05| Maincharacter-Momente

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Kennt ihr diese seltenen Momente in Filmen oder Serien, in denen kurzzeitig alles gut ist? Die Guten haben gewonnen, die Feinde sind besiegt, ein Happy-End ist vorprogrammiert und einem steigen bereits Tränen in die Augen vor Freude. Doch dann war da dieser winzige Augenblick, meist nur eine Millisekunde, in dem der Hauptcharakter unachtsam war. Und im nächsten Moment wurde ihm ein Schwert durch die Brust gerammt. Meistens vom Typen der eigentlich längst tot war, dann aber doch spontan wieder auferstanden ist. Total sinnvoll.

Zack- Happy-End ruiniert.

So in etwa, wenn auch nur halb so dramatisch, ging es mir gerade. Zum Glück steckte mir kein Schwert in der Brust, sondern ich lag nur ausgestreckt und etwas baff auf dem Asphalt. Weil ich mit meinem Fahrrad gegen einen Blumentopf gefahren war. Ein paar der hübschen Sonnenblumen waren nun sogar plattgedrückt.

Es war sogar genau vor meinem Lieblingscafé passiert. Scheinbar hatten sie entschieden das es an der Zeit war, neue Pflanzen draußen zu platzieren.

Bis eben hatte ich mit meiner verflixten Bremse gekämpft, war erleichtert als sie wieder einwandfrei funktionierte und war dann unachtsam. Und fuhr gegen den Topf. Heute war Freitag. Mein Lieblingstag. Da sollte so etwas nicht passieren.

Mein Gott, ich hoffte jemand im Café hatte das aus reinem Zufall gefilmt. Dann könnte ich es ins Internet stellen und würde vielleicht sogar Million Klicks bekommen.

Langsam begann ich meine Arme und Beine zu bewegen. Okay. Alles funktionierte noch. Also war der Sturz halb so wild gewesen. Ich richtete mich auf und sah dann an mir herab. Soweit so gut.

Eins meiner Knie war blutig aufgeschrammt, aber das machte mir nichts aus. Mit wackligen Beinen stand ich auf und klopfte mir schließlich den Dreck von der kurzen, hellen Latzhose ab. Diese war vor kurzem noch lang gewesen, doch innerhalb weniger Minuten hatte ich sie mit einer Schere sommertauglich gemacht.

Oh man. Alle zuvor auf dem Markt gekauften Äpfel waren aus meinem mit Blumen geschmückten Fahrradkorb gepurzelt und lagen nun verstreut auf der Straße herum.

Einige Möwen kamen bereits mit Stielaugen angelaufen. Die fraßen auch echt alles.

Hastig wollte ich beginnen die Äpfel einzusammeln, merkte aber schnell das irgendwas mit meinem Fuß nicht stimmte. Wahrscheinlich war ich umgeknickt oder so. Großartig. Mal wieder eine Glanzleistung.

»Matilda? Hey, alles gut?«

Diese Stimme ließ mich augenblicklich aufschauen. Vielleicht weil ich in den vergangen Tagen öfter an sie gedacht hatte, als ich es mir insgeheim eingestehen wollte. Auch an die wuscheligen braunen Haare, die grünen Augen mit den braunen Sprenkeln um die Iris und an das Lächeln. Es war ein Lächeln, das ehrlich wirkte. Nicht gekünstelt und nicht aufgesetzt.

When I saw her smileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt