02| Verknallte Idioten

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»Also, raus mit der Sprache. Wieso zum Teufel grinst du die ganze Zeit so bescheuert?« Ein Piksen in die Seite ließ mich aufschauen. Direkt in Ylvies dunkel geschminkt und umrandete Augen, die erwartungsvoll blitzten.

»Würde ich auch gern wissen, Kumpel. Es ist ein Fakt, dass du an Montagen schlechte Laune hast. Also, was soll die Scheiße? Dieses unheimliche Lächeln macht mir so langsam Angst.« Theo zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe und lehnte sich in dem grauen Ohrensessel zurück. Jacob, der neben ihm auf der Couch saß nickte zustimmend und trank einen Schluck Bier.

»Ich grinse nur so blöd, wenn ich Ben&Jerrys' für ein Schnäppchen ergattern konnte. Diese Firma nimmt auch echt keine Rücksicht auf die armen Geldbeutel von Studenten.« Mit einem Zischen öffnete Liv eine gekühlte Dose Cola und verzog das Gesicht.

Die meisten die Liv, voll Elivia, dass erste Mal sahen, fanden sie ähnelte einer aus einem Comic entsprungenen Elfe. Sie hatte feine Gesichtszüge: Dünne Lippen, ausgeprägte Wangenknochen und Haut so hell wie Porzellan. Ihr Haar war honigblond und wellig, doch sie hatte es meistens zu kunstvollen Frisuren geflochten.

Ylvie hingegen war das totale Gegenteil. Sie trug wann immer man sie sah dunkles Make-Up, hatte pechschwarze Haare und Piercings.
Es stand ihr ausgesprochen gut und passte zu ihrer Persönlichkeit, doch manchmal glaubte ich, sie wollte mit ihrem Aussehen hauptsächlich ihre Eltern provozieren.

Sie waren beide erfolgreiche Anwälte, die viel Wert darauf legten, was Außenstehende von ihnen hielten. Der erste Punkt, der ihnen also nicht in dem Kram passte war, dass Ylvie sich damals strikt weigerte auf die Cambridge Law School zu gehen. Wir wussten nicht was genau vorgefallen war, doch angeblich wurde es so dramatisch, dass ihre Eltern nachgaben und sie auf ein beliebige Universität in Kopenhagen gehen ließen.

Trotzdem musste sie Jura studieren. Und wenn es eins gab, das Ylvie unglücklich machte, dann war es dieser verflixte Studiengang. Sie meinte die meisten ihrer Kommilitonen wären eingebildete Schnösel, die sie sofort aufgrund ihres Aussehens abgestempelt hatten. Aktuell versuchte sie also durch das Versäumen sämtlicher Klausuren aus dem Studium zu fliegen.

Theo lachte auf. »Da hast du Recht. Ich habe jedes Mal Schweißausbrüche, wenn ich dieses Eis einkaufe.« Liv zwinkerte ihm zu.

»Jetzt hört auf vom Thema abzulenken. Beantworte endlich meine Frage, Oscar! Du kannst es auch ruhig zugeben.«, drängte Ylvie rum und sah aus wie ein Hundewelpe, der gleich nach Stunden sein Futter bekommen würde. Das Futter waren in diesem Fall meine Antworten.

Ich griff in die Tüte Chips und steckte mir ein paar in den Mund. »Was soll ich zugeben?« Natürlich wusste ich genau worauf sie hinauswollte, ließ sie aber gern ausrasten. Es machte Spaß dabei zuzusehen. Denn Ylvie wusste genau, dass ich es wusste.

When I saw her smileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt