre. Ich streichle ihr über den Oberschenkel. "Vielleicht hören sie ja in ein paar Tagen damit auf", antworte ich ihr genauso leise. Ich werde niemals aufhören sie zu vergöttern.
"Hoffentlich", erwidert sie und steckt sich eine Gabel in den Mund.
Im Speisesaal ist es total laut und stürmisch. Die Fremen verhalten sich sehr wild. Aber ich mag es. Es ist eine Gemeinschaft und das merkt man. Und alle sehen unterschiedlich aus. Die einen haben lange Haare, die anderen gar keine. Groß, klein, alles ist dabei. Das einzige was sie gleich macht, sind die blauen Augen und die Destillanzüge.
Manche Frauen haben Rastarzöpfe oder Tattoos. Genausowie die Männer. Oder Piercings.
Ich sehe zu Liara, die links von mir sitzt. Sie ist mit Abstand die Schönste hier. Ihre grünen Augen und ihr perfektes Profil. Die Art, wie gerade ihre kleine Nase ist. Ihre langen

Wimpern, ihre vollen Lippen. Ihre Haltung, ihr Auftreten, ihre Ausstrahlung. Ich brauche mir nichts vorzumachen. Ich empfinde etwas für sie. Und das eigentlich schon von Anfang an.
"Paul, höst du mir zu?", ich schüttle mich kurz und blinze ein paar Mal, um wie ins Hier und Jetzt zu kommen. Liara fuchtelt mit ihrer Gabel vor meinem Gesicht herum. "Entschuldige, was?", bitte ich sie sich zu wiederholen und sie lächelt mich an. "Ich hab gesagt, dass du das Mal probieren sollst, das schmeckt unglaublich gut!", sie befüllt ihre Gabel mit einem Gemüseauflaufartigemfleisch und führt die Gabel zu meinem Mund. Ich beiße davon ab und stimme ihr zu. "Schmeckt echt lecker", sage ich, nachdem ich runtergekaut habe und esse weiter.
Die Fremen haben uns unendlich viele Fragen gestellt. Ich fühle mich, als wüssten sie eh schon alles. Als wüsste sie mehr als ich. Aber niemand konnte mir bis jetzt antworten geben.
Javier und Jamis haben wir nicht mehr gesehen. Jetzt gerade werden Liara und ich in ein Zimmer geführt, indem wir schlafen sollen.

Im Raum stehen zwei schmale Betten, jeweils an den Wänden links und rechts. Die Wände sind wie überall beige und grau und teilweise aus Stein. Aber es sieht sauber aus. Und es riecht auch sauber. Ein schmaler Kleiderschrank für uns beide steht ebenfalls links an der Wand und daneben ist eine Tür die wahrscheinlich zu einem Badezimmer führt. Ich hab mir die Fremen immer ärmlich und kurz vorm Aussterben vorgestellt. Aber dem ist nicht so. Sie haben hier unter dem Sand eine ganz eigenen und andere Welt wie darüber. Morgen werde ich Liara fragen, ob sie mit mir hier unten mal alles erkunden möchte.
"Ich platze gleich", sage ich und lasse mich auf das Bett an der linken Wand fallen. Ich halte mir den Bauch, weil ich so vollgefressen bin. Liara legt sich ebenfalls in ihr Bett und kuschelt sich in ihr Kissen. "Ich bin so froh, dass wir die Fremen endlich gefunden haben", seufzt sie und ich stimme ihr zu. Das Essen hat mich total müde gemacht und ohne es gewollt zu haben, bin ich eingeschlafen.
Ich wache auf. Alles ist still. Es muss mitten in der Nacht sein. Andererseits würden wir die Fremen hören. Das Zimmer und der Gang draußen, alles ist dunkel. Alles schläft. Und ich bin hellwach. Ich setze mich auf und sehe zu Liara rüber. Diese schläft friedlich. Ich stehe auf und beschließe sie zu wecken.
Sanft streichle ich mit meiner Hand über ihren Kopf. "Liara", hauche ich leise. Ihre Atmung wird unregelmäßig und sie blinzelt leicht mit den Wimpern. "Ja, Paul?", Nuschelt sie noch im Halbschlaf.
"Komm, wir gehen uns umsehen", motiviere ich sie aufzuwachen und helfe ihr, sich aufzusetzen. Sich fährt sich einmal durchs Gesicht und steht dann auf. Leise verlassen wir unser Zimmer und gehen durch die schmalen Gänge. Wir biegen immer links ab und mehrere Steintreppen führen uns immer tiefer. "Was hoffst du zu finden?", fragt Liara die dicht hinter mir geht. "Ich weiß es nicht. Irgendwas, dass uns weiterhilft", antworte ich ihr und dann endet der Weg. Eine große Felsmauer macht sich vor uns breit. Aber wieso führen dann Treppen dahin?

Ich höre leises Rauschen. Ich lege mein Ohr gegen die Wand und winke Liara mit meinen Fingern dazu, dass sie ebenfalls hör. "Da läuft doch Wasser", sagt sie erstaunt und sieht mich an. Ich versuche die Steinmauer zum bewegen zu bringen, doch nichts. "Da muss man doch irgendwie reinkommen", sagt Liara und legt ihre Hände ebenfalls gegen die Mauer. Doch sie drückt nicht dagegen, sondern fühlt. Ich beobachte, wie sie ihre Augen schließt und tief einatmet. "Was machst du", frage ich, doch sie lässt sich von mir nicht aus dem Konzept bringen. "Paul, es ist wunderschön dahinter", sagt sie mit immer noch geschlossenen Augen. Verwirrt, halt ich ebenfalls meine Hände gegen die Mauer. Ich spüre, dass sie nicht normal ist. Ich schließe meine Augen und versuche mich darauf einzulassen.
Und als ich meine Augen wieder öffne, kann ich kaum glauben was ich vor mir sehe.

Liara und ich befinden uns hinter der Mauer und blicken auf das Schönste, was ich jemals gesehen habe

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Liara und ich befinden uns hinter der Mauer und blicken auf das Schönste, was ich jemals gesehen habe. "Wie sind wir hier reingekommen?", fasle ich nur so vor mich hin und blicke zu ihr. Die Lichter die an der Decke hängen, glitzern in ihren Augen. Machen sie noch schöner.
Sie sieht ebenfalls zu mir und strahlt mich an. "Du wirst noch so vieles von mir erfahren", antwortet sie mir. Ich kann nicht glauben, wie unglaublich sie ist. Ich drehe mich zu ihr, lege meine Hände auf ihre Schultern und dann hält sie sich an meinen Handgelenken fest, lässt sich ins Wasser fallen und zieht mich mit.
Das Wasser hat die perfekte Temperatur. Ich tauche wieder auf. Liaras schönes Lachen hallt, klar. Ihre nassen Haare gleiten auf dem Wasser. Sie schwimmt auf der Stelle und sieht durch das klare Wasser. "Schau wie schön es ist", sagt sie und betrachtet was alles unter uns ist.
Doch ich kann nur auf sie schauen. Und sehen wie schön sie ist.
Deshalb schwimme ich auf sie zu, ziehe sie an ihrer Taille zu mir und halte sie an Ort und Stelle fest.
Sie schlingt ihre Beine um meine Hüfte und ihre Arme hinter meinen Nacken. Ihr Gesicht ist nur ungefähr 30 cm von meinem entfernt. Wir sehen uns in die Augen. Meine Faszination für sie ist beinahe greifbar.

Sie kann ihr Lächeln nicht verbergen. Meine Augen wandern auf und ab, von ihren Augen zu ihren Lippen. Ich drücke sie noch enger an mich, sodass sich unsere Oberkörper berühren. Mittlerweile kann ich ihren Atmen auf mir spüren. Ich komme ihr mit meinem Gesicht und meinen Lippen immer näher. Mit meinen Augen beobachte ich sie und ich kann erkennen, dass sie mir ebenfalls näher kommt. Als sie ihre Augen schließt, fülle ich die letzte Lücke zwischen uns und küsse sie.
Sie atmet scharf ein und küsst mich ebenfalls. Ihre weichen Lippen bewegen sich rhythmisch zu meinen und vorsichtig gleite ich mit meiner Zunge in ihren Mund.

Sie fährt vorsichtig mit ihren Fingern in meine nassen Haare. Mein ganzer Körper wird heiß. Ich bin komplett unter Strom. Ich drehe mich ganz langsam, küssend mit ihr im Wasser. Sie schmeckt nach frischer Minze und etwas Zitrone. Ich spüre, dass sie eine Gänsehaut hat. Die Leinenklamotten die sie und ich an haben, schweben im Wasser und decken ihre Haut auf.
Ich genieße mit vollen Zügen, die küsse die wir uns schenken und wir beide verweilen noch gefühlte Ewigkeiten.

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