Kapitel 44: Wette

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Die Wochen flogen so dahin und ich genoss sie in vollen Zügen. Ich war so glücklich, wie lange nicht mehr und das mit Milos rückte in den Hintergrund. Was uns alle aber traurig stimmte, war die Tatsache, dass die Austauschmonate langsam zuende gingen. Es blieben uns nur noch drei Wochen im Internat. In dem Internat, in dem wir so viel erlebt hatten.

Um die Stimmung etwas aufzuheitern, hatte Daven die Idee wieder eine Party im Gemeinschaftsraum steigen zu lassen, quasi als Abschied für alle.
Es waren zwar immer wieder kleinere Partys in dem Gemeinschaftsraum gewesen, aber die meisten davon waren ziemlich langweilig und nichts im Gegensatz zu den Partys, die von Daven organisiert wurden. Deshalb waren alle hellauf begeistert und Daven fing sofort an zu planen.

Schnell sprach sich das wieder in dem ganzen Internat herum und alle wollten kommen. Es würde also eine sehr große Party werden. Am Wochenende sollte sie stattfinden. Das bedeutete, es waren noch fünf Tage. Diese fünf Tage gingen ziemlich ruhig zu. Das Einzige was mich nervte war, dass Samantha immer häufiger und immer mehr zu Keno ging und der es nicht mal schlimm fand.

Trotzdem verbrachten wir ganz viel Zeit zusammen und ich genoss jede Sekunde davon. Ein Tag vor der Party lief ich alleine durch den Gang, wollte zu Kenos Zimmer gehen und war bester Laune. Doch schon als ich um die Ecke bog verpuffte sie augenblicklich, denn was ich sah, brachte mich fast dazu, kotzend wieder zu verschwinden.

Milos drückte ein Mädchen an die Wand und steckte ihr seine Zunge in den Hals, während ihre Hand langsam in seine Hose wanderte.
,,Oh bitte, als hättet ihr keine Zimmer zur Verfügung", zischte ich. Leider wohl etwas zu laut, denn sofort drehten sich die beiden Köpfe zu mir. Milos sah mich nur kühl an und das Mädchen war so erschrocken, dass sie die Hand so schnell aus seiner Hose zog, dass sie sich selbst mit ihr ins Gesicht schlug.

Da konnte ich mir ein Kichern doch nicht unterdrücken:,,Gott, sie werden echt immer dümmer."
,,Bitch, hast du mich gerade dumm genannt?", keuchte das, etwas zu klein getratende Mädchen empört.
,,Ich habe dich gar nichts genannt. Ich habe nur eine Feststellung geäußert", zuckte ich mit den Schultern.
,,Milos, sag was!", quikte die Kleine. Milos verdrehte die Augen:,,Verpiss dich!"

Überraschenderweise war das nicht an mich, sondern an sein Flittchen gerichtet. Diese starrte ihn geschockt an:,,Milos? Ich dachte wir-"
,,Hau ab", knurrte er. Das Mädchen stampfte empört auf, aber ein sehr böser Blick von Milos reichte. Sie rannte an mir vorbei um die Ecke und ich bekam einen Hustenanfall, weil sie eine Tonne Parfum aufgetragen haben musste.

,,Meine Fresse, krieg dich wieder ein", zischte Milos.
,,Milos, halt einfach deine scheiß Fresse", hustete ich hervor. Zu meinem Entsetzen war er nach zwei großen Schritten direkt vor mir. Ich zwang mich ihm in seine kalten Augen zu gucken:,,Tut mir Leid, dass ich dich und dein Flittchen erwischt habe, aber du scheinst ja auch so notgeil zu sein, dass du es nicht mal bis in dein Zimmer aushälst und jetzt muss ich da lang. Mein Freund wartet auf mich."

Entschlossen wollte ich an ihm vorbei gehen, aber er stellte sich mir in den Weg:,,Dein ach so toller Freund wird schon nicht sterben, wenn du ein bisschen zu spät kommst. Ach wobei, so wie der dir am Arsch klebt alarmiert er womöglich direkt die Polizei und weint sich die Augen aus dem Kopf."
,,Das geht dich einen scheiß Dreck an und jetzt lass mich sofort vorbei!"

Wieder wollte ich an ihm vorbei gehen, aber diesmal packte er mich und drückte mich gegen die Wand:,,Ich habe so keinen Bock mehr auf dein dämliches er ist mein Freund und ich liebe ihn und wir sind füreinander bestimmt Getue. Du weißt genauso gut wie ich, dass du mit deinen Gedanken immer noch an mir hängst, also hör auf mit dieser ganzen Scheiße."

Wütend funkelte ich ihn an. Niemals würde ich zugeben, dass er vielleicht ein bisschen recht hatte:,,Wenn du nicht in den nächsten drei Sekunden deine dreckigen Hände von mir nimmst, verspreche ich dir, dass du keine mehr haben wirst."
Ein amüsiertes Grinsen zuckte über seine Lippen. Es war das Grinsen, was er mir auch früher immer zugeworfen hatte. Es war das erste mal seit langer Zeit, dass ich ihn überhaupt mal grinsen sah.

The BadBoys thingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt