„He, Will, kannst du mir mal den Schäler rüberwerfen? Der hier taugt nichts, und wenn wir das nicht alles in zehn Minuten geschafft haben, kommt Sergeant Scream und brüllt uns zusammen, dass uns bestimmt Hören und Sehen vergeht ..."
Will gibt keine Antwort.
„Will?"
Ethan dreht sich von der Spüle zu Will um, der vor sich hinstarrt und in stetigem Rhythmus Karotten schält, ganz in seine eigene Welt versunken.
Ethan beobachtet ihn eine Weile, dann seufzt er.
„Weißt du was? Mein Hund hat gesagt, ihm reicht es, er steigt aus. Er will nach Barbados ziehen und mit einer Ziege namens Geraldine leben. Witzig, oder?"
Wills angestrengtes Gesicht entspannt sich, und er schüttelt leicht den Kopf.
„Was?", murmelt er und blickt verwirrt zu seinem Freund auf.
„Wer ist Geraldine?"
Ethan grinst.
„Jetzt hörst du mir wenigstens zu", sagt er, beugt sich vor und stützt seine Ellbogen auf die Knie.
„Was ist los? Du bist heute schon den ganzen Tag so still."
Will legt seine Karotte und den Schäler weg, dann reibt er sich die Augen. Er sieht aus, als müsse er die Last der ganzen Welt auf seinen Schultern tragen.
Plötzlich merkt Ethan, dass sein Freund zittert, und er runzelt die Stirn.
„Will, was ist passiert?", fragt er erschrocken, und seine Stimme wird ernst.
„Es ist schrecklich hier. Ich könnte genauso gut wieder bei meinem Vater zu Hause sein. Du weißt doch, wie er war...." ,stößt Will hervor und wird rot.
Ethans Gesicht verfinstert sich, und er sieht seinen Freund durchdringend an.
„Hat dich jemand terrorisiert?", fragt er leise.
Will nickt und starrt immer noch auf den Boden.
„Wer?"
„Jack..." , sagt Will mit zitternder Stimme. „Und die anderen Typen im Schlafsaal. Sie machen mich total fertig. Jack hat gesagt, ich soll abhauen. Er droht mir dauernd. Er sagt, dass ich gar nicht hier sein dürfte, dass ich für die anderen nur ein Klotz am Bein bin und dass ich abhauen soll, bevor er mich rausekelt."
Endlich hebt Will den Blick.
„Ich hab Angst", sagt er.
„Ich weiß nicht, was ich tun soll."
Ethan seufzt. Er weiß es auch nicht. Und er weiß nicht, wie er Will helfen soll. Aber Will ist sein Freund, und er hält natürlich zu ihm und versucht ihn aufzumuntern.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll'", fängt er an.
Er schweigt einen Augenblick, starrt auf den Boden, dann redet er weiter.
„Aber mein Dad sagt immer, dass man nie aufgeben darf, wenn es schwierig wird. Ein Banner gibt nie auf, verstehst du? Und wir sind Brüder."
Ethan nimmt Wills zitternde Hand in seine.
„Also bist du auch ein Banner. Mach einfach weiter und kümmere dich nicht um Jack, dann wird es ihm bald zu dumm. Zeig ihm, aus welchem Holz du geschnitzt bist. Hauptsache, du gibst dein Bestes und bringst Medaillen mit nach Hause. Das wird dir helfen."
Will lächelt und schaut auf seine Finger hinunter, die mit Ethans verschränkt sind.
„Wir schaffen das, wir beide", sagt Ethan ernst.
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Everything is possible - Verliebt in meinen Erzfeind
RomansaJennifer liebt es zu Schauspielern. Sie hat die Haupttrolle Julia bekommen in Romeo und Julia. Es könnte eigentlich gar nicht besser sein. Ein Traum wird wahr. Wenn es da nicht den Hacken gäbe, das ihr Erzfeind Christopher den Romeo spielt. Das alle...