Kapitel Drei

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Meine Freunde saßen auf der Wiese vor dem Schulgebäude und sahen mir entgegen. „Wo warst du denn solange?", fragte Dana neugierig. „Ich hab mich irgendwie mit Will verquatscht", antwortete ich und ließ mich neben sie ins Gras fallen. 

„Um was ging es?" „Er hat von irgendwem erfahren, dass wir morgen Abend länger weg bleiben dürfen und hat nach dem Grund gefragt. Und dann haben wir gequatscht und wie es eben manchmal so ist, verquatscht man sich und vergisst die Zeit", erklärte ich und Dana nickte leicht.

„Mit Will kann man sich wirklich verquatschen", sagte Abby und kicherte. „Hast du nicht einmal eine ganze Stunde mit ihm redet Dana? Letztes Jahr, kurz vor Halloween?" 

„Stimmt! Während des Unterrichts. Gott ich war die Heldin des Erdkundekurses. Eigentlich wollte er nämlich einen Test schreiben, aber ich habe ihn dann in ein Gespräch verwickelt und während die ganze Klasse uns zugehört hat, hat er den Test völlig vergessen. Wir haben den dann auch nie geschrieben", sagte sie und lachte. 

„Also ich war echt traurig darüber... Ich hatte mal wirklich für einen Test gelernt und konnte den gesamten Stoff auswendig. Ich wollte dann nur nicht das Arschloch sein, welches ihn daran erinnert", sagte Nic und seufzte.

„Will ist sowieso cool. Wisst ihr noch letztes Jahr, seinen ultimativen Halloweenstreich?", fragte Julian grinsend. Dana nickte. „Oh ja! Ich glaube wirklich noch niemals hat sich James so erschreckt!" „Was hat er gemacht?", fragte ich neugierig. 

„Also, es war Halloween und der 31. Oktober ist genau auf einen Samstag gefallen, weshalb eine große Halloweenparty stattgefunden hat", erzählte Abby begeistert. „Wir waren alle im Festsaal und hatten echt viel Spaß und haben gelacht, getanzt, gefeiert... Was man eben auf so einer Party tut", fügte Dana hinzu. Abby nickte zustimmend.

„Jedenfalls, waren auch alle verkleidet. Auch die Lehrer. Und die Dekorationen waren wirklich der Hammer! Neben der Tür zum Saal, hat ein Skelett gestanden und während des Abends, ist irgendwie eine weiße Tischdecke darüber geworfen worden. Man hat sich sowieso ständig vor dem Ding erschreckt, weil man immer dachte, dass da wirklich wer steht. Aber, irgendwann war man darauf gefasst und hat es nicht weiter beachtet", sprach Nic weiter und ich sah meine Freunde gespannt an.

„Irgendwann, James hatte den Raum kurz vorher verlassen, hat Will das Skelett weggeschoben und sich selbst die Tischdecke übergelegt. Wir Schüler haben das die ganze Zeit beobachtet und auf die Reaktionen der anderen gewartet, die zur Tür reinkamen. Aber Will hat sich nicht einmal bewegt, sondern einfach da gestanden und gewartet!" Ich sah von Nic zu Damien, der gerade weiter erzählt hatte und konnte gar nicht abwarten, bis die Geschichte weiterging.

„Wir dachten dann, okay jetzt die ganze Zeit hinzugucken, wird halt auch auffällig. Also haben die meisten wieder ihr Ding gemacht. Bis plötzlich jemand so laut losgebrüllt hat!" Ich kicherte. „Will hat James erschreckt?" Dana lachte. 

„Und wie! James ist zur Tür reingekommen, in den Händen hielt er eine Schüssel mit Süßigkeiten, weil kein Halloween ohne Süßes oder Saures. Und gerade, als er durch die Tür kam, hat Will sich bewegt und einfach nur laut Buh gesagt. Das kam so plötzlich, dass James die Schüssel hat fallengelassen und geschrien hat. Wirklich alle im Saal haben gelacht!" 

Und das taten wir jetzt auch. Allein die Vorstellung, wie James – der wohl abgeklärteste Mann, den ich jemals gesehen habe – losschrie und dabei Süßigkeiten durch die Gegend warf... Zum Kringeln!

Eine ganze Weile kicherten wir noch vor uns hin, bis wir es schließlich schafften, uns wieder zu beruhigen. „Ach ja...", sagte Nic und sah in den Himmel. „Schade, dass Halloween dieses Jahr auf einen Montag fällt", fügte er hinzu. „Dafür haben wir ja den Ball. Auch wenn dort niemand erschreckt wird. Höchstens unsere Eltern, wenn das Gespräch mit einem der Lehrer in die Notenvergabe rutscht", sagte Dana. 

Silverleaf Academy - Wenn alles anders ist... (3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt