Chapter Thirty-Seven

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Vincent

„Ich denke ich brauche nur mich für eine Weile."

Der kühle Sand unter meinen Füßen fühlt sich so beständig an wie meine Worte. Nur mein Herzrasen hallt mir in den Ohren wider.

Ich beiße mir auf die Lippe, während ich dabei zusehe wie die Wellen sich vom Strand zurückziehen.
Genauso wie Ferox sich deutlich spürbar wieder von mir zurückzieht.

Auch in der Dusche habe ich es schon gemerkt. Nur war ich in dem Moment, derjenige der sich entfernt hat.

Meine Augen huschen zu Ferox. Seine dunklen Augen sind starr auf den Horizont gerichtet. „Um mich kennenzulernen. Ich habe keine Ahnung wer ich bin, ohne all' das hier. Ohne-"
„Ohne mich", unterbricht mich Ferox leise und ich halte die verdammte Luft an. Die zwei Worte klingen...niedergeschlagen.
Gleichzeitig aber auch...verständnisvoll.

„Ich brauche Antworten auf meine Fragen, Ferox", fahre ich seltsam gestärkt fort und mustere meinen Freund vorsichtig von der Seite. „Welche Fragen?", seufzt er und schließt kurz die Augen.
„Bin ich die beste Version von mir, die ich sein kann?" Ich zucke hilflos mit den Schultern.

Ferox lacht rau und ich schmelze bei dem Geräusch dahin.
„Noch besser kann ich dich mir gar nicht vorstellen, Vin." Er wendet sich mir zu und sieht mich an. Die Trauer in seinem Dasein, verankert sich in meiner Brust. Es ist so viel schlimmer als die vorherige Wut. Sogar schlimmer als der Hass.
„Die Antworten will ich mir selber geben können."

„Ich weiß."

Vincent Océant.

„Ich hasse meinen Namen", flüstere ich.

„Ich weiß."

Meine Sicht verschwimmt.

„Ich liebe dich."

„Ich weiß."

Meine Stimme bricht.

„Aber ich muss gehen."

„Ich weiß."

Meine Tränen fallen.
Ferox fängt sie auf.

Seine Hände liegen warm an meinen Wangen. Ich kralle meine Finger in seinen Rücken.
„Es bricht mir trotzdem das Herz", haucht er warm an meiner Stirn. Und die Tränen sind nicht mehr nur meine.

Mit seinem Körper an meinem, kann mir der Wind nichts anhaben, der sich um uns aufbauscht.
Die Kälte kann mir die Wärme nicht nehmen.
Ferox kann mir meine Freiheit nicht nehmen.
Und ich kann mir Ferox nicht nehmen.

„Was wird aus uns?", fragt Ferox nach einer stillen Ewigkeit. Ich atme lange aus und ziehe ihn noch enger an mich. „Ich weiß es nicht", erwidere ich angsterfüllt. „Vorausgesetzt es gibt ein ‚Uns'." Panik flammt auf und ich löse mich abrupt von Ferox, um ihn anzusehen.

Er verschränkt schützend die Arme vor der Brust.

"Wenn du wirklich denkst, dass ich mich von dir trenne, dann kannst du das getrost vergessen."

Ferox sieht mich zweifelnd an. Mein Magen fühlt sich auf einmal unfassbar schwer an. „Außer..", ich räuspere ich mich. „Außer du willst es."

Er lacht trocken, aber es hört sich in erster Linie gebrochen an. „Wollen tue ich nur eins, Vincent. Dich." In wenigen Millisekunde ist Ferox bei mir. Raue Hände umfangen mein Gesicht und Lippen verbinden sich mit meinen.
Er küsst mich sanft. Ich erwidere verzweifelt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 16 ⏰

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