06| Sturköpfe

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»Los, exen!« Lachend hielt sich Liv an einem der mit Palmblättern geschmückten Stehtische fest, bevor sie sich ihren nächsten Shot hinunterkippte.

»Liv! Du hast dir die Nägel gemacht!«, bemerkte Ylvie mit staunendem Blick, und knallte ihr Glas auf den Tisch, der gefährlich zu wackeln begann. Sofort wurde Liv rot. »Was? Achso, ja. Ivar und ich wollen doch dieses SPA-Wochenende machen. Entspannen am Meer. Wird bestimmt toll. Und romantisch. Da dachte ich, es wäre ganz nett.«

»Ganz nett? Holy Moly, dass sind ziemlich scharfe Krallen. Oh mein Gott, sind das etwa rosa Herzchen auf dem Ringfinger?« Ylvie packte ungeduldig Livs Hand und begann jeden ihrer Finger genau zu betrachten. Es fehlte noch, dass sie im nächsten Moment eine Lupe hervorziehen würde.

»Mit denen könnte sie jemanden erdolchen.« Amüsiert drückte mir Henry, der gerade von der Bar wiederkam, ein Bier in die Hand. Er meinte das zwar nicht böse, und Liv wusste das auch, trotzdem verdrehte sie gereizt die Augen. »Ha-Ha.«

»Ivar meinte außerdem ihm gefällt das.«, piepste sie beinahe im nächsten Moment und betrachtete ihre Nägel. Automatisch drehte sich mein Kopf zu Theo. Er war am trinken. Wahrscheinlich um seinen Liebeskummer zu vergraben.

»Ach ja? Das ist mega toxisch! Trägst du wegen ihm auch diese knappen Mini-Kleider?« Ylvie gab Liv einen Klaps auf den Hintern. »Die meisten davon sind auch noch pink, und wenn ich eins weiß, dann das du diese Farbe verabscheust.«

»Ylvie, wann verstehst du es endlich? Hör auf dich in meine Beziehung einzumischen!« Es sah beinahe aus, als würde Rausch aus Livs Ohren schießen. Ihre Unterlippe zitterte wütend. Schwungvoll drehte sie sich um und stiefelte zielstrebig davon.

»Das hättest du dir sparen können.« Henry seufzte, dann lief er ihr hinterher. Oh ja. Er studierte Psychologie und ich war mir sicher, er würde mal ein großartiger Therapeut werden.
Schon jetzt war er derjenige, der unsere Gruppe zusammenhielt. Und therapierte.

Tatsächlich sah ich kurz Reue in Ylvies Augen aufblitzen, doch die wurde schnell wieder von dem perfekten Pokerface abgelöst. »Ich versuche bloß ihr klar zu verdeutlichen, dass manches in einer Beziehung nicht okay ist. Egal wie intensiv es einem
eingeredet wird.«

»Liv ist aber der Inbegriff eines Sturkopf. Und außerdem erwachsen. Mag sein, dass du ihre beste Freundin bist, aber lass sie das selbst klären. Solange sie glücklich ist, ist doch alles in Ordnung.

Schnaubend straffte Ylvie die Schultern. Es schien ganz und garnicht in Ordnung für sie zu sein.

»Ich gehe jetzt tanzen. Will wer mit?« Erwartungsvoll schaute sie in die Runde.

Jacob, Theo und ich sahen uns ratlos an, bevor wir alle den Kopf schüttelten. Mit Ylvie eine Tanzfläche zu betreten ging nie gut aus.

»Dann viel Spaß beim rumstehen, ihr lahmen Loser.« Sie warf sich mit einer ausladenden Handbewegung die Haare zurück, wobei ihre riesigen Kreolen umherschwangen.

When I saw her smileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt