Ich schlage mit meinen Messer gegen die Prototypen ein, so wie es mir Duncan immer gezeigt hat. Ich bin in den Jahren des Trainings echt stark und schnell geworden. Ich wechsle die Messer und übe auch noch an meiner Wurftechnik. Ich konnte nach dem Liara und ich geredet haben nach einiger Zeit wieder einschlafen. Doch diesmal habe ich nicht von ihr alleine geträumt.
Sondern von uns beiden.Wir liefen durch die Wüste. Mehr oder weniger flüchteten wir. Aber ich konnte nicht fühlen woher. Vor wem. Liaras Haar war zu einem strengen Zopf gebunden und ihre grünen Augen färbten sich vom Spice blau. Ihre weiße Haut hat einen braunen Teint angenommen und um ihre Nase haben sich leichte Sommersprossen verteilt. Ihr Gesicht hatte Sandflecken. Ihr Destillanzug hatte Hautfetzen gezeigt.
Sofort wird mir klar woher wir flüchteten. Ihr Destillanzug hatte Hautfetzen. Und wenn der Anzug auch nur bisschen geschädigt ist, funktioniert das Aufbereiten des Wassers nicht mehr. Und sie würde keine 2 weiteren Stunden überleben.
Das war eine Vision.Ich schlage fester gegen den Prototypen und drehe mich blitzschnell um als ich Schritte die ich nicht einordnen kann in den Trainingsraum kommen höre.
Liara kommt in einem enganliegendem, schwarzen Overall und einem Dutt in den Trainingsraum. Sie lächelt mich an und geht zu dem Tisch wo die verschiedenen Waffen liegen.
„Guten Morgen", begrüßt sie mich. „Guten Morgen".Sie ist klein. Eigentlich ziemlich klein. Mindestens einen Kopf kleiner als ich. Doch ihre Figur ist für ihr Alter äußerst erwachsen und ihr Gesicht sieht auch älter aus als meins. Obwohl sie jünger ist.
„Willst du mich nur beobachten oder bringst du mir ein paar Kampftechniken bei?"
Ich erwache aus meiner Starre und schüttle den Kopf. Ich würde sie so gerne fragen was sie denn von mir immer geträumt hat, damit wir unsere Visionen vergleichen können. Doch dafür sind wir uns noch zu fremd.„Ja mach ich", sage ich und werfe ihr ein Schutzband zu. Dieses fängt sie mit Leichtigkeit auf und bringt es an ihren Unterarm an. Sie aktiviert das Schutzschild und stellt sich vor mich in Kampfposition hin.
Ich tue es ihr gleich und nicke ihr leicht zu um zu signalisieren, dass der Kampf beginnen kann.
Und dann beginnen wir mit unseren Schwertern zu kämpfen und man hört das laute Klingen der Metallklingen.
Ich ziele auf ihre Brust und sie wert geschickt ab, dann zielt sie gegen meinen Rücken und auch ich wehre ab.
Liara ist schnell und flink aber ich habe sie bereits nach 7 Schwertkontakten mit meinem Messer an ihrer Kehle besiegt.
Ihr Atem geht schnell und ihr Kopf ist rot.„Nochmal", sagt sie. Ich lasse von ihr ab, gehe wieder einen Schritt zurück und wir wiederholen es.
„Du musst immer deinen Oberkörper schützen", rate ich ihr und auch meine Ausdauer lässt langsam zu wünschen übrig. „Beschütze dein Herz immer mit deinem Unterarm", ich nehme ihren Unterarm und richte ihn genauso vor ihr Brustbein, an die Stelle, die ich meine.
Liara sieht erst auf meine Hand und dann in meine Augen.
Als ich merke wie nah wir uns eigentlich sind, lasse ich die wieder los und gehe einen großen Schritt nach hinten.„Ich denke das reicht für heute", schlage ich vor und trinke einen Schluck aus meiner Flasche. Das Wasser hier auf Arrakis schmeckt nicht ansatzweise so gut wie das auf Caladan.
„Möchtest du die Stimme üben?", Liara setzt sich auf die dunkelgrauen Matten am Boden und verkreuzt ihre Beine zum Schneidersitz.
Plötzlich sitze ich vor ihr und sie lacht.
„Ich habe dir deine Entscheidung somit abgenommen"„Wenn du die Stimme gegen mich verwendest?", ich grinse ganz leicht und setze mich ebenfalls in den Schneidersitz.
Liara rutscht näher an mich ran, sodass sich fast unsere Knie berühren.
Ich sehe sie an. Versuche ihr Gesicht mit dem aus meinen Visionen und Träumen zu vergleichen.
In echt ist sie wirklich, wirklich noch schöner.
Ich schlucke den Kloß in meinem Hals runter, weil ich immer noch nicht glauben kann, dass sie nun vor mir ist.
„Schließ deine Augen", sagt sie ruhig und ich tue was sie sagt. Konzentriere mich ganz auf ihre Atmung und versuche mich ihr anzupassen.
„Jetzt denke an das, was du möchtest", sagt sie ruhig. „Beispielsweise ein Stück Brot. Oder dass jemand zu dir kommt".Ich versuche an etwas zu denken, dass ich möchte. Konzentriere mich darauf. Doch mir fällt nichts ein. Nichts.
„Konzentriere dich auf mich, wenn dir nichts einfällt", sagt sie, als hätte sie gespürt, dass ich Schwierigkeiten habe.
Ich denke an sie also. An ihr Gesicht. An ihre Nase, an ihre Lippen, an ihre Haut.„Jetzt musst du mit deinem Körper selbstständig eine Gänsehaut erzeugen, damit du deinen Gedanken, deinen Willen intensivierst"
Ich atme tief ein und versuche mich mit Geist und Körper auf sie zu konzentrieren. Bis diese Gänsehaut kommt, von der sie gesprochen hat. Doch sie kommt nicht.
Ich öffne meine Augen. Liara hat ein kleines Lächeln auf den Lippen. Ihre Augen sind geschlossen und ihre langen Wimpern berühren ihre Haut.
„Ich spüre, dass du deine Augen aufgemacht hast, Paul", flüstert sie. Dann öffnet sie auch leicht ihre großen Augen.„Ich bekomme die Gänsehaut nicht hin", sage ich. „Weil du dich nicht genug konzentrierst", erwidert sie und rutscht mir noch näher.
„Ich spüre, dass dein Kopf voll ist", sagt sie und macht ihren Rücken ganz gerade.
„Tatsächlich", antworte ich und gebe ihr recht.
Liara steht plötzlich auf und kniet sich hinter mich. Sie legt ihre Finger an meine Schläfen und drückt meinen Kopf etwas nach hinten.
„Schließ deine Augen", sagt sie leise und ich tue es. Sie drückt sanft mit den Fingern. Es fühlt sich aber nicht unangenehm an oder fremd. Komischerweise nicht.„Hast du ein komisches Gefühl, seitdem ich hier bin?"
Ich öffne meine Augen und drehe mich zu ihr um. Sie sieht mich selbstsicher an. Als wüsste sie zu 100%, dass das was sie sagt, stimmt.
„Ich weiß nicht ob man es komisch nennen kann", gebe ich zu. Sie nickt. „Mir gehts es genauso", sagt sie. Sie sieht nach unten. Atmet tief aus. „Ich spüre, dass sich meine Visionen bald bewahrheiten", sie sieht mir wieder in die Augen. Direkt in meine Seele. Ich bekomme Gänsehaut.
„Ich auch."

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Dunes chosen
ФанфикDas Mädchen, welches Paul in seinen Träumen verfolgt, hilft ihm den Wüstenplanet und seine Bevölkerung zu retten. Doch es verbindet sie mehr als nur höhere Mächte.