IX: Vergangene Furcht

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Ich hatte getan, was von mir verlangt worden war

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Ich hatte getan, was von mir verlangt worden war. Trotzdem erhielt ich nicht die Anerkennung, die ich verdiente.

Wegen eines machtsüchtigen Mannes, der den Schutzgott Ottars entsendet hatte, um die Gottheit des Nordens zu töten. Um Dals Gott zu töten.

Wegen eines einzigen Mädchens, das offenbar eine Lösung für jedes Problem finden konnte. Die in der Lage war, Trauer und Verlust zu heilen.

Wegen eines Harems voller Frauen, die mich mieden.

Ich warf die Stickerei, die ich vor Tagen beendet hatte und Dal schenken wollte, beiseite. Das Tuch hätte seine Tränen genauso gut getrocknet wie das Mädchen mit den heilenden Händen.

Die Glocken der Wachtürme läuteten und ich rechnete mit einem erneuten Todesfall, einer Beerdigung oder Aufbahrung, doch stattdessen erbebte die die Luft. In der Ferne stieg Rauch so hoch in den Himmel, dass wir ihn vom Harem aus sehen konnten.

Keiner erklärte uns, was geschehen war. Die Wachen hatten Mühe, die panischen Frauen in Zaum zu halten und ich überlegte, was uns das Wissen über den Krawall bringen würde.

„Ein Angriff!", kreischte eine der Damen und strauchelte an mir vorbei. „Ottars Truppen sind in Dorsteinn eingefallen und nun stürmen sie die Stadt."

Eine Stadt wie Mikko ließ sich nicht so einfach einnehmen, dennoch folgte ich ihr und bog ab, um mich in meinem Zimmer in Sicherheit zu bringen.

Ottars Herrscher hätte mich haben können, wäre Dal mir nicht zur Hilfe geeilt. Meine Eltern hatten ihre Strafe für den Verrat an Dorsteinn erhalten, aber Oskari würde sich auch an mir rächen wollen, oder?

Bevor die nördlichen Truppen die Grenzen zum Süden vor sechs Jahren geschlossen hatten, waren Händler nach Roenheim gereist, um ihre Edelsteine zu verkaufen und uns Geschichte aus ihrem Land zu erzählen.

Ottar war das Land des Krieges. In den Bergwerken schufteten Männer, Frauen und Kinder, um Erde abzubauen, aus denen sie Waffen für die Schlachten herstellen mussten. Die Händler berichteten von einem Herrscher, der allein regierte. Der Verräter enthauptete und ihre Köpfe an die Mauern der Städte hing. Ein Mann, der riesenhaft und monströs all jene tötete, die sich ihm in den Weg stellten.

Was hätte er mit einer Frau angestellt, die er nur aus Habgier und wegen der Bitten ihrer Eltern zu sich geholt hatte?

Ich sank in die Kissen meines Betts und streichelte die Samtdecke. Meine Entscheidung, diesem Monster zu entfliehen, war richtig gewesen. Hätte ich nur ein falsches Wort ausgesprochen, eines, das ihm missfallen wäre, hätte er mich umgebracht.

 Hätte ich nur ein falsches Wort ausgesprochen, eines, das ihm missfallen wäre, hätte er mich umgebracht

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Liebliche SchuldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt