28| Nobelbunker am Strand

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»Vielen Dank, Svensøn.«, sagte ich zu dem glatzköpfigen Fahrer meiner Eltern, der daraufhin lächelnd den Kopf neigte. In den gesamten Jahren meiner Kindheit, den vielen Fahrten zu Freunden oder in die Schule, hatte er nicht ein einziges Mal gesprochen. Und bis heute wusste ich nicht so recht ob er es einfach nicht konnte, oder so berufliche Distanz bewahren wollte.

»Wow!« Matildas Stimme klang quietschig und sie schlug sich eine Hand vor den Mund. »Euer Haus ist ja der reinste Wahnsinn!«

Mit einem seltsamen Bauchgefühl drehte auch ich mich um und musste schlucken, als mein Blick auf das imposante Haus, beinahe eine Villa, fiel. Meine Eltern hatten es damals eigenhändig entworfen, als ich noch ein kleines Baby war. Ein paar Jahre später konnten wir einziehen.

»Gehört dieser ganze Garten dahinten auch euch? Und... ist das etwa ein Whirlpool?« Matilda lief am kleinen Springbrunnen vorbei, quer auf den hohen, schnörkeligen Gartenzaun zu. »Oh mein Gott! Ihr habt sogar eine Beach- Bar in eurem Garten! Und der Steh führt ja direkt zum Strand!«

Nervös sah ich über meine Schulter, während ich zu ihr ging. Rechnete fest damit, einer meiner Eltern würde gleich aus dem Haus springen, nur um mich wie damals, als ich noch ein kleiner, hilfloser Junge war, anzuschreien. Verdammt. Ich musste mich dringend zusammenreißen. Es waren viele Jahre vergangen.

»Gefällt es dir? Wenn du Lust hast, können wir morgen in den Pool. Heute bin ich einfach zu müde.« Genau in dem Moment musste ich mir ein Gähnen unterdrücken. Der Gedanke an eines der weichen Gästebetten war jetzt einfach viel zu verlockend.

»Gerne! Ich fühle mich auch halb tot. Klingeln wir denn einfach?«, fragte Matilda und zog am Reisverschluss ihrer Sweat- Shirt Jacke herum. Sie schien ebenso nervös wie ich. Aber dazu hatte sie absolut keinen Grund. Meine Eltern waren wirklich furchtbar, und auch wenn sie es gegenüber mir niemals zugeben würden, war Matilda einfach wundervoll und sie würden sie lieben.

Mit ihrer strahlenden Art konnte sie einfach jeden für sich gewinnen. Naja, bei mir hatte ihr Lächeln damals auch schon vollkommen ausgereicht.

»Ich schätzte, wenn wir versuchen in den Garten zu gelangen und durch eine der Terassentüren gehen, geht die Sicherheitsanlage an, also ja... Lass uns klingeln.«, meinte ich und griff nach Tildas Hand.

Obwohl ich mehrmals betont hatte, er müsste es nicht tun, hatte Svensøn scheinbar unsere Koffer vor der Haustür aus unlackiertem Eichenholz platziert und war schon spurlos verschwunden. Als Kind hatte er mich immer an einen Geist erinnert, der durch Wände auftauchen oder schnell flüchten konnte.

Wir legten die paar Stufen, die hoch zur Tür führten zurück. »Gibt es irgendwas, worauf ich achten muss?«, erkundigte sich Matilda und zupfte ihre Jogginghose zurecht.

»Sei einfach du selbst. Ich bin mir sicher, sie werden dich lieben.«, sagte ich und beugte mich zu ihr, wollte ihr einen Kuss auf die Stirn geben, aber da ertönte ein schrilles Kreischen.

When I saw her smileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt