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Lukes Pov

Da Michael unbedingt dorthin wollte, saßen wir jetzt, mit einem leckeren Kaffee vor der Nase, an einem vierer Tisch im nächsten Starbucks.

Eigentlich hatte niemand, abgesehen von Michael Lust darauf gehabt, da wir alle von den letzten Tagen erschöpft waren, aber irgendwie hatten wir uns dann doch geschlagen gegeben.

Müde schweifte mein Blick durch den Laden. Am Liebsten wollte ich jetzt schlafen, doch als ich jemanden entdeckte war meine Müdigkeit wie weggeblasen.

Mein Blick blieb auf ihm liegen. Ich konnte mich nicht bewegen und saß wie erstarrt da.

Freude durchströmte meinen Körper, genauso wie die Aufregung.

Unsicher starrten wir uns an, bevor wir uns gleichzeitig bewegten. Er rannte los, während ich aufsprang und die ersten Schritte in seine Richtung wagte.

Erst Trennten uns noch Meter, dann Zentimeter und zum Schluss nur noch ein paar klitzekleine Millimeter.

Ich sprang in seine Arme, spürte wie er erschrocken ein paar Schritte zurück taumelte, mich dennoch weiterhin hielt. Meine Arme schlangen sich um seinen Hals, meine Beine um seine Hüfte.

Wir umklammerten uns immer stärker; vergruben unser Gesicht in der Halsbeuge des jeweils anderen.

Leise Schluchzer entschlüpften unseren Lippen, während Tränen über unsere Wange strömten und das Shirt des anderen durchnässten.

Ohne mich loszulassen ließ sich Alex auf den Boden sinken, sodass ich auf seinem Schoss saß.

Zögerlich löste ich mich ein kleines Stückchen um sein Gesicht betrachten zu können.

Seine Augen waren gerötet, doch strahlten mich glücklich an. „Luke?", fragte er mich tonlos.

Ich nickte grinsend. „Ja ich bins Alex", wisperte ich und drückte einen sanften Kuss auf die Stirn meines Bruders.

Dann drückte ich ihn wieder an mich. „Es ist fünf Jahre her", flüsterte er leise. Ich nickte, meinen Kopf hatte ich an seine Brust gelehnt. „Hey nicht weinen Kleiner", schmunzelte er.

„Ich bin älter!", beschwerte ich mich leise.

„Aber nur ein paar Minuten", schmollte er.

„Ich habe dich vermisst", flüsterte ich.

„Ich dich auch."

„Leute, es ist ja schön das ihr euch endlich wieder gefunden habt, aber wollt ihr wirklich auf dem Boden sitzen bleiben?", fragte Michael seufzend.

„Musstest du echt den Moment zerstören?", fragte ich genervt.

„Jap", sagte er und streckte mir die Zunge raus.

Seufzend standen wir auf, doch immer noch hielt ich mich an Alex fest.

Ich wollte nicht das es irgendein Traum war, wollte das er nicht verschwand.

„Das sind Michael, Ashton und Calum, oder?", fragte Alex unsicher.

Ich nickte verblüfft. „Woher we-"

„Ihr wart in relativ vielen Magazinen abgebildet und die liegen alle bei mir zuhause", lachte er. „Ich bin echt stolz auf dich Kleiner. Du hast endlich deinen Traum verwirklicht, du hast eine Band und tourst um die Welt!"

„Und ich bin stolz auf dich Al. Ich meine nicht viele schaffen es im Alter von 16 bei so wichtigen Fußballs-"

„Warte was?", fragte er verwirrt. „Woher weißt du das denn?"

„Wir haben das Spiel im Fernsehen gesehen", lachte Ashton. „Du bist echt super!"

„Danke!", bedankte sich mein Bruder. „Aber so gut bin ich auch wieder nicht...."

„Oh doch, und wehe ich bin nicht bei deinem ersten Länderspiel dabei", sagte ich leise und umarmte ihn wieder.

„Endlich ist alles wieder gut", murmelten wir gleichzeitig.

Denn endlich hatten wir unsere zweite Hälfte wieder.

Wer hätte denn gedacht, dass wir uns ausgerechnet in einem Londoner Starbucks wiedertreffen würden? Bestimmt niemand.

Doch wir hätten uns nicht zu früh freuen sollen, denn nie hätten wir erwartet, was für ein Drama noch auf uns zu kommen könnte.

Lost Twin {Luke Hemmings}#Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt