32| Gefühl von Familie

1K 33 0
                                    

                                         •••

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

                                         •••

Irgendwas stimmte nicht mit Matilda. Ich hatte es gemerkt, als ich sie draußen geküsst hatte. Als wir zurückfuhren. Und als ich sie abends im Bett an mich drückte, mit den Fingern sanft über die Konturen ihres Schlüsselbeins fuhr.

Etwas war nicht in Ordnung und sie machte vollkommen dicht. Lächelte die ganze Zeit, lachte über die unlustigen Witze meines Vaters und hielt meine Hand. Es war, als würde sich ein Sturm anbahnen. Ein Sommersturm, dessen Geruch in der Luft lag.

Am frühen Morgen beobachtete ich, Matilda dachte ich war noch am schlafen, wie sie mehrere Minuten regungslos auf ihr Handy starrte und sich dabei unbewusst auf der Unterlippe herum kaute. Das war typisch, wenn sie nervös war und verhieß nichts gutes.

Verdammt, ich machte mir ernsthafte Sorgen um sie.

War es wegen dem Essen gestern? Hatten sie die bescheuerten Worte von Gry oder meiner Mutter doch mehr getroffen, als sie zugeben wollte? Ich wollte nichts mehr als mit ihr reden, aber als ich gegen zehn Uhr aufstand, war sie wieder tief und fest eingeschlafen und nuschelte unverständliche Dinge im Schlaf.

Ich blickte auf ihre langen Wimpern, ihre wunderschönen Gesichtszüge und seufzte. Hoffentlich ging es ihr gut. Hoffentlich würde sie mir früher oder später erzählen, was los war. Auch wenn ich das Gefühl hatte, dass sie gerade leider viel zu viel mit sich selbst ausmachte. Aber auf Dauer würde das nicht funktionieren. Es würde ihr schaden und ihr inneres buchstäblich auffressen. Ich drückte einen sanften Kuss auf ihre Stirn und schlüpfte dann in Jogginghose und Hoodie.

Mein Dad und ich wollten zusammen frühstücken. Eine Lösung finden, wegen Fine. Es schien, als wollte er endlich das Richtige tun. Zum Glück. Denn meine Energie wurde so langsam von diesen sinnlosen Streitereien aufgebraucht.

Ich lief das Treppenhaus runter, mit den Gedanken noch bei Tilda und grüßte eine der Putzfrauen. Draußen auf der Terrasse war schon gedeckt, von meinem Vater noch keine Spur. Er ließ mal wieder auf sich warten. Typisch.

Langsam ging ich um den Pool herum, in Richtung Steg zum rauschenden Meer, das heute besonders wild und rau schien. Der Herbst kündigte sich endgültig an. Die Bäume hatten all ihre Blätter verloren und es wurde kalt.

»Oscar!«, ertönte die Stimme meines Vaters und ich drehte mich um, meine Hände in den Hosentaschen vergraben.

Ein paar Minuten später saßen Dad und ich uns gegenüber am Tisch. Schweigend und in aller Ruhe trank er seinen Kaffee. Ich machte mir einen Joghurt mit Früchten.

»Was ist mit Matilda? Hat sie keinen Hunger?«, erkundigte sich mein Vater und biss dann in ein Brötchen.

»Sie schläft noch. Ich glaube ihr geht es nicht so gut. Ich werde ihr später etwas mit aufs Zimmer nehmen.«

When I saw her smileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt