Kapitel 18:

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An diesem Abend gehe ich nicht mehr nachhause. An diesem Abend übernachte ich bei Grace. In ihrem Haus. In ihrem Schlafzimmer. In ihrem Bett.
In demselben Bett, in dem Grace mich und Jordan vor knapp 3 Monaten erwischt hat.
Gerade liege ich auf der Seite und betrachte einfach nur die wunderschöne Frau neben mir. Und ich kann mich nicht an ihr satt sehen...
„Du bist so atemberaubend. Wahnsinn", flüstere ich und streiche zärtlich über Grace' Wange. Die junge Dozentin lächelt mich liebevoll an.
„Wenn ich gewusst hätte, was dieses hübsche Mädchen in meinem
Schlafzimmer noch mit mir anstellen würde, ich hätte Jordan rausgeworfen und nicht dich", erwidert Grace und zieht mich an der Taille noch näher zu sich heran.
Ich lächle stolz.
„Aber jetzt musst du mir doch etwas verraten. Wer küsst besser. Jordan oder ich?"
Nun muss ich wirklich lachen.
„Du! Sowas von du! Dich zu küssen ist einfach nur...pure Magie. Und wie sieht's bei mir aus?", antworte ich und beiße mir frech auf die Lippe. Grace schmunzelt und beugt sich dann über mich, um mich zart zu küssen.
„Ich habe Jordan immer gerne geküsst, aber bei dir empfinde ich dabei ganz neue Gefühle. Viel feinere. Und ich habe wieder diese Schmetterlinge im Bauch. Die hatte ich schon ewig nicht mehr. Fühlt sich sehr schön an", wispert die junge Mutter und wieder legt sie ihre warmen Lippen auf meine. Und ich schließe die Augen. Versinke in diesem wunderschönen Gefühl. Am liebsten würde ich nie wieder etwas anderes tun.
„War dir eigentlich schon vorher klar, dass du auch Frauen magst?", flüstere ich dann in die kurze Stille hinein, als wir uns voneinander lösen. Grace schweigt kurz, dann nickt sie.
„Ich hatte mal eine Art Freundin in der Oberstufe. Es war ohne Zweifel sehr schön aber später dachte ich, es wäre einfach nur eine Phase gewesen. Und mit 20 habe ich dann ja auch schon Jordan kennengelernt. Und du? Seit wann verführst du die Ehefrauen deiner Affären?"
Die hübsche Frau grinst mich frech an, als ich stöhnend die Augen verdrehe, doch diesmal lasse ich sie nicht so einfach gewinnen. Sanft und immer auf ihren Bauch bedacht, drehe ich Grace auf den Rücken und halte sie dort fest. Behutsam liebkose ich die weiche Haut ihres Halses und beiße dann zart hinein. Sofort vergräbt die junge Mutter beide Hände in meinen Haaren und zieht mich nah an sich heran.
„Was kann ich dafür, dass mir beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen sind, als du plötzlich im Schlafzimmer standest. Ich habe mich genau in diesem Moment in dich verliebt", murmle ich und lege dann eine Hand auf die leichte Wölbung ihres Bauches.
„Darf ich?"
Grace nickt stumm.
Und da schiebe ich vorsichtig ihr Schlafshirt nach oben und entblöße somit die nackte, warme Haut. Liebevoll sieht mir die hübsche Frau dabei zu, wie ich mit den Lippen zärtlich ihren kleinen Baby-Bauch liebkose.
„Du liebst dieses Kind sehr, oder?", fragt mich Grace leise und ich nicke stumm.
„Auch wenn ich nicht der Vater bin-", setze ich an, doch Grace unterbricht mich sanft, indem sie einen Zeigefinger auf meine Lippen legt.
„Es ist trotzdem dein Kind. Denn es ist nur ein paar Wochen vor unserer ersten Begegnung entstanden. Dieses Baby wusste, dass du mich finden wirst."
Wieder komme ich Grace vollen Lippen ganz nahe.
„Willst du immer noch, dass ich bei dir einziehe? Damit ich mich besser um unser Kind kümmern kann?", flüstere ich leise und die junge Dozentin nickt stumm. Ihre blauen Augen fesseln mich.
„Erinnerst du dich, als ich gesagt habe, du könntest nicht die Rolle eines Partners einnehmen? Ich habe mich geirrt. Ich will, dass du es tust. Und dass du bleibst. Hier bei mir. Wegen mir kannst du sofort einziehen", wispert sie und dann küssen wir uns erneut.
Ich werde diese erste Nacht nie wieder vergessen.

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