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Lukes Pov

Zusammen schauten wir uns das Interview mit Alex 'Vater' an. Ich konnte nicht fassen was er alles sagte. Ich soll ein 'Rotzbengel' sein?!

Irgendwie tat Alex mir Leid. Er musste viel zu viel Zeit bei diesen Leuten verbringen.

Als er ihm dann seine Meinung sagte, war ich stolz auf ihn. Doch der Stolz wurde schnell zur Besorgnis, da er nach draußen stürmte. Ein ungutes Gefühl sagte mir, das etwas Schlimmes passieren würde.

„Pizza ist da!", freute sich Michael und kam mit mehreren Kartons auf dem Arm zu uns.

Ich versuchte mich abzulenken, doch es klappte einfach nicht. Ich versuchte Alex anzurufen, doch die Nummer war nicht mehr verfügbar.

Als das Telefon klingelte, hoffte ich das es Alex war, doch meine Hoffnungen waren umsonst.

„Spreche ich mit Lucas Hemmings?", fragte eine unbekannte Stimme.

„Ja", antwortete ich zögerlich.

„Kommissar Mitz am Apparat. Ich muss ihnen leider mitteilen, dass ihr Bruder vor zwanzig Minuten einen höchstwahrscheinlich lebensgefährlichen Unfall verursachte. Er ist im Moment auf dem Weg ins Krankenhaus."

Unfall? Mein Herz setzte einen Schlag aus.

Nein das konnte nicht sein. Das durfte einfach nicht passieren.

„Sir? Sind sie noch da?"

„Ja", hauchte ich leise. „In welchem ist er?"

„Im Stadtzentrum..."

In diesem Moment legte ich auf. Mein Gesicht war eine eiserne Maske. Die Pizza ließ ich aus meiner Hand fallen.

„Holst du das Auto? Alex liegt im Krankenhaus", presste ich tonlos hervor.

Erschrocken starrte Liz mich an. „Was?", fragte sie nach.

„Unfall." Mehr gab ich nicht von mir, sonst würde ich heulend am Boden liegen. Ich wollte die Hoffnung noch nicht aufgeben.

Schnell zogen wir uns unsere Schuhe an, sprangen buchstäblich in das Auto, welches Liz gemietet hatte.

Während der Fahrt umklammerten ihre Hände das Lenkrad. Sie raste schon fast über die Straßen Londons, nahm die Kurven schneller als je zuvor. Ich wusste sie hatte Angst, aber in diesem Moment konnte ich mich nur auf mich selbst konzentrieren.

Meine Fingernägel krallten sich in meinen Oberschenkeln fest, doch ich spürte den Schmerz nicht. Ich dachte nur an Alex.

Ich hoffte dass es ihm gut ging und das er noch lebte.

Doch tief in meinem Inneren wusste ich, dass es ihm wahrscheinlich nicht gut gehen würde. Ein paar vereinzelte Tränen durchbrachen meine fest zusammen gepressten Augen und kullerten über meine Wangen. Wütend wischte ich sie weg.

Wie schön wäre es, wenn das alles nur ein Traum wäre.

Ich wünschte ich hätte mehr Zeit mit ihm verbracht. Wenn er jetzt sterben würde, würde ich all die Tage die wir voneinander getrennt waren bereuen.

Ohne ihn würde ich es nicht aushalten.

Ohne ihn wäre ich ein niemand.

Ohne ihn würde mein Leben wertlos sein.

Denn ein Zwilling ist nur vollständig, wenn er seine andere Hälfte bei sich hat.

Als wir vor dem Krankenhaus hielten sprang ich sofort aus dem Auto. Ich sprintete los, entdeckte die Rezeption und fragte Atemlos nach Alex Zimmer.

„Er ist gerade in der Notaufnahme, Sir. Sie können im Wartezimmer platz nehmen."

Ich spürte eine Hand die sich auf meinen Rücken legte, mich sanft in Richtung Wartezimmer schob. Ich konnte meinen Körper nicht kontrollieren. Ich ließ zu, dass ich auf einen der unbequemen Stühle gedrückt wurde, bevor ich regungslos da saß.

Ich spürte nicht die Tränen, die über meine Wangen kullerten, nahm nicht die Schluchzer wahr, die Liz Mund entschlüpften.

Ich konnte mich nur auf eine Person konzentrieren. Eine Person, die im Moment um ihr Leben kämpfte.

True Story from a day I (still) hate and remember , with other people and a sader ending.
#rip♥
Jas♥

Lost Twin {Luke Hemmings}#Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt