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                                           •••Ich war völlig fertig, als ich meine Wohnung aufschloss, gähnend eintrat und Lille begann schnurrend um meine Beine strich

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Ich war völlig fertig, als ich meine Wohnung aufschloss, gähnend eintrat und Lille begann schnurrend um meine Beine strich.

Der Flug zurück nach Hause war anstrengender als gedacht gewesen, obwohl ich die meiste Zeit geschlafen hatte. Ich würde tot in mein Bett fallen.

»Hallo, na mein Hübscher?« Ich ließ meinen Koffer los und schnappte mir Lille, hob ihn hoch und drückte ihn an meine Brust. Es war schön gewesen mit Oscar zu verreisen, trotzdem war ich unglaublich froh wieder in meinen vertrauten Wänden zu sein.

Als ich an Oscar dachte, zog sich etwas in mir schmerzhaft zusammen. Wir hatte nicht richtig geredet, während des Flugs. Wir hatten uns eher ignoriert. Das war ein scheiß Gefühl.

Seufzend ließ ich den strampelnden Lille wieder auf den Boden, schlüpfte aus meiner Sweatshirt- Jacke und machte das Flurlicht an. Und dann setzte ich mich auf den Boden. Lehnte den Kopf in den Nacken, streckte meine Beine aus und ließ Lille es sich in meinem Schoß bequem machen.

Ich war verdammt unfair zu Oscar gewesen. Hatte ihn durchgehend abgewiesen, obwohl er doch nur helfen wollte und sich um mich sorgte. Verzweifelt presste ich mir meine Handballen gegen die Augen, um nicht wieder loszuheulen. Mein Gott. Wieso konnte ich das nicht einfach auf Knopfdruck abstellen?

Allmählich fragte ich mich auch, wie Oscar in Wahrheit zu allem stand. War ich langsam zu einer Belastung geworden? Ich wollte nicht, dass unsere Beziehung nur auf Sorgen um mich und meine mentale Gesundheit basierte. Es war süß, wenn er sich sorgte, wirklich, aber auf Dauer würde ich ihn doch selbst belasten. Das wollte ich nicht. Auf gar keinen Fall durfte das passieren.

Zumindest sagte mir das diese kleine Stimme in meinem Hinterkopf. Schluckend bemerkte ich, über was ich mir hier gerade den Kopf zerbrach. Überlegte ich ernsthaft, ob die Beziehung mit Oscar wirklich funktionieren würde?

Am Ende würde es wieder so laufen wie in der Highschool. Ich würde Oscar in alles reinziehen, ihn irgendwann zwanghaft brauchen und massive Verlustängste haben, die ich schon jetzt tief in meinem Inneren spürte. Wäre es leichter, alles mit einem sauberen Strich zu beenden?

Oh Gott. Das konnte ich doch nicht machen. Schon liefen mir Tränen über die Wangen. Ich fühlte mich schlecht und einfach nur furchtbar.

Ich rappelte mich auf, schaffte es gerade so mich in die Küche zu schleppen und stand schließlich müde vorm Kühlschrank. Weinend kochte ich Ravioli, die ich mit Käse überbackte. Lille stand die ganze Zeit neben mir und miaute laut. Er machte sich Sorgen. In Katzensprache oder so. Es rührte mich verdammt doll und ließ mich fast noch mehr weinen.

Es war schließlich weit nach Mitternacht, als ich allein in meinem Bett saß. Wobei- allein war ich nicht. Lille lag neben mir und ich hatte die Pfanne mitgenommen, aus der ich jetzt lustlos Ravioli aß und im Sekundentakt auf mein fast leeres Handy starrte. Fürs Koffer auspacken, aufräumen und duschen fehlte mir jegliche Kraft. Schon jetzt, nach dem Kochen, hätte ich stundenlang schlafen können.

When I saw her smileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt