Chapter Five

55 7 22
                                    

Vincent

Ich muss ehrlich sein, ich habe es mir auf diesem Schiff schlimmer vorgestellt, als es ist. Eigentlich habe ich mich sogar relativ gut eingelebt.

Mit Raya und Ferox verstehe ich mich mehr oder weniger gut und sowieso ist alles ziemlich ruhig und ausgeglichen. Auch zwischen Jack und Rick, obwohl seine Flirtversuche nicht nachgelassen haben. Sogar bei unseren Eltern ist alles still.

Allerdings bereitet dieser Fakt uns allen Sorgen. Ihr wisst schon, wie die Ruhe vor dem Sturm eben.

Es ist mitten in der Nacht und ich starre, die Arme hinterm Kopf verschränkt, durch das Dachfenster zu den Sternen hinauf. Das miese Gefühl in meiner Magengegend will einfach nicht verschwinden.

Es ist verdammt hartnäckig und macht mir höllisch Angst. Doch so ist es schon immer gewesen. Ricks und mein Leben ist so sicher wie Jackson vor meinem Bruder. Also überhaupt nicht.

Mein Kiefer knackt, als ich die Zähne aufeinander beiße und mich aufsetze.
Gerade will ich mich auf die Seite legen, als mein Handy vibriert.

1 neue Message von RoxyJems

Sofort bin ich wieder hellwach. Lächelnd schnappe ich mir mein Handy und öffne Insta.

RJ to Vincent:

Hey! Bist du noch wach?

Vince to RJ:

Ja, kann nicht schlafen. Und warum ist der berühmte DJ noch so spät nachts wach?

RJ to Vincent

Ich habe jetzt ein Auftritt, also bin ich gleich wieder live. Vielleicht willst du ja wieder dabei sein ;)

Ich lächle und schreibe, dass ich nie ein Live-Video verpassen würde und kaum habe ich das geschrieben, bekomme ich die Benachrichtigung.

Sofort schalte ich mich dazu und sehe wie der DJ auf die Bühne gejoggt kommt. Seine Wolfsmaske glänzt in Silber, genau wie der Rest seiner Kleidung.

Lichter tanzen auf seinem Körper und erhellen meine Stimmung. Bevor er mit seiner Musik startet, redet er.
Das macht er selten und damit überrascht er nicht nur mich.

"Bevor wir starten, möchte ich heute zu Ehren von jemanden spielen. Ich glaube der kann die Aufmunterung ziemlich gut gebrauchen" , spricht Roxy in sein Mikro, aber ich bin mir sehr sicher, dass es nicht seine wahre Stimme ist. "Diesen Auftritt widme ich meinem vermutlich größten Fan V."

Ich halte den Atem an, als er genau in die Kamera schaut und mir durch diese zu zwinkert.

What the-

Wärme steigt mir in die Wangen und ich muss mich echt zusammen reißen nicht wie so ein verknalltes Schulkind herumzuhüpfen. Aber wahrscheinlich bin ich genau das. Verknallt. Jetzt nicht ernsthaft, aber irgendetwas ist da. Mit geschlossenen Augen wippe ich mit dem Kopf und summe leise die Melodie mit.

Trampelnde Geräusche vor meinem Zimmer holen mich aus meinen Gedanken. Kaum ein paar Sekunden später kommt Rick in Ferox' und mein Zimmer gestürmt, Jack wie ein Hund an der Hand. Der Platinblonde sieht halb genervt halb gequält aus, scheint sich aber sonst auch nicht wirklich aus Ricks Griff befreien wollen.

Und das wundert mich fast noch mehr, als dass die beiden mitten in der Nacht in meine Zimmer stürmen. Besonders wo Jackson doch förmlich gefaucht hat, wenn Rick ihm, in den ersten Tagen zu Nah kam.

Auffordernd sehe ich die beiden ein und rutsche vom Bett herunter. Als hätte ich ein Knopf gedrückt, sprudelt es nur so aus Rick heraus. „Du wirst es nicht glauben, Vince! Aber dein DJ-Lover ist hier! Hier auf diesem Schiff, an der deiner Stelle würde ich mir flott was überziehen und deine Hüften schwingen lassen!"

Sail Into My Arms Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt