Kapitel 1

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Lautes krachen dröhnte durch das Haus. Genervt legte ich mir das Kissen aufs Gesicht. Dann ertönte auch schon meine quietschende Zimmer Tür „Aufstehen! Wir wollen gleich los!"

Stöhnend stand ich auf und lief ins Badezimmer. Meine braunen Haare waren zerzaust so das ich sie schnell in einem lockeren Dutt bändigte. Meine Braunen Augen sahen noch matt vom Schlaf aus. Ich putzte mir noch die  Zähne und lief dann wieder ins Zimmer zurück.

Verdutzt schaute ich in meinen Schrank. Scheinbar wurde er ohne mein Wissen lehr geräumt. Das alles ist so scheiße! Genervt nahm ich den Pullover und die Leggins die noch im Schrank waren und warf sie mir über.
Fertig angezogen trottete ich die Treppe runter.

Seufzend biss ich in das Nutella Brot. Es ist  einfach zu früh am Morgen, acht Uhr, an einem Sonntag!
Ein Tuch flog auf mich zu und landete direkt in meinem Gesicht.
Ich gab ein Murren von mir und warf meinem Bruder einen Bösen Blick zu.
„Lass das!"

Koray  lachte auf und nahm sich das Tuch wieder.
„Ach komm! Wir sollten uns freuen! Eine neue Stadt!"
Ich schnaufte genervt „Ja und all unsere Freunde und..."
„Ayla!!"

Er warf mir einen warnenden Blick zu und lenkte dann mit seinen Augen zur Tür, durch die nicht mal zwei Sekunden später unser Vater trat.
„Hey Kinder! Seid ihr soweit?"
Wie aus einem Mund antworteten wir beide „Ja!"
Nur war Koray ja deutlich begeisterter als meins.

Unser Vater hat als Historik Lehrer eine neue Stelle angenommen in irgendeinem kleinen Kaff, entschuldige Stadt namens Nightstar. Wo soll das bitte liegen?!

„Na komm Ayla, wir wollen ja heute noch ankommen."
Ich verdrehte die Augen und nahm meinem Bruder ein paar Sachen aus der Hand während er noch schnell aufräumte.
Traurig ließ ich einen letzten Blick durch unser zu Hause schweifen.

Sie viele Erinnerungen.
Wir haben hier fast zehn Jahre gelebt und jetzt...
Ganz verstehe ich immer noch nicht den Grund warum wir weg ziehen, aber alleine hier bleiben wäre für mich auch keine Option.
Zwar bin ich achtzehn, aber verdiene kein eigenes Geld und ein Haus könnte ich erst recht nicht über Wasser halten.

Noch einmal atmete ich tief ein und lief dann schon zum Auto.
Bevor Koray etwas tun konnte machte ich mich vorne auf dem Beifahrersitz breit und schnallte mich an.
Kurz darauf kamen die beiden auch schon nach.

„Ich hoffe ihr habt alles?"
„Ja" wieder sprachen Koray und ich wie aus einem Mund. Wie nervig er doch manchmal sein kann...

„Wie lange dauert den die Fahrt?"
Ich sah meinen Vater an der hinter dem Steuer sitzt und noch ein paar Dinge während er los fährt einstellt.
„Das liegt ganz dran. Ohne Pause nur 10 Stunden. Mit... mehr."

Mein Mund klappte auf. Er zuckte mit den Schultern als wäre das alles nichts.
10 Stunden könnte ich schlafen!
Aber doch nicht still in einem Auto sitzen. Na das kann ja was werden.

„Sollen wir uns dann mal abwechseln?"
Koray lehnte sich etwas vor und sah unseren Vater dich den Spiegel in die genau so braunen Augen.
„Ja das wäre gut. Alles ist im Navi eingetippt. Wenn ich eine Pause brauche sag ich euch Bescheid und wir wechseln."
Koray nickte, fuhr sich durch die Haselnuss braunen Haare und lehnte sich zurück.

———

Die Fahrt war an sich nichts interessantes bis jetzt. Unser Vater war müde und wollte wechseln und da ich am meisten geschlafen hatte durfte ich als nächstes fahren.

„Traust du dir das zu?"
„Mmm?"
Ich hob eine Augenbraue und Musterte Koray während er das Auto weiter tankte.
„Ja wieso nicht?"
„Du bist noch nie so lange gefahren und wir haben erst etwas mehr als die Hälfte."

Ich winkte mit der Hand ab, als wäre es nichts.
„Alles gut."
Von wegen ich war nervös!
Was ist wenn ich einen Fehler mache? Was ist wenn ich die Konzentration verlieren? Oh!! Zu viele Gedanken!

„Kommst du mit?"
Überrascht hob ich meinen Blick. Koray war schon fertig mit Tanken. War ich so abgelenkt und in Gedanken?
„Ja?"
Mein Antwort war eher eine Frage, aber er nahm es hin und lief in die Tankstelle.

Im Laden war nicht viel los, wir waren das einzige Auto was tanket, die anderen standen an einem Motel oder es waren nur welche die kurz Pause machten.

Koray ging direkt auf die Theke zu.
„Einmal die zwei und Ayla willst du was zum knabbern?"
„Ja!"
„Such dir was aus."
Ich tat wie befohlen und suchte mir ein Packung Chips und drei snikers aus.

Schnell bezahlte Koray, so das ich mich auf dem Weg zum Auto machen wollte, doch Er stoppt.
„Hey, geh du schon mal vor. Ich geh kurz aufs Klo."
Ich nickte und er verschwand.

Plötzlich viel mir ein komisches rechteckiges Kästchen auf was in einem Regal hing.
Was ist das?
Interessiert Test ich näher und musterte es.
Da war ja sogar ein Einhorn drauf, vielleicht ist es ein Spielzeug.

Gerade als meine Finger es berührten ertönte eine Stimme „Na kleine willst du Spaß mit deinem Freund haben?"
Verwirrt hob ich den Blick und sah den Verkäufer an.
Was meinte der den?
Er deutet auf die Verpackung.
„Die sind gut, aber die hier sind besser! Mit Popcorn Geschmack."

Er hielt mir eine andere Schachtel hin und wie vom Blitz getroffen kam mir die Erkenntnis.
„Oh Gott nein!"
Überrascht hob der Verkäufer eine Augenbraue „Nicht dein Geschmack?"
„Nein! Ja! Ich... Ich gehe jetzt besser."

Schnell lief ich zur Tür, als ich ihn noch hinterher rufen hörte „Wir haben auch noch normale Kondome!"
Wie peinlich!
Warum ist den auch ein blödes Einhorn auf einer Kondom Verpackung?!

Ich ließ mich im Auto fallen und schmiss die Süßigkeiten nach hinten zu unserem Vater der schon schlief. Ich stellte mir den Sitze ein und dann durfte die Fahrt auch schon weiter gehen. Nur noch 4 einhalb Stunden fahrt. Das kann ja was werden.
Und morgen dürfen wir dann auch schon in die neue Schule.

Hauptsache da laufen nicht so idioten wie bei mir in der Schule herum.
Das Gut ist ich habe Koray dabei und wie er immer sagt wenn was ist soll ich Bescheid sagen.
„Können wir?"
Ich sah zu Koray rüber und nickte.
„Nur noch viereinhalb stunden!"
Koray jubelte gespielt „Jay!!!"
Damit lockerte er die Stimmung wieder und ich vergaß den peinlichen Vorfall von eben.



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1045 Wörter

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