„Müssen wir wirklich?", flüstert Will.
Fünf Jahre sind seit ihrer ersten Begegnung vergangen, und Ethan übernachtet bei Will zu Hause. Wills Vater hält große Stücke auf Ethan, weil er hofft, dass dessen Begeisterung für die Armee auf seinen Sohn abfärbt. Aber das ändert nichts daran, dass die beiden Jungen Kopf und Kragen riskieren, wenn rauskommt, dass sie mitten in der Nacht nicht in ihren Betten sind.
Will reißt ein Streichholz an, lässt es einen Augenblick hell aufflammen, dann zündet er die Kerze damit an, die mitten auf dem Tisch steht.
„Es war doch deine Idee", sagt Ethan, der William gegenübersitzt und die Nadel über die Flamme hält, um sie zu sterilisieren. „Aber wenn du zu feige bist ..."
„Ach, halt die Klappe. Und jetzt los - je schneller wir's hinter uns bringen, desto besser", antwortet Will grinsend.
Beide starren einen Augenblick in die Flamme, die um die Nadel herumtanzt, dann schiebt Ethan die Kerze sachte weg. Er schaut seinen besten Freund an, eine stumme Frage in seinem Blick.
Will, der kreidebleich geworden ist, reicht Ethan seine rechte Hand und nickt. „Jetzt mach schon."
Ethan hält Wills rechte Hand in seiner linken. Er sticht die Nadel in Wills Daumen.
„Aua!", schreit Will, Ethan wirft einen raschen Blick zur Tür, und Will presst schnell seine Hand auf den Mund und beißt sich auf die Lippen.
„Autsch", wispert er etwas leiser, während er zuschaut, wie das Blut langsam aus dem Nadelstich hervorquillt.
„Und jetzt du bei mir", murmelt Ethan. Er reicht seinem Freund die Nadel und hält ihm die rechte Hand hin. Will nimmt die Nadel in seine linke Hand und wiederholt die Prozedur an Ethans Daumen. Ethan verzieht keine Miene.
„Und jetzt", sagt Ethan und krempelt seine Ärmel auf, „jetzt nimm meine Hand."
Will drückt seine flache Hand auf Ethans Handfläche, und dann legen die beiden Jungen ihre Daumen aneinander, damit ihr Blut sich vermischen kann.
Will blickt auf, und Ethan lächelt. Will lächelt zurück.
„ Blutsbrüder", sagt Ethan. Er hält Wills Hand immer noch fest in seiner.
„Blutsbrüder", wiederholt Will und ist so glücklich wie noch nie in seinem Leben. Mit einem Freund wie Ethan kann ihm nichts mehr passieren.
DU LIEST GERADE
Everything is possible - Verliebt in meinen Erzfeind
RomanceJennifer liebt es zu Schauspielern. Sie hat die Haupttrolle Julia bekommen in Romeo und Julia. Es könnte eigentlich gar nicht besser sein. Ein Traum wird wahr. Wenn es da nicht den Hacken gäbe, das ihr Erzfeind Christopher den Romeo spielt. Das alle...