30| Samtkleid

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»Ich bin ihr... was?!« Ich fuhr herum, hörte auf meine schwarze Krawatte festzuziehen und konnte es nicht unterdrücken Matilda zu mustern, die mit dem Rücken zu mir stand und in den großen Wandspiegel blickte. Sie hatte gerötete Wangen, gelockte Haare und sah in ihrem eleganten dunkelblauen Abendkleid aus glänzendem Samt einfach nur wunderschön aus. Es schmiegte sich perfekt an ihre Kurven an, war trägerlos und fiel schmal geschnitten auf den Boden. Kurz kreuzten Gedanken in mir auf, wie gern ich es ihr einfach vom Körper reißen würde.

»Ihr Goldjunge. Hat Fine so gesagt.« Matilda fummelte an ihrem Ohr herum, versuchte sich große goldene Kreolen anzustecken.

Ich musste kurz lachen, stützte mich im Türrahmen ab und verschränkte die Arme. »Ich glaub's einfach nicht... Nach all den Jahren, in denen sie mich immer kritisiert haben, egal was ich gemacht habe, bin ich ihr Goldjunge?«

»Oscar, es sind deine Eltern! Selbstverständlich lieben sie dich und sind unendlich stolz.«

Der Morgen war turbulent verlaufen. Nachdem ich Matilda, die tief und fest am schlafen war, gegen sieben einen Kuss auf den Scheitel gedrückt und das Bett verlassen hatte, um unten Mom und Dad zur Seite zu ziehen, damit wir endlich reden konnten, entdeckte ich sie mit Fine. Mom schrie sie an, Dad nickte nur unterwürfig und stimmte ihr zu, und ich rastete völlig aus. Fine rannte schluchzend davon und alles eskalierte.

Ich war erleichtert, dass Matilda später mit Fine geredet hatte, und scheinbar auch etwas erreichen konnte. Es wunderte mich aber nicht sonderlich, da ihre Empathie und ihr Herz einfach riesig waren. Ein Grund, wieso ich sie noch mehr liebte.

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir zu dritt mit Fine in ihrem Zimmer, redeten und schauten danach einen Marvel Film. Es tat gut Zeit mit ihr zu verbringen, auch wenn ich geschockt war, als sie mir mitteilte, was alles vorgefallen war.

Gerade machten wir uns fertig für ein Abendessen in einem sauteuren, schicken Fischrestaurant, in das meine Eltern mich und Matilda eingeladen hatten. Als Versöhnung, wie mein Dad es mit ehrlicher Reue betitelt hatte. Mom war nicht dabei gewesen, weswegen ich ihm das nicht so recht abkaufen konnte.

»Ich bin echt ein klein wenig nervös. Außerdem hab ich das Kleid nur für den größten Notfall eingepackt. Ich konnte ja nicht wissen, dass es direkt am ersten richtigen Abend der Fall sein wird!« Matilda atmete meditativ ein- und aus. Ich konnte nur schmunzeln.

»Alles wird gut. Meine Eltern lieben dich. Und außerdem«, ich wartete, bis sie sich umdrehte und mit ihren braunen Augen in meine starrte, »siehst du absolut hinreißend aus.«

Matildas Wangen nahmen noch mehr Farbe an und sie streifte sich die hohen High- Heels von den Füßen. Trat langsam auf mich zu. »Du siehst auch nicht schlecht aus.« Sie grinste und ich zog nur eine Augenbraue hoch.

When I saw her smileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt