Kapitel Siebenunddreißig

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Blake

Ungeduldig klopfte ich an Nics Fenster und wartete, bis er es mir öffnete. „Komm rein", sagte Nic und ging zur Seite, sodass ich mich in sein Zimmer fallen lassen konnte. Ich hielt inne, als ich Damien und Abby auf seinem Bett sitzen sah.

„Ich denke ihr seid auch wegen Lynn hier oder?", fragte ich. Damien und Abby nickten und ich ließ mich auf Nics Stuhl fallen. Nic lehnte sich gegen die Tür und verschränkte die Arme. „Ich weiß, Summer sagte wir sollen uns raushalten, aber ich finde wir sollten helfen", sagte Abby entschlossen. 

„Schon allein um Julian in den Arsch zu treten", murmelte ich leise. „Normalerweise finde ich ja, dass wir es den Erwachsenen überlassen sollten. Aber ich gebe euch recht. Wir können nicht hier sitzen und abwarten", sagte Damien ruhig. „Nur wie könnten wir denn helfen? Du Blake, bist durch den Neumond geschwächt. Ich selbst kann auch nicht viel ausrichten. Die einzigen die eine Hilfe wären, sind Abby und Nic", fügte er hinzu.

„Und Dana", warf Abby leise ein. Ich verkniff mir einen Kommentar und wandte schnell den Blick ab. „Sie hat damit nichts zu tun Blake", sagte Abby scharf. „Behauptet sie. Julian ist ihr Cousin. Und wenn Julians Familie da mit drin steckt, dann ist es nur logisch wenn auch Danas Familie..." „Und du denkst, sie wäre so fertig, wenn es so wäre?", fragte Damien skeptisch. 

„Wir kennen Dana seit Jahren. Sie ist doch selbst total fertig deshalb!" „Vielleicht lügt sie auch. Es war ja niemand da, der es herausfinden könnte", antwortete ich. „Ich weiß, ihr wollt das nicht hören, aber..." „Dana hat nicht gelogen", sagte Nic ruhig. „Als sie das mit Julian gehört hat und sagte, sie hätte nichts davon gewusst, hat sie nicht gelogen. Ich hätte es gemerkt", unterbrach Nic mich leise und ging zu seinem Sitzsack, auf den er sich frustriert fallen ließ.

Überrascht sah ich ihn an. „Chamäleons erkennen Lüge genauso wie Vampire es erkennen. Wenn Dana gelogen hätte, hätte ich es definitiv gewusst. Ich vertraue ihr und du solltest das auch", erklärte er. Ich sah ihn an. 

„Julian hat auch gelogen und du hast es nicht gemerkt. Oder du hast es gemerkt und nichts gesagt", entgegnete ich. Nic schüttelte fassungslos den Kopf. „Julian konnte mich nicht anlügen, weil wir nie über irgendwas geredet haben, was annährend in diese Richtung ging. Aber wenn er mal wegen etwas gelogen hat, dann habe ich es gemerkt. Und dass du mir unterstellst, dass ich nichts gesagt hätte, wenn ich es gemerkt hätte..." 

„Beruhigt euch wieder", sagte Damien. „Wir sind und einig, dass niemand von uns etwas gemerkt hat. Wir sollten uns jetzt überlegen, wie wir helfen können. Syke, Cedric und diese Hexen die hier aufgetaucht sind, sind vor einer halben Stunde aufgebrochen. Wenn wir uns beeilen..."

Die Tür flog auf und erschrocken zuckten wir alle zusammen. „Ihr haltet euch raus! Ihr könnt nicht helfen", sagte James. „Ich verstehe, dass ihr helfen wollt. Aber wir müssen auf eure Sicherheit achten!" „Aber Abby und Nic könnten..." 

„Nicht viel mehr tun als die, die bereits da sind um zu helfen. Blake, dein Rudel ist jetzt da und du sollst dich umgehend bei deinem Vater melden!" Ich sah James widerwillig an. „Ich weiß du möchtest helfen, aber es ist fast Neumond", sagte er ruhig. „Warum durfte ich nicht mit? Ich hätte doch auch helfen können", sagte Nic. James sah ihn an.

„Es ist zu gefährlich und niemand von uns würde zulassen, dass du oder irgendjemand anderes sich in Gefahr begibt. Wir wissen nicht, ob das was wir geplant haben klappen wird und es gibt so viele Risiken, die wir nicht einmal annährend abwägen können. Ich bitte euch deshalb, dass ihr euch zurückhaltet. Verstanden?" Widerwillig nickten wir und ich stand auf. James sah Abby an. 

„In zehn Minuten bist du aus dem Jungentrakt verschwunden!" Er sagte es nicht besonders streng und ich war mir sicher, dass Abby nicht einmal Ärger bekommen würde, selbst wenn sie in zehn Minuten noch hier sein würde. Dennoch nickte sie und stand ebenfalls auf.

Silverleaf Academy - Wenn alles anders ist... (3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt