Kapitel 32: Du musst dich entscheiden

1.5K 44 14
                                    

Am nächsten Morgen wachte ich nach Keno auf. Er lag neben mir und sah mich an:,,Du bist wunderschön."
Schüchtern lächelte ich ihn an:,,Danke."
Ich stand auf und ging ins Bad, machte mich fertig. Meinem Knöchel ging es zum Glück schon wieder besser, aber ich schonte ihn so gut es ging. Dann kam Keno und ich wartete auf dem Bett.

Die Gedanken fraßen mich schon wieder auf, aber ich verdrängte sie. Als Keno fertig war, gingen wir runter zum Frühstück, wo wir schon von den anderen erwartet wurden. Ich guckte mich wie automatisch nach Milos um und er saß bereits am Tisch, bemerkte mich nicht. Als ich ihn sah, regte sich schon wieder dieses Gefühl was ich die ganze Zeit zu unterdrücken versuchte. Schließlich riss ich meinen Blick los und setzte mich.

Am Tisch durchbohrten mich die neugierigen Blicke meiner besten Freundinnen, aber ich sagte nichts. Was sollte ich denn auch sagen, wenn ich selbst nicht mal wusste was abging? Als wir auf dem Weg in den Unterricht waren und nur noch Nila, Liv und ich zusammen waren, fragte Nila:,,Was ist zwischen euch passiert?"

,,Wir sind nicht zusammen, aber..."
,,Ihr habt wieder gevögelt", lachte Nila. Ich nickte. Liv schüttelte grinsend den Kopf:,,Bitte keine Details."
,,Hey, ich bin mir sicher, dass du dich früher oder später bereit für eine neue Beziehung fühlst", meinte Nila, bevor wir den Klassenraum betraten.

Wir setzten uns hin und warteten. Da betrat Milos mit Adrien den Raum und sofort war meine komplette Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet. Er sah verdammt gut aus, aber er würdigte mich keines Blickes. Dafür bemerkte ich, dass alle Mädels im Raum anfingen zu Kichern und Milos ansabberten.

Meine Hände ballten sich zu Fäusten:,,Pah, guck dir mal die ganzen Mädchen an, wie sie Milos angucken. Wie verzweifelt kann man sein?"
Nila sah mich verwirrt von der Seite an:,,Ja und? Wenn sie so dumm sind, bitte."
Ich schüttelte schnell den Kopf und riss meinen Blick von ihm los:,,Ja, natürlich."
Da kam eine junge Frau rein. Ich schätzte, dass sie gerade mit dem Studium fertig geworden war. Sie hatte lange, braune Haare, trug einen kurzen Rock und eine enge Bluse.

Ein paar Jungs pfiffen ihr nach, auch Milos verfolgte sie mit seinem Blick, aber sie ignorierte sie und stellte ihre Tasche auf dem Pult ab:,,Ich bin Frau Parker und wenn ich auch nur einen von euch erwische, wie er mir auf die Brüste guckt, werfe ich meine Tasche in eure Fress- Gesicht und wenn ihr mich nicht für voll nehmt, werdet ihr mich so richtig kennenlernen, ist das klar? Mädchen dürfen bei mir immer auf Klo gehen, Jungs müssen fragen und jetzt heult nicht Jungs, ihr blutet nicht ein mal im Monat, okay?"

Ein überraschtes, aber auch begeistertes Raunen ging durch die Reihen.
,,Die ist ja mal richtig geil drauf", lachte Nila.
,,Ich glaube, das wird meine neue Lieblingslehrerin", meinte auch Liv. Ich hatte nur mit halbem Ohr zugehört, weil mein Blick sich in Milos brannte, der grinsend mit Adrien tuschelte.

Warum hatte er mich nicht mal für eine Sekunde beachtet? Was war sein Problem? Ist ja nicht so, als wären wir zusammen im Wald verschollen gewesen oder so.
,,Das hübsche, blonde Mädchen in der zweiten Reihe. Bitte wiederhole doch, was ich gesagt habe."
Erschrocken guckte ich nach vorne und Frau Parker sah mich direkt an.

,,Äh, also ich glaube, ähm", stotterte ich.
,,Schon gut. Als ich in deinem Alter war, haben mich attraktive schwarzhaarige Jungs in der letzten Reihe auch mehr interessiert, als der Unterricht."
Mein Gesicht wurde rot, wie eine Tomate und ich rutschte tief in meinen Stuhl. Kurz guckte ich zu Milos und er schaute zu mir.

Sein Gesicht zeigte keine Gefühle, aber als seine Augen meine trafen, war es das Gefühl nach dem ich mich den ganzen Tag gesehnt hatte. Er blinzelte und guckte dann wieder weg, schneller als es mir lieb war. Liv und Nila sahen mich skeptisch von der Seite an. Nila stupste mich mit dem Ellenbogen an und schüttelte fragend den Kopf. Als aber auch ich nur lachend den Kopf schüttelte, folgte sie wieder dem Unterricht.

The BadBoys thingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt