The BadBoys thing

Kapitel 45: Die Wendung

Das tat ich dann auch. Es war der Tag der Party und alle waren schon ziemlich hibbelig vor Freude. Nila und Liv nahmen mich in ihre Mitte als ich ihnen sagte, ich müsse mit ihnen reden. Aufmerksam hörten sie mir zu, als ich jedes Detail von der Begegnung mit Milos erzählte.

,,Also erstmal finde ich es gut, dass du mit uns darüber redest, aber was ich noch besser finde ist, dass du Milos hast stehen lassen", meinte Liv, als ich geendet hatte.
,,Schade, dass du nicht seine Eier getroffen hast", kam es von Nila und wir mussten leicht lachen.
,,Glaubst du ihm denn das, was er gesagt hat?", fragte Liv zaghaft.

,,Naja, wenn ich ehrlich bin schon. Er ist zwar schon immer ein Arsch gewesen, aber ein Lügner war er noch nie."
Nila lachte abwertend:,,Komm schon. Er lügt ständig um seine Flittchen rum zu kriegen."
,,Eben nicht. Er macht von Anfang an reinen Tisch und sagt den Mädchen, dass er nichts festes will. Es interessiert sie nur nicht oder sie bekommen es nicht in ihre hohle Birne."

Liv seufzte:,,Gut, vielleicht ist er dann nicht ein kompletter Arsch, aber er hat dir immernoch nicht gesagt, was du für ihn bist."
,,Ich glaube er hat Angst es sich einzugestehen, warum auch immer", schlussfolgerte ich nachdenklich. Besorgt sah Nila mich an:,,Sollte er dir gestehen, dass er etwas für dich empfindet, dann ändert das doch nichts an deiner Beziehung zu Keno oder?"

Ich hatte gehofft, die Frage würde nicht gestellt werden, aber anlügen wollte ich sie nicht schon wieder:,,Ich, ich weiß es nicht. Ich bin so verwirrt."
Mitfühlend legte Liv ihre Hand auf meinen Rücken:,,Das ist verständlich, aber letztendlich musst du eine endgültige Entscheidung treffen."

Sogar Nila war mitfühlend:,,Ich halte zwar nicht viel von Milos, aber du schon und dann kann er gar nicht so unfassbar scheiße sein. Trotzdem hasse ich ihn und trotzdem ändert das nichts daran, dass Keno und du so perfekt zueinander passen und ich weiß nach wie vor nicht, ob man Milos trauen kann."
,,Ich dachte ich hätte schon eine Entscheidung getroffen, aber anscheinend sagt mein Herz, dass ich das nochmal überdenken sollte."

,,Ach Talita, das tut mir Leid", versuchte Liv mich zu trösten.
,,Ich bringe es aber auch nicht übers Herz mit Keno Schluss zu machen, dafür liebe ich ihn zu sehr."
,,Das musst du auch nicht, solange du nichts tust, womit du ihn betrügst", stellte Nila klar.
,,Ich würde ihn niemals betrügen!"
,,Das wissen wir", kam es von den beiden.

Das Gespräch hatte mir gut getan und diesmal lastete das alles nicht so auf mir, weil meine besten Freundinnen davon wussten. Ich nahm mir vor, mich erstmal nur auf die Party zu freuen und danach würde ich mir weiter den Kopf zerbrechen. Es war schließlich die Abschiedsparty, die musste ich einfach genießen!

~~~◇~~~

Die Gedanken in den Hintergrund geschoben, ging ich ein paar Stunden später aufgeregt durch die Gänge, wollte Liv holen, die bei Tyler im Zimmer war, damit wir uns für die Party fertig machen konnten. Wenn sie mit Tyler zusammen war, vergaß sie nämlich gerne mal die Zeit.

Ich freute mich so sehr auf diese Party, dass ich die Sorgen nicht an mich heran ließ. Ich bog um die Ecke und erschrak heftig. Genau an der Stelle wo gestern Milos mit dem Mädchen stand, standen nun wieder zwei Personen. Jegliche Freude verschwand und ich stand geschockt da. Es fühlte sich so an, als würde ich keinen Boden mehr unter mir haben, als würde mich kein Sauerstoff mehr umgeben.

Samantha stand an der Wand und Keno stand dicht vor ihr. Ihre Lippen waren aufeinander, sie küssten sich. Sie küssten sich. Von der anderen Seite kam Liv gerade und blieb genauso geschockt stehen, wie ich. Keno löste sich von Samantha und sah mindestens genauso geschockt aus, wie ich, als er mich sah. Ich drehte mich um und lief davon.

,,Talita, warte!", schrie Keno, der mir hinterher rannte, aber ich blieb nicht stehen, wurde noch schneller. Ich hörte noch eine Person rennen, wahrscheinlich Liv.
,,Talita!", schrie er wieder und ich hörte, dass er näher kam. Zum Glück war ich da schon an der Tür zum Zimmer, riss sie auf und rannte direkt ins Bad, in dem ich mich dann einschloss.