VincentFerox stehen lassen ist derzeit so ziemlich meine Lieblingsbeschäftigung.
Dabei mache ich es nichtmal absichtlich. Es ist nur so verdammt verlockend ihn zu verführen. In die goldenen Abgründe seiner Augen zu fallen, ist mit Abstand, das Leichtsinnigste und Beste, was ich jemals gemacht habe. Ich wäre verdammt würde ich nicht jede, quälende Sekunde davon ausnutzen. Selbst wenn wir viel zu oft nicht zu Ende bringen, was wir anfangen.
Aber zu meiner Verteidigung, dann hätten wir diese Party wirklich komplett verpasst.
„Vincent, hey", schreit jemand durch den Saal und ich recke den Kopf ein Stück. Etwas weiter hinten im Saal, in der Nähe von der Bar, entdecke ich Marc, der mir wild zuwinkt. Das sein Drink dabei gefährlich schwankt, scheint ihn nicht die Bohne zu interessieren. Ich schmunzle und winke zurück. Der junge Spanier hat wirklich Potenzial einem ans Herz zu wachsen.
Zwar war er mir zu Beginn mehr als nur ungeheuer, doch seit Gabriel irgendwie eine Rolle spielt, scheint meine Eifersucht sich wieder in den Griff zu kriegen.
„Hey, Leute", begrüße ich nicht nur Marc, sondern auch Raya und Gideon. Mein Bruder, der ebenfalls hier ist, befindet sich auf der Tanzfläche. Natürlich mit Jackson, der sich im Gegensatz zu Rick nicht wirklich wohl fühlen zu scheint. Könnte man zumindest denken so sehr wie er sich an ihm festkrallt.
Marc lächelt und stößt mir zu Begrüßung freundschaftlich gegen die Schulter. Raya dagegen küsst mich kurz auf die Wange und Gideon hält sich generell eher im Hintergrund, nickt mir aber dennoch subtil zu.
Schließlich sind er und Raya nicht offiziell zusammen.Eigentlich mag ich Gideon, aber ich komme nicht drumherum ihn in einem anderen Licht zu betrachten, nachdem ich seinen Bruder kennengelernt habe. Dort wo Gideon bodenständig zu sein scheint, ist Gabriel komplett hitzköpfig. Und im Gegensatz zu Gideon, kann Gabriel seine Gefühle nur schwer zurückhalten.
Denn dafür war der seelische Schmerz des kranken Mannes viel zu sichtbar, als ich Gideon zur Sprache gebracht habe. Ich ziehe keine voreiligen Schlüsse, Gideon ist nicht gezwungenermaßen ein schlechter Bruder. Aber allein, dass er nicht wenigstens kurz bei Gabriel aufgetaucht ist, spricht auch nicht gerade für ihn.
„Wie geht es Gabriel?", fragt mich Marc und ich beobachte wie Raya's Freund bei der Frage zusammenzuckt. Ich runzle die Stirn, sehe jetzt aber Marc an. „Er ruht sich aus, ich habe ihm vorhin Tee gemacht und zwei Wärmflaschen, damit er den Infekt schnell ausschwitzt." Marc nickt, doch scheint nicht besonders zufrieden zu sein. „Was ziehst du denn für ein langes Gesicht? Mach' dir keine Sorgen, dein Schatz erholt sich schon noch." Der Dunkelhaarige verdreht die Augen, doch schmunzelt kurz.
„Es ist nur", fängt er an. „Ich habe seine Nummer gar nicht."Ich lache leise. „Marc, ernsthaft?", frage ich ungläubig. „Du willst mir sagen su traust dich diesen Zwerg nicht zu fragen, ob du seine Nummer haben darfst, aber kannst durchgehend mit meinem Freund flirten?" Der letzte Teil klingt aggressiver als beabsichtigt, doch Marc scheint es mir nicht übel zu nehmen. Er grinst nämlich breit. „Jeder hat seine Schwächen", erwidert er nur schulterzuckend. „Mhm, und deine ist dann also Gabriel oder wie?", hake ich nach. Marc stöhnt genervt. „Das meinte ich doch gar nicht. Er ist ganz cool, vielleicht ein wenig anstrengend. Aber nur weil ich ihn mag, heißt das nicht, dass ich ihn auf diese Weise mag."
Amüsiert lege ich Marc ein Arm um die Schulter. „Das werden wir noch sehen, mein Guter", lache ich und werfe ein Blick in Gideon's Richtung, der Marc und mich schon genau beobachtet. „Alles gut?", frage ich und ziehe eine Augenbraue nach oben.
Gideon nickt langsam, doch sein Gesichtsausdruck passt nicht ansatzweise zu seiner Geste. „Es ist nur..., ich sollte dich wohl oder übel vor meinem Bruder warnen", sagt er schließlich und tritt auf uns zu.
Ich muss Marc gar nicht ansehen, um zu wissen, dass sein Blick sich verfinstert.
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Sail Into My Arms
Genç Kurgu"Te quiero.." „Je t'aime.." Liebe ist eine Bitch. Davon ist Vincent Oceánt überzeugt. Denn er landet nicht nur gezwungenermaßen auf einem Schiff mitten in Spanien und lernt dort eine ebenso reiche Familie kennen wie seine eigene. Nein, er trifft au...