Vincent
"Du warst was?", Rick grinst mich an, aber ich wende mich geheimnisvoll ab und gehe weiter in Richtung Poolbereich. Die hastigen Schritte hinter mir, bringen mich unweigerlich zum lächeln. Es war so klar, dass mein Bruder ausrasten würde vor Freude.
„Vinceeeeent?", nörgelt er weiter, als ich nichts mehr zu dem Gesprächsthema sage, aber ich werfe ihm nur ein unschuldigen Blick zu. „Jetzt sag schon, du Arsch, ist jetzt irgendwas zwischen euch passiert, oder nicht?" Aber ich ignoriere ihn nur und betrete, er dicht auf meinen Fersen, die erhitzten Räumlichkeiten.
Ich lege meine Sachen absichtlich langsam ab, um Rick noch ein kleines bisschen zu provozieren und will anschließend in Richtung Whirlpool gehen. Allerdings stellt sich mein kleiner Bruder mir in den Weg und verschränkt die Arme vor der Brust.
„Nein, du redest jetzt mit mir, Vince", fordert er und funkelt mich an, aber da ist auch noch etwas anderes. Etwas trauriges. „Ich dachte...wir sagen einander alles." Er sieht mich unsicher an und kommt mir viel kleiner vor als er eigentlich ist, schließlich ist er fast so groß wie ich.
Rick ist in den letzten Tagen öfter so, weniger humorvoll, aber viel unsicherer und ich hasse es. Er zieht sich zurück, nicht nur wegen der Hochzeit, sondern auch wegen Jackson. Der Junge ist ihm ans Herz gewachsen und das passt ihm offensichtlich überhaupt nicht.
Ich lege meine Hände an seine Wangen und ich lächle sanft. „Tuen wir auch, ich will dich doch nur ärgern, kleiner Bruder." Bevor er darauf allerdings antworten kann, hebe ich ihn in eine flüssigen Bewegung hoch und werfe ihn in den weitläufigen Pool. Prustend taucht Rick auf, gerade als ich ihm hinterher springe. „Wofür war das denn jetzt?", mault er und schenkt mir ein tödlichen Blick.
„Naja, du sahst so aus als konntest du ne Abkühlung gebrauchen", lache ich und paddle ein wenig. Mein Bruder seufzt jedoch nur und versucht vergeblich wieder seine Haare zurichten. „Dafür, dass du meine Frisur ruiniert hast, musst du mir jetzt jedes Detail von Gestern erzählen." Mit einem erwartungsvollen Blick setzt er sich auf eine steinerne Bank im Wasser und schaltet den Sprudelmodus an.
„Okay, wo fange ich an?", ächze ich, als ich mich neben ihn fallen lasse und denke ein Moment nach. „Also eigentlich hat alles damit angefangen, dass ich auf mysteriöse Weise, dank Roxy's Bodyguard bei diesem gelandet bin und da vermutlich auch die ganze Nacht durchgeschlafen habe. Am nächsten Morgen oder eher Abend kam eins zu anderen und ich hatte plötzlich eine Verabredung mit Roxy, dann-"
„Warte, er hat dich einfach so gefragt?", unterbricht er mich grinsend und ich nicke mindestens genauso breit grinsend. „Um Mitternacht haben wir uns schließlich auf dem Deck getroffen, ich habe zwar keine Ahnung wie er das organisiert hat, aber in dem Moment hatte ich ganz andere Sorgen-." Ein genervtes Stöhnen unterbricht meine Erzählung und ich hebe fragend ein Braue.
Rick erwidert mein Blick erbarmungslos. „Mal zum mitschreiben, Bruderherz. Du redest hier mit einem 15-Jährigen dauergeilen Teenager und nicht deinem besten Freund oder Freundin, also komm mal zum spannenden Teil." Ich lache kopfschüttelnd, so gefällt er mir schon viel besser.
"Okay, verstanden. Nach dem Essen und ein bisschen Sterne schauen, haben wir geredet. Und irgendwie habe ich mich dann einfach an ihn gekuschelt und ich habe ihm von meinem Tattoo erzählt. Im nächsten Augenblick sollte ich dann die Augen schließlich... und dann hat er mich geküsst. Es war....überraschend, ehrlich gesagt."
"Schlecht überraschend oder gut?", fragt mein Bruder neugierig und ich schließe die Augen, während ich an gestern zurück denke.
Der Kuss war anders. Ein vollkommen anderes Universum. Und ich würde vieles darum geben es nochmal zu erkunden.
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Sail Into My Arms
Teen Fiction"Te quiero.." „Je t'aime.." Liebe ist eine Bitch. Davon ist Vincent Oceánt überzeugt. Denn er landet nicht nur gezwungenermaßen auf einem Schiff mitten in Spanien und lernt dort eine ebenso reiche Familie kennen wie seine eigene. Nein, er trifft au...