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*Triggerwarnung! Erwähnung von Anorexie und Essstörungen. Selbstverletzung und Depression.*

Regina ließ sich auf ihren Stuhl fallen, schloss die Augen und ließ den Schwindel vorübergehen. Sie wartete einen moment ehe sie wieder ihre Augen öffnete. Die Papiere von ihrem Schreibtisch waren auf dem Boden verstreut, als sie stolperte und sie damit zum Boden warf. Sie war schon seid längerer Zeit in keinem guten Zustand mehr. Hatte sich in der Zeit etwas gehen lassen und war oft zu erschöpft um ihren Tätigkeiten nachzugehen. Sie seufzte als sie sich das Chaos anschaute und ging auf ihre knochigen Knie zu Boden um sie alle wieder ordentlich zu stapeln.

"Brauchen Sie Hilfe?" erklang eine zarte stimme vom Türrahmen aus und sie wusste genau wer dort stand. Regina blickte zu der Blondine hoch, die in ihrer Bürotür stand und sie belustigt anschaute. Sie verdrehte die Augen, stand langsam auf, dachte aber nichtmal im Traum daran den Augenkontakt zu der Blondine zu unterbrechen.
"Miss Swan. Wem verdanke ich das Vergnügen das sie hier sind?" Die Blondine schlenderte elegant zu ihr herüber und streckte ihr eine Akte entgegen. "Mary Margarets Akte die sie so schnell von mir verlangt hatten."

Regina legte die Akte auf ihren Schreibtisch lächelte die Blondine einmal hochübertrieben an und fragte "Ist das alles?" Emma seufzte und drehte sich zurück zur Tür. "Ich denke schon. Bin ich heute nach der Schule immer noch mit Henry zusammen oder gehört er heute schon Ihnen?" Regina lehnte sich unauffällig an den Schreibtisch, als sich vor ihrem Blickfeld schwarze Punkte bildeten. "Er gehört noch Ihnen aber Laden Sie ihn doch zum Abendessen ein." Emma begann hinauszugehen. „Das mache ich immer. Habt einen schönen Tag Frau Bürgermeisterin."

Regina schloss die Augen, als die Blondine hinausging, hielt sich eine Hand an die Stirn. Das war fast zu viel für sie. Sie ging zu weit und sie wusste es, aber sie konnte nicht aufhören. Nicht jetzt. Nicht, als sie so nah an den 100% war. Sie setzte sich wieder an ihren Schreibtisch und beendete ihren langen Tag.
Als sie fertig war ging sie den Bürgersteig hinunter und hielt ihren Mantel eng um ihren Körper geschlungen, da es draußen schon ziemlich kalt geworden und der Herbst angebrochen war, fröstelte sie ziemlich.

"Frau Bürgermeisterin?"

Regina drehte sich leicht als sie von der gegenüberliegenden Straße eine stimme vernahm. "Dr. Hopper. Hallo." sagte sie doch sie dachte nicht dran stehen zubleiben. Er ging schneller, um sie einzuholen. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Frau Bürgermeisterin" sagte er und lief neben ihr her. "Sie sehen nicht gut aus." "Es ist der Magen-Darm-Virus. Mir geht es gut."sagte sie, ihre Lüge glitt mit einer Leichtigkeit von ihren Lippen, denn es war nicht das erstmal das sie sich aus dieser Situation retten musste.

Er nickte nur. "Nun. Ich hoffe, Sie fühlen sich bald besser." Regina nickte. "Ja gut danke aber ich muss jetzt wirklich nach Hause." sagte sie zu dem Mann damit sie ihn endlich abschütteln konntr sie hatte keine Lust auf diese Gespräche die immer wieder gleich wahren ~du siehst nicht gut aus!..., hast du abgenommen?..., wie geht es dir?..., bist du erschöpft?.... ~ Sie hasste diese Fragen also ging sie an ihm vorbei so schnell sie konnte zurück nach Hause.

Als sie dann nach etlichen Minutrn zuhause angekommen war, schloss sie ihre Tür, streifte ihren Mantel ab und hing ihn auf. Sie ging in die Küche schnappte sich ein Glas Wasser und blieb am Schrank stehen. Sie hatte seit fast drei Tagen nichts mehr gegessen und es war noch so viel Arbeit vor ihr. Sie seufzte innerlich, holte einen Reiskuchen heraus und setzte sich an den Tisch. Doch wenn sie jetzt aß wäre ihre ganze Arbeit dahin und sie müsste wieder bei null anfangen. Doch auch sie wusste ganz genau das sie essen musste für ihre Gesundheit oder besser noch für Henry. Sie starte es erst ewig an bis sie anfing in kleinen bissen zu Essen und berechnete im Kopf die Kalorien.

Darin war sie im Laufe ihres Lebens sehr gut geworden. Sie hatte das meiste davon schon früher aufgehört, als sie allein jünger war. Früher hatte sie Bulimie, aber nachdem ihr Vater sie erwischt hatte, machte sie dem schnell ein Ende. Daran erinnert sie sich noch heute deutlich. Er öffnete plötzlich die Tür, ging hinein und sah sie. Die Traurigkeit in seinen Augen war nicht zu übersehen. Er ging schweigend zu ihr hinüber und zog sie in seine Arme wiegte sie sanft hin und her. Sie war traurig, dass sie es ihm angetan hatte, und sauer auf sich selbst, weil sie erwischt worden war. Regina schob die Erinnerung beiseite und stellte das leere Glas in die Spüle. Sie ging ins Badezimmer und holte ihre Waage hervor. Sie kannte das Prozedere, ging es jeden Tag durch. Sie zog sich aus und stellte sich darauf 49,8kg.

Regina rieb sich die Augen und sah wieder zur Waage. Die Zahlen bewegten sich nicht. Sie lächelte leicht. Sie hatte ihr erstes Ziel erreicht. Nun zum zweiten 45kg. Sie stieg von der Waage und sah in den Spiegel. Sie war Haut und Knochen. Sie fuhr mit den Fingern über die Rippen und ihre hervorstehenden Hüften. Sie zeichnete ihre ausgeprägten Schlüsselbeine nach. Sie sah sich selbst nicht als dünn an. Noch nicht. Sie würde sich selbst nicht so dünn sehen, bis sie das endgültige Gewicht sah 0Kg. Sie sehnte sich danach, es zu sehen. Sie wollte so leicht wie eine Feder sein. Sie wollte sich wie Luft anfühlen. Sie wusste, dass sie sterben würde, bevor sie diesen Punkt erreichte, aber sie würde so lange weitermachen, wie sie konnte. Die Türklingel klingelte, als sie ihre Kleidung anzog. Sie knöpfte ihre Bluse fertig zu und ging zur Tür, öffnete sie. Emma stand da und hielt einen schlafenden Henry in ihren Armen.

Regina runzelte die Stirn. "Was ist los, Miss Swan?" „Er sagte, er fühle sich nicht gut, also habe ich ihn hergebracht. Er ist auf der Rückfahrt eingeschlafen." Regina nickte. "Nun komm schon. Bring ihn nach oben." Sagte sie an die Blonde Frau gewand. Emma kam herein und Regina schloss die Tür. Sie führte Emma nach oben und öffnete Henrys Tür. Emma setzte ihn aufs Bett und Regina zog ihm die Schuhe aus und stellte sie in den Schrank. Emma zog seinen Mantel aus und hängte ihn auf.

"Ich kann es von hier aus übernehmen. Danke, Miss Swan." sagte Regina.

Emma ging die Treppe hinunter und zu ihrem Auto hinaus. Sie seufzte. Die Bürgermeisterin war dünn. Sie sah nicht gut aus. Emma fragte sich, was los war.

Ich Brauche Deine HilfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt