15| Tsunami- Welle

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»Das war...«

»Nervenaufreibend? Was du nicht sagst.« Grinsend und mit einer blutenden Hand ließ Oscar sich auf meine Sardinen-Dosen ähnlich große Couch fallen und lehnte den Kopf in den Nacken.

Lille hatte angeblich irgendeine halb so dramatische  Entzündung. Er hatte eine Spritze bekommen. Und als nicht mal die Tierarzthelfer es geschafft hatten ihn festzuhalten, schlug Oscar vor er könnte es probieren. Es funktionierte auch ziemlich gut, bis Lille beim Pieks kräftig ausholte und seine Handfläche erwischte. Vielleicht hätte Oscar ihm böse sein sollen, doch als er danach verängstigt in seinem Schoß am jaulen war, hatte er es ihm längst verziehen. Sagte er jedenfalls.

Seit knapp zehn Minuten war er jetzt schon in meiner Wohnung. Keine Ahnung woher der plötzliche Nachschub meiner sozialen Batterie kam, aber ich hatte ihn tatsächlich gefragt ob er noch ein wenig bleiben wollte. Wobei- Das war auch das Mindeste, nach dieser Tortur...

Während ich meine Tasche aufhängte, dachte ich nach.

Irgendwie war es immer so mit Oscar. Dass es sich anfühlte, als hätte ich eine Powerbank für meine Batterie dabei. Etwas, was ich zuletzt bei meiner ehemaligen besten Freundin gespürt hatte. Deshalb war es schön. Schön und gut. Und es machte mich glücklich. Sehr glücklich sogar.

»Warte, ich hole Pflaster.«, sagte ich. Oscar sah sich gerade in meiner perfekt aufgeräumten Wohnung um. Leider hatte ich nicht nur einen Putzfimmel, sondern war auch noch extrem perfektionistisch. So lag alles an Ort und Stelle und nirgendwo schwirrte auch nur ein Hauch Staub herum.

Meine Eltern hatten das früher immer belächelt, aber insgeheim glaubte ich das sie froh waren, dass ich mich nie wie manch andere querstellte, wenn aufräumen angesagt war.

Ich steckte mittlerweile in meinen Hausschuhen und schlitterte auf dem von heute morgen gewischtem Parkett in mein winziges Bad.
Nach kurzem Suchen hielt ich schon die Hello-Kitty Pflaster in meiner einen, ein Desinfektionsmittel in der anderen Hand.

Kritisch beäugte Oscar die Katze mit den pinken Schleifchen, als ich mich neben ihn auf die hellblaue Couch fallen ließ. Ich zog eine Braue hoch. »Hast du etwa etwas gegen Hello Kitty?«

Schnell hob er die Hände in die Höhe. »Ich? Oh nein, ich wär der letzte der etwas gegen dieses Ding hat. Meine kleine Schwester war praktisch süchtig nach dieser Katze.«

»Du hast eine kleine Schwester?« Ich zog die Kappe vom Desinfektionsmittel ab und wartete, bis Oscar mir den überraschend großen Schnitt an seiner rechten Hand offenbarte. »Hui, da hat Lille dich echt getroffen...«, murmelte ich nachdenklich.

When I saw her smileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt