28 Kapitel - Jahr 1989

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„Das war's dann wohl?"

Will schaut von seiner gepackten Tasche auf und sieht Ethan in der Tür stehen. Ihre Blicke begegnen sich, dann sehen sie schnell weg.

„Und jetzt ist es kein Spiel mehr", sagt Will und räuspert sich. „Wir sind keine kleinen Jungen mehr. Es gibt kein Zurück. Wir gehen zur Armee"

Ethan nickt. „Das Einzige, wovon ich je geträumt habe. Das ist meine Chance. Das und nichts anderes. Noch eine Nacht, dann sind wir fort."

„Und mein Dad ist stolz auf mich. Endlich hab ich ihm mal was recht gemacht", sagt Will. „Und das dürfen wir auf keinen Fall vermasseln."

Ethan grinst.

Will grinst zurück.

„Ich komm später noch zu dir", sagt er.

„Mum gibt ein großes Abendessen. Wo bist du so gegen neun?"

Ethans Lächeln wird plötzlich schüchtern, er reibt sich den Nacken und weicht Wills Blick aus.
Wills Augen werden schmal. „Was ist los, Banner?", sagt er lächelnd. „Was hast du vor heute Abend?"

„Ich geh zu Jess nach Hause ..." Ethan wird rot. „Ich will ihr sagen, was ich für sie fühle."

Will drückt seinem besten Freund die Hand. Er weiß, wieviel das Ethan bedeutet.

„Du willst es ihr sagen? Wow! Na, dann viel Glück, Ethan. Du hast schließlich lange genug im
Stillen geschmachtet. Aber es bleibt doch bei morgen früh?"

„Ja, klar, aber erst muss ich das hier hinter mich bringen. Drück mir die Daumen, dass es gut geht. Sonst weiß ich nicht, was passiert...."

Will sieht die Panik in Ethans Augen.

„Ach was, keine Angst, du kriegst das schon hin. Viel Glück und bis morgen dann."

Ethan blickt sich noch einmal im Zimmer um, dann schaut er seinen Freund an. Keiner von ihnen sagt, was er fühlt, aber das ist auch nicht nötig. Sie wissen, dass sie genau dasselbe
denken.

„Dann bis morgen, Bruder", sagt Ethan.

Er dreht sich um und geht aus dem Zimmer.

„Bis morgen", echot Will, ein Lächeln um die Lippen.

Everything is possible - Verliebt in meinen Erzfeind Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt