Meine Liebe brachte mich um. Ein Unbekannter entriss mich dem Tod. Ich floh vor meinem Ende in ein neues Leben.
Die liebeskranke Tyrannin Anathea aus Roenheim musste erst ihr Leben verlieren, um zu verstehen, wofür es sich zu leben lohnt. Eine Gotth...
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Den Klang von Peitschenhieben, die sich in nackte Haut versenkten, mochte ich nie, aber noch weniger mochte ich undisziplinierte Dienerinnen, die ihre Grenzen nicht kannten.
„Das wird dir eine Lehre sein, mich bei meinem Namen zu nennen. Die anderen Damen sind nicht so nachsichtig wie ich. Normalerweise hättest du für so eine Frechheit eine Hand verloren", tadelte ich sie und die Peitsche schlug ein letztes Mal auf ihre Finger. „Geh und wasch dir das Blut ab. In einer Stunde wirst du mit den anderen das Abendessen servieren."
Ich spazierte durch die Gärten, die Augen der Haremsfrauen auf mir. Hinter meinem Rücken nannten sie mich eine Verräterin, eine Bestie und Mörderin, aber Laina hatte ihren Tod selbst verschuldet. Es würde ohnehin nicht lange dauern, dann würden sie mich als ihre Herrscherin ehren müssen.
Es war keine Überraschung, die Heilerin in den Gärten des Harems anzutreffen. Sie hatte sich bei Dal eingeschleimt und ihn dazu überredet, ihre Heilkräuter in den Gewächshäusern anzupflanzen, da das Wetter in Dorsteinn den Pflanzen nicht gut täte. So wie sie über ihren Beeten hockte, mit den Händen und Knien im Dreck, zweifelte ich an ihrer geistigen Gesundheit.
„Junge Herrin", begrüßte sie mich und neigte den Kopf vor. „Ich habe Euch nicht kommen gehört."
Zähneknirschend machte ich einen Schritt auf sie zu. In meinem Bauch schürte der Hass, der sich über die Wochen und Monate angesammelt hatte, das Feuer in meinem Herzen. Er nährte den Drang, das Mädchen vor mir mit dem Gesicht voraus in den Schlamm zu stoßen, aber ich zügelte mich.
Ihre Lippen formten ein Wort, das sie nie aussprach, stattdessen presste sie die rosigen Lippen so fest aufeinander, dass sie ihre Farbe verloren.
„Kann ich Euch behilflich sein?", fragte sie und wischte sich die schmutzigen Finger an ihrer Kleidung ab.
Ihre Freundlichkeit war ein Gift, das ich nicht schluckte. Egal welche Worte sie auch benutzte, ich sah hinter ihre Maske, die ihr wahres Ich verschleierte und die ich ihr bald vom Gesicht reißen würde.
„Entschuldigt mich bitte, aber ich werde im Lazarett vor den Toren der Stadt benötigt."
„Ist das so?", hakte ich nach und bohrte meine Zehen in die dünne Sohle meiner Schuhe, spürte die Pflastersteine darunter. „Solltest du dich nicht um die Belange der Haremsdamen kümmern? Manche leiden unter seltsamen Beschwerden, weißt du."
Bedacht, ihre Unterwürfigkeit beizubehalten, richtete sie sich auf und verneigte sich. „Diese Symptome werden von allein verschwinden, wenn sie den Tee trinken, den ich ihnen gegeben habe, junge Herrin."
„Ein Tee kann sie vor dem Erblinden und dem Wahnsinn retten?"
„Viele Beschwerden und Krankheiten lassen sich auf einfache Weise lindern oder sogar heilen."
„Dann bring den Verseuchten in den Baracken vor der Stadt doch deinen Tee." Meine Fingernägel bohrten sich in meiner Handfläche. Ich wollte dieses Mädchen schlagen, aber das würde Dal sicher nicht gefallen.
„Ich muss dafür sorgen, dass die Verletzten versorgt werden. Die Soldaten im Lazarett waren lange Zeit in Ottars Gefangenschaft. Die Krankheit, die den Süden heimsucht, haben sie mitgebracht und ich muss eine Ausbreitung vermeiden." Sie schaute auf und schluckte trocken. „Bitte, gebt mir ein paar Tage, die ich außerhalb des Harems verbringen darf."
„Bist du etwa auch krank?"
„Nein, meine Herrin. Ich achte darauf, alles zu reinigen, bevor ich ein Zelt verlasse. Das schließt mich selbst ein." Sie streckte mir ihre Hände entgegen, die aufgeschürft und rissig waren. „Wenn ich nicht zurückgehe, reinigt niemand die Kleidung und Betten der Kranken oder lüftet die Zelte. Es ist wirklich wichtig, dass wir das Lazarett so sauber wie möglich halten."
Ich verzog das Gesicht und hielt mit den Ärmel vor die Nase. Alles, was dieses Mädchen vor den Stadtmauern tat, war die Wäsche und die Kranken zu waschen. Solch eine Arbeit – Putzen, Tee kochen und Lüften – verdiente weder Dals noch meine Aufmerksamkeit, also schickte ich sie fort, ehe sie die Seuche in den Harem trug.
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