FeroxVerschlafen reibe ich mir durchs Gesicht und ziehe mir schnell ein Hemd über den Kopf.
Vincent ist gestern erst spät wieder ins Zimmer gekommen und das auch nicht mehr ganz nüchtern.Trotzdem hatte er ein breites Grinsen im Gesicht und ich musste mir ein Kommentar verkneifen. Denn ich weiß ziemlich gut, dass das mein Verdienst war.
Irgendwie ist es lustig, dass Vincent ein bisschen in mich verknallt ist, aber es nicht weiß.
Dieser schläft übrigens noch, aber kein Wunder es ist auch erst kurz nach sechs. Ich bin nun mal ein Frühaufsteher, einfach weil ich schlafen als ziemlich überbewertet ansehe. Und wenn ich schlafe dann auch lieber tagsüber, ich bin voll der Nachtmensch.
Ich werfe noch ein kurzen Blick auf den Rotschopf, bevor ich unsere Suite verlasse.
Im Gegensatz zu den letzten Tagen, herrscht nun reges Treiben in den Gängen und überall, wo gerade Platz ist. Himmel, was ist jetzt schon wieder los?Ich dränge mich auf unerklärliche Weise durch die vielen Angestellten hindurch und schaffe es bis in das Esszimmer unserer Etage. Allerdings finde ich hier außer einen trostlos, leeren Tisch nichts vor. Nur meine Schwester sitzt an einem Tischende und trommelt gelangweilt auf das dunkle Eichenholz.
„Was bist du denn so früh wach, Schwesterchen?", frage ich necken und geselle mich zu ihr. Sie gähnt jedoch nur und stützt den Kopf auf ihre Hand. Rayas Augen sind kurz davor zu zufallen, also ist sie wohl nicht freiwillig aus ihrem heiligen Ort gekrochen. „Mum hat mich geweckt, wir müssen irgendwas vorbereiten. Bestimmt, wird es noch heute Abend eine Ankündigung geben. Und unsere Eltern freuen sich schon viel zu sehr darauf."
Sofort versteift sich meine Haltung. „Fuck, das kann nichts gutes bedeuten", murmle ich und spüre wie sich ein tonnenschweres Gewicht auf meine Schultern legt.
„Was kann nichts gutes bedeuten?", fragt Cameron, als er den Saal betritt und sieht für meinen Geschmack viel zu gut gelaunt. Allerdings verrät mir das auch direkt wo mein bester Freund gestern war. Nur einer kann Cam so zum strahlen bringen und das ist Charlie. Auch wenn er sich das selbst noch nicht so ganz eingestehen kann.
„Das unsere Eltern für heute Abend eine Ankündigung geplant haben", ich lasse mich an dem Tisch nieder und lege meinen Kopf murrend auf ihm ab. Als ich ihn wieder hebe, sehe ich, dass Cams Mundwinkel mindestens zweit Meter nach unten gesunken sind. Ich kann förmlich sehen wie er mit sich hadert.
Ich seufze leise. Doch als ich was sagen will, kommt mir meine Schwester zuvor. „Es ist nicht deine Schuld, Cam. Vergiss das nicht." Rays lächelt ihn aufmunternd an, was Cameron zaghaft erwidert. „Ich weiß. Es ist nur ein scheiß Gefühl. Als wäre ich ein Verräter."
„Die einzigen Verräter hier sind unsere Eltern", ertönt es genervt von der Tür. Jack gefolgt von Rick betritt den Raum. „Besonders, weil sie mich mit diesem Biest in ein Zimmer gesteckt haben", er deutet auf Vincents Bruder. Dieser stemmt sich anschließend an Jacks Schulter ein Stück hoch und flüstert ihm etwas ins Ohr.
Nach den roten Wangen meines Bruders zu urteilen etwas, was nicht für unsere Ohren bestimmt ist. Ich schüttle schmunzelnd den Kopf, wobei mir eine Liste ins Auge fällt.
Stirnrunzelnd nehme ich sie an mich und studiere sie mit finsterer Miene.
„Eine Liste von unseren Eltern und Vincents und Ricks. Jeder von uns hat eine Aufgabe zugeteilt bekommen, für die Live-Übertragung heute Abend."Der Saal füllt sich schlagartig mit lautem Murren. Ohne Notiz davon zunehmen, auch wenn ich selber nicht vor Freude in die Luft springe.
„Jack und Rick sollen sich um die Gästeliste kümmern. Also die letzten wichtigen Leute anrufen, die Anzahl der Gäste an die Küche weiterleiten etc. Raya du sollst uns allen etwas passendes zum anziehen raussuchen. Und ich soll mit Vincent ein Song für heute Abend einstudieren."

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Sail Into My Arms
Teen Fiction"Te quiero.." „Je t'aime.." Liebe ist eine Bitch. Davon ist Vincent Oceánt überzeugt. Denn er landet nicht nur gezwungenermaßen auf einem Schiff mitten in Spanien und lernt dort eine ebenso reiche Familie kennen wie seine eigene. Nein, er trifft au...