Chapter Thirteen

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Vincent

Dunkle Grimassen schweben vor meinen Augen. Dann werde ich plötzlich mitgerissen, Nägel krallen sich in meine Arme und ich versuche mich loszureißen.

Aber es bringt nichts. Wir gehen immer weiter und es wird immer dunkler, je weiter ich mich von dieser Lichtquelle hinter mir entferne. Was machen die verdammt noch mal mit mir? Ich kann spüren wie etwas um meine Hände gewickelt wird, aber egal wie sehr ich es versuche, ich kann einfach nichts erkennen.

Nur ein Gemisch aus hell und dunkel.

Dann spüre ich die spitzen Nägel  an meinem Schlüsselbein, mein Kopf wird schmerzhaft nach oben gedrückt. Schmale Finger wandern weiter bis-

Ein stechender Schmerz durchfährt mein Rücken, als ich schwach die Augen öffne. Blind taste ich unter mir nach dem kantigen Gegenstand und ziehe mein Handy hervor. Verwirrt schalte ich es an, aber schließe reflexartig wieder die Augen, bevor ich die Helligkeit herunter stelle.

16: 13 Uhr.

Geschockt setze ich mich auf, wie lange kann ein Mensch bitte schlafen?

Ich bin zwar schon immer jemand gewesen der lange schläft und bin auch überhaupt kein Morgenmensch, aber das übertrifft echt alles. Ich atme kurz durch, nachdem dann der kurze Schock nachgelassen hat, machen sich, wie soll es auch anders sein, Kopfschmerzen in mir breit.

Fuck.

Schon nach fünf Minuten, einfach der schlimmste Tag auf diesem gottverdammten Boot. Ich hasse Kopfschmerzen nämlich, aus tiefster Seele. Sie sind ohne Grund da, gehen selten weg, wenn man Wasser trinkt und Schmerztabletten machen alles nur noch schlimmer.

Naja und dann eskaliert alles natürlich, wenn man plötzlich noch weitere Symptome halluziniert und sie, wie man es eben so macht, googelt.

Helfen tut dir das letztendlich dann auch nichts, weil Google gerne mal behauptet, dass du eigentlich schon längst tot sein solltest. Aber ehrlich gesagt fühle ich mich gerade wirklich tot.

Ja, ich hasse Kopfschmerzen, aber es ist nicht nur das. Alles tut weh. Meine Gliedmaßen fühlen sich seltsam schwer und taub an und mir ist kalt, also wirklich arschkalt. Zitternd schlüpfe ich unter der Decke hervor, was es zehnfach so schlimm macht.

Erst als ich es mal geschafft habe, mich auf die Bettkante zu setzten, mache ich mir die Mühe mich umzusehen. Es sollte mich wahrscheinlich gar nicht mehr überraschen, dass ich nicht die leiseste Ahnung habe wo ich bin.

Geil, man!

Ein humorloses Lachen entkommt meiner Kehle, aber es gleicht ehrlich gesagt eher einem Krächzen. Was ist gestern bitte passiert, dass ich heute so krass am Arsch bin? Ich weiß nur noch, dass ich gestern gesoffen habe bis zum umfallen.

Danach ist alles schwarz. Ich weiß gar nichts mehr. Nur dieser blöde Traum. Ich hoffe zumindest,...dass es nur ein Traum war.

Als ich mich weiter in dem kleinen Raum umsehe, kann ich Poster an den Wänden erkennen und besonders die vielen technischen Sachen sind auffällig. Ebenso wie die große Musikanlage, die ich schon allein beim ansehen vergöttere.

Mein Blick wandert zu dem kleinen Fenster neben ihr und ich beruhige mich ein wenig.
Zumindest bin ich noch auf dem Schiff. Also nicht vollkommen verloren. Ich will gar nicht wissen wie ich hier gelandet bin, sondern einfach nur weg von hier.

Für ein Moment ignoriere ich meine Schmerzen und stehe mit wackligen Beinen auf. Ganz, ganz schlechte Idee. Ein Wirbel erfasst mein Kopf und ich schwanke gefährlich zur Seite. Die Kraft in in mein Beinen lässt nach, während ich nach einer möglichen Stütze suche.

Sail Into My Arms Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt