Meinungsverschiedenheiten

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Atemlos lösten wir uns von einander. Jake strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr und sah mir in die Augen.

Jake: "Das wollte ich schon so lange tun"

Dann lächelte er mich an und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
Ich erwiderte sein Lächeln verlegen. Kaum zu glauben, dass das hier gerade wirklich passierte. Wir hatten uns heute zum ersten Mal persönlich gesehen, aber es fühlte sich einfach richtig an.

"Glaub mir, mir geht es genauso. Ich hatte allerdings nicht erwartet, dass es so schnell dazu kommen würde"

Jake zog mich vorsichtig von sich und ich landete neben ihm auf dem Bett.

Jake: "Du solltest ein wenig schlafen, Tasha. Es war ein sehr anstrengender Tag"

Ich nickte und rieb mir die Augen, ich war wirklich sehr erschöpft und mit Jake an meiner Seite würde ich vielleicht endlich ein wenig zur Ruhe kommen können.
Jake stand auf. Verständnislos sah ich ihn an, doch er zog lediglich seinen Hoodie, Jeans und Schuhe aus und legte sich dann mit Boxershorts und T-Shirt bekleidet zu mir unter die Decke. Dann breitete er seine Arme aus und ich legte mich an seine Brust. Er begann meinen Rücken auf und ab zu streicheln.

"Ich weiß wirklich nicht, wie lange ich das alles noch ertrage, Jake"

Jake: "Ich weiß. Hätte ich von Anfang an gewusst, wie ernst die Sache werden würde, hätte ich dich niemals so sehr hineingezogen. Ich kann verstehen, wenn du nichts mehr mit alledem zu tun haben möchtest"

Ich schüttelte den Kopf.

"Nein Jake, sei nicht albern. Wir müssen Hannah und Richy finden. Und außerdem bin ich zu sehr in die Sache verwickelt. Er hat es auf mich abgesehen und ich bezweifle, dass er es dabei belassen würde, wenn ich aussteige"

Jake seufzte.

"Es ist schon okay. Solange ich dich an meiner Seite habe, werde ich das schon durchstehen"

Er zog mich enger an sich.

Jake: "Ich möchte dich beschützen.."

"Das tust du bereits, Jake. Mach dir bitte keine Vorwürfe. Ich habe mich selber in diese Lage gebracht. Und ich muss weiter machen. Ich muss die Anderen beschützen und ihn aufhalten"

Er gab mir einen leichten Kuss auf mein Haar.

Jake: "Du solltest jetzt wirklich schlafen. Wir reden morgen weiter"

Ich nickte an seiner Brust und versuchte mich auf seine Atemzüge zu konzentrieren. Irgendwann war ich eingeschlafen.

In der Nacht war ich einmal aus einem Albtraum hochgeschreckt. Mein Herz raste und benommen sah ich mich um. Jake schlief neben mir tief und fest. Sein Anblick beruhigte mich und ich war erleichtert, dass er auch mal ein wenig Schlaf abbekam, schließlich wusste ich, dass Schlafmangel bei ihm an auf der Tagesordnung stand.
Ich kuschelte mich wieder an ihn und schlief erneut ein.

Als ich am Morgen aufwachte, spürte ich Jakes Arme um meinen Körper. Ich schlug die Augen auf und sah, dass er bereits wach war. Er sah ziemlich niedergeschlagen aus, aber immerhin waren die Schatten unter seinen Augen ein wenig verblasst. Besorgt sah ich ihn an.

"Ist alles in Ordnung, Jake?"

Er bemühte sich sehr um ein Lächeln, aber ich durchschaut ihn. Irgendetwas schien ihn zu bedrückend und er wollte mir nicht sagen, was es war.

Jake: "Wir sollten uns überlegen, wie es weiter gehen soll. Ich halte es für keine gute Idee, wenn du alleine hier im Motel bleibst. Er weiß wahrscheinlich, dass du hier bist. Er könnte jederzeit hier auftauchen"

A Duskwood Story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt